Oerlinghausen

Vermisste Julia R. wurde in einem Waldstück tot aufgefunden

Lebensgefährte steht unter Verdacht, seine Freundin getötet zu haben

In einem Waldstück nahe Oerlinghausen wurde eine weibliche Leiche gefunden. | © Symbolbild: Andreas Frücht

Jürgen Mahncke
05.10.2016 | 05.10.2016, 14:17

Bielefeld/Oerlinghausen. Die seit Mitte Juni vermisste Frau aus Oerlinghausen ist vermutlich einem Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen. Die Polizei entdeckte am Dienstagnachmittag in einem Waldstück in der Nähe von Oerlinghausen eine weibliche Leiche. Die Identifizierung der toten Frau steht noch aus, Obduktionsergebnisse sollen erst im Laufe des Mittwochs vorliegen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte es sich jedoch um die vermisste 31-Jährige handeln, berichtete die Bielefelder Polizei.

Der 21-jährige Lebensgefährte von Julia R. hatte die Polizei auf die Spur des Leichenfundortes gebracht. Bei ihm war am Dienstagmorgen die Polizei aufgetaucht und hatte die Wohnung des bis dahin unverdächtigen Mannes durchsucht. Dabei wurde das Mobiltelefon von Julia R. gefunden. Bei seiner anschließenden länger dauernden Vernehmung verstrickte sich der Beschuldigte immer mehr in Widersprüche und räumte schließlich die Tötung seiner Lebensgefährtin ein.

Seit zwei Wochen hatte die Bielefelder Polizei mit großem Aufwand nach der vermissten Frau gesucht. Erst sehr spät, Mitte September, hatte der Vater einer Freundin von Julia R. die Polizei eingeschaltet. Da war Julia R. bereits seit 13 Wochen verschwunden. Der Polizei war durch den Vater bekannt, dass Julia R. seit Anfang des Jahres einen neuen Freund hatte, den jetzt beschuldigten 21-jährigen Mann. Immer häufiger soll Julia R. bei ihm geschlafen, so auch in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni.

Als der 21-Jährige an diesem Morgen aufwachte, soll Julia R. verschwunden sein. Ihre Freundinnen bekamen nach diesem Zeitpunkt noch Handynachrichten, dachten sich zunächst nichts Schlimmes und rechneten mit einem baldigen Auftauchen der verschwundenen Frau. Die Freundinnen waren es später aber auch, die hierüber die Polizei informierte. Die Handynachrichten werteten die Ermittler nach Übernahme des Falls nicht als Lebenszeichen der Vermissten.

Die Ermittlungskommission, die vom erfahrenen Mordermittler Jürgen Kollien geleitet wird, befragte Zeugen und durchleuchtete das soziale Umfeld der vermissten Frau. Dabei geriet der 21-Jährige Lebensgefährte immer mehr in den Fokus. Nun ist aus der Ermittlungskommission die Mordkommission „Julia" geworden.