
14.10.2015 | 15.10.2015, 09:23
Oerlinghausen/Montevideo
Der Sektenguru Arno W. aus Oerlinghausen und seine Lebensgefährtin wurden im Juni in Uruguay festgenommen
Oerlinghausen/Montevideo. Der Sektenguru Arno W. aus Oerlinghausen und seine Lebensgefährtin Julie R., die im Juni in Uruguay festgenommen wurden, werden vorerst nicht nach Deutschland ausgeliefert. Arno W. und Julie R. sollte wegen Kindesmissbrauchs und der Beihilfe dazu 2007 vor dem Landgericht Detmold der Prozess gemacht werden, doch das Paar tauchte unter.
Der heute 60-jährige Gründer der Sekte Lichtoase sowie das 59-jährige Medium der Sekte sind seit 2007 auf der Flucht. Zielfahnder des Bundeskriminalamts und der Polizei in Uruguay konnten das Paar im Juni festnehmen und dem Haftrichter in der Hauptstadt Montevideo vorführen.
Doch die geplante Auslieferung nach Deutschland wurde nach Angaben von Interpol Montevideo von dem 2. oberen Strafgericht für organisierte Kriminalität in Uruguay wegen Verjährung am 17. September abgelehnt. „Das Landgericht Detmold hat eine Vorabmeldung von Interpol Montevideo erhalten“, erklärt die Sprecherin des Detmolder Landgerichts, Anke Grudda, auf Anfrage.
Arno W. und Julie R. gelten als Führer einer Sekte, die unter dem Namen Lichtoase bekannt geworden ist. Den Mitgliedern wurden Erleuchtung sowie Aufstieg in göttliche Sphären versprochen. Die Lichtoase beschreibt sich selbst als einen „besonderen Ort der Ruhe, Kraft und Liebe“. Ihren Sitz hatte die Sekte lange in Portugal. In Portugal sowie in Bayern soll Arno W. 1994 die damals 13-jährige Schweizerin Lea Saskia Laasner mehrfach missbraucht haben. Julie R. ist der Beihilfe angeklagt.
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