Missbrauchsskandal Lügde

Hauptverdächtiger soll seine Opfer über eBay-Kleinanzeigen gesucht haben

Andreas V. soll seine Opfer mit einer Mischung aus Gewalt und Manipulationen gefügig gemacht haben. Im Internet suchte er gezielt nach alleinerziehenden Müttern, um Kontakt zu Kindern aufzunehmen.

Schweigeaktion für die Opfer des Missbrauchsskandals in Lügde: Details aus der Anklageschrift offenbare neue Abgründe in dem Fall. | © picture alliance

21.05.2019 | 21.05.2019, 13:00

Berlin (AFP). Der Hauptverdächtige beim massenhaften Kindesmissbrauch in Lügde soll seine Opfer mit einer Mischung aus Gewalt und Manipulationen gefügig gemacht haben. Das berichtet Spiegel Online unter Berufung auf die Anklageschrift gegen den 59-jährigen Andreas V.

Andreas V. werden darin 293 Straftaten zur Last gelegt - insbesondere Missbrauch von Schutzbefohlen, schwerer sexueller Kindesmissbrauch sowie der Besitz kinderpornografischer Schriften.

Dem Bericht zufolge soll Andreas V. seine Opfer zum Schweigen gezwungen habe, indem er mit Gewalt gegen ihre Angehörigen drohte. So habe er zu einem Mädchen gesagt, er werde ihren "Liebsten" etwas antun, falls sie seine Taten weitererzähle. Nach dem Missbrauch soll er den Kindern Geschenke gemacht haben.

Mit Inseraten soll Andreas V. gezielt nach Alleinerziehenden gesucht haben

Gesucht haben soll Andreas V. seine Opfer dem Bericht zufolge unter anderem über die Online-Plattform eBay-Kleinanzeigen. Dort soll er in Inseraten gezielt nach alleinerziehenden Müttern gesucht haben und vorgegeben, ihre Kinder sollten Spielkameraden für seine Pflegetochter sein.

Die Staatsanwalt hat laut Spiegel Online angeregt, nach einer Haftstrafe die Sicherungsverwahrung für Andreas V. zu verordnen. Zur Begründung hieß es, es sei sehr wahrscheinlich, dass er den Missbrauch ansonsten fortsetze.