Leopoldshöhe

Fußball in Bexterhagen – ein Leben lang

Alles für den Klub: Ralf Meier und der TuS Bexterhagen sind ein unzertrennliches Team. Seit mehr als 45 Jahren lebt der „Fußball-Chef“ seine Passion im Verein aus.

Ralf „Ralli“ Meier hat alles im Griff: Seit mehr als zwölf Jahren steht er als Fußball-Obmann dem TuS Bexterhagen ehrenamtlich zur Seite. In seinen insgesamt 47 Jahren Vereinsgeschichte hat er viel erlebt und die Reise mit dem TuS geht weiter. | © André Schmidt

20.12.2020 | 20.12.2020, 14:07

Leopoldshöhe. In unserer Serie „Alles für den Klub“ berichten wir über Menschen und ihr besonderes Engagement, dieses Mal mit Ralf Meier und seiner Vereinsgeschichte beim TuS Bexterhagen.

„Es fing schon in der Kindheit an“, sagt der 55-jährige Ralf Meier, Spitzname „Ralli“. Der Vater von zwei Kindern, Lina (18) und Hagen (16), ist Objektbetreuer einer Heizungs- und Sanitärfirma und führt das Ehrenamt als Fußball-Obmann seit mehr als zwölf Jahren.

Auf dem ländlichen Hof seiner Eltern an der Wülfer Heide wuchs er zwischen Milchkühen und einer Schweinezucht auf. Das Kicken mit seinen Freunden war das Größte für ihn. In nur 300 Metern Entfernung zum Platz am „Bexter Wald“, spielten sie auf Stahlrahmen, die versehen mit einem Netz als Tor dienten. Nebenan spielte in den 70er-Jahren der TuS in der Landesliga. „Ich habe als Kind Ewald Lienen mit Schloß Holte gegen Bexterhagen spielen sehen“, erinnert sich Meier. Sein Vater ging mit ihm auch zum Platz, aber eher um die Nachbarn zu treffen. Dem jungen Meier bedeutete die hohe Liga nicht viel, ihm war es wichtig einen Ball zu ergattern, um hinter dem Klubhaus zu bolzen. Im Anschluss haben sich seine Freunde und er im Verein angemeldet, vor knapp einem halben Jahrhundert.

„Damals gab es die D-Jugend und ich kam als Keeper ins Tor“, erzählt er, „aber vom vielen Kicken kamen wir eh auf allen Positionen klar.“ Nachdem er die Jugendmannschaften in seiner Karriere durchlaufen hatte, erlangte er zusätzlich den C-Trainerschein. „Das war damals die alte Schule, an acht Wochenenden lernten wir Theorie.“ Mit der Lizenz in der Tasche übernahm er früh die F-Jugend beim TuS als Trainer, zusammen mit Andreas Pohl.

Mit dem TuS bis in die USA zum Kicken

„Für mich war ein absolutes Highlight, die Mannschaftsfahrt in die USA, die ich dem TuS verdanke“, erinnert er sich. 1980 war eine Reise als Fußballer in die USA etwas Besonderes und die Spieler wohnten bei befreundeten Familien der Santa Cruz Steals in Los Angeles. „Wir spielten auf American Football-Tore, Fußball war damals in Amerika ein Randsport, aber dafür hatten die Nike-Schuhe“, berichtet er.

Ralf Meier hat viele Kontakte schließen können, beim TuS Bexterhagen waren es Werner Parziak und Richard Frodermann, die für ihn als gutes Beispiel für das Ehrenamt stehen. „Die Aufopferung von Richard für den TuS ist enorm, er ist für mich ein Vorbild in der Vereinsarbeit.“ Richard Frodermann ist bis heute Ehrenvorsitzender des TuS.

Nachdem Ralf Meier wegen der Geburt seiner Tochter eine Auszeit nahm, entwickelte sich der TuS weiter. Vier Jahre kam Meier als Zuschauer zum Platz, doch 2007 kam der ehemalige Obmann auf ihn zu. „Ich habe wohl zu laut und zu oft gemeckert, da sollte ich den Job gleich selbst machen“, berichtet Meier mit einem Lächeln.

Als Obmann gewählt, stieg er gleich in die Jugendarbeit ein. Zu wenig wurde in der vergangenen Zeit darauf geachtet, die eigene Jugend zu fördern und auszubilden. „Um den Verein für die Zukunft aufzubauen, brauchst du eine gute Basis. In unserer Region ist die Vereinsbindung groß, am besten mit Freunden und von der Kindheit an.“

Das gelang Meier und legte den Grundstein für den heutigen Erfolg des Klubs: „Wir haben drei Herren-, eine Frauen- und unsere Jugendmannschaften, die erfolgreich in ihren Ligen spielen.“ Sein Sohn Hagen folgt den Fußstapfen des Vaters und spielt aktuell auf der rechten Außenposition in der B-Jugend.

Wichtiger Grundstein ist die Jugendarbeit

Ralf Meier fiel dieses Jahr schwer: „Als ich den Spielern erklären musste, dass unser Training ausgesetzt wird, war das schlimm.“ Die Pandemie ließ keinen Sport zu, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. „Aber dann klingelt es bei mir zu Hause und die Jungs überreichten mir zum Dank ein Präsent. Das baut auf und gibt mir die Kraft weiter zu machen.“ Besonders das Lächeln der Spieler fehle ihm, aber die Gesundheit steht an erster Stelle. „Wir vom TuS sind am Start, wenn es weitergeht, bis dahin wünsche ich allen eine hoffentlich gesunde Zeit mit ihren Familien.“ Bexterhagen plant unter Vorbehalt die ersten Spiele für das Frühjahr.