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Leopoldshöhe. Seinen Lieblingsplatz in Leopoldshöhe zeigt Axel Meckelmann, als schon fast alles gesagt und erklärt ist. Als er seine Schwerpunkte fürs Bürgermeisteramt definiert hat, sollte er als CDU-Kandidat die SPD-Vormachtstellung in der Gemeinde beenden können. Als er seine wechselvolle politische Karriere beschrieben hat, zu der auch die letzten Monate Volkskammer der DDR gehören. Und warum er glaubt, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Bürgermeister mit einem anderen Parteibuch, als das der SPD ist. Ein von Hecken fast blickdicht umschlossenes, im besten Wortsinn idyllisches Fleckchen im Garten ist er, sein Lieblingsplatz. Tisch, Stuhl, Sonnenschirm, das passt so grad hierhin. Dort sitzt er abends noch oft, studiert Akten von Fällen, die er als Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Bau-, Familien- und Verkehrsrecht oder als Mediator betreut. Mediator – als solcher erfüllt er eine Aufgabe, bei der es darauf ankomme, für zwei, oft heillos zerstrittene Parteien eine Lösung zu finden. Lösung meint in diesen Fällen nicht Kompromiss, schon gar kein fauler. Sondern eine Situation zu finden, &bdquo;mit der beide leben können“. Bei einem Kompromiss müsse jeder immer auch Abstriche machen, das sei ein großer Unterschied, sagt der 58-Jährige. Lösungen will er auch als Bürgermeister für Leopoldshöhe finden. Möglichst keine Kompromisse. Stichwahl-Chancen Es sei eine gute Zeit, nun erneut als Kandidat anzutreten. Bei der vergangenen Kommunalwahl ist er dem scheidenden Amtsinhaber Gerhard Schemmel (SPD) schon etwas näher gekommen, dessen absolute Mehrheit (51,4 Prozent) konnte er mit 38,5 Prozent aber nicht gefährden. Von Stichwahl-Chancen reden in diesem Jahr aber doch schon einige Christdemokraten. Fünf Schwerpunkte zählt er auf, die er als Bürgermeister angehen will. Das macht er oben im Wohnzimmer des Zweifamilienhauses, das Elternhaus seiner Frau, in dem er auch seine Kanzleiräume hat. Es sieht aus wie frisch eingezogen. Rund um die Couch steht noch wenig, Regale sind noch nicht eingeräumt, Bilder lehnen nur an der Wand. Der Holzboden hatte sich gelöst, erzählt Meckelmann und zeigt nach unten. Mit dem Estrich passte etwas nicht. Seine Frau Susanne, gelernte Tischlerin und Innenarchitektin, hatte sogleich erkannt, dass das nicht mehr zu flicken war, das Parkett erneuert werden musste. Er hätte damit wohl bis nach der Kommunalwahl gewartet, sie sagte, das klappt schon. Als Westler den Übergang begleitet Ihr gemeinsames Leben ist geprägt von Pendlerzeiten, von Großstadtleben in Berlin, Bielefeld, Bonn. Er war Büroleiter der DDR-Volkskammer bzw. der damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Rosemarie Priebus (1990 bis 1992), dann Büroleiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Stübgen (1992 bis 2000). &bdquo;Die suchten damals Westler, die den Übergang begleiteten“, sagt Meckelmann. Den Übergang von der Volkskammer zum Bundestag. Klang interessant. War es auch. Eigentlich war er dann auf dem Weg nach Berlin ins Konrad-Adenauer-Haus, Europaabteilung. Dann sind die Schwiegereltern gestorben. Und seine Frau bekam eine Stelle beim AOK-Bundesverband in Bonn angeboten. Also zog die Familie, die Söhne Max (heute 25 Jahre) und Michel (23) waren wenige Jahre zuvor geboren, zurück nach Leopoldshöhe. Drei-Männer-Haushalt Bislang war er der Pendler, jetzt sie. &bdquo;Und dann war das hier ein Drei-Männer-Haushalt“, sagt Axel Meckelmann und lächelt. Er arbeitete zu Hause in seiner Kanzlei und versorgte die Jungs. Es habe sich gut eingespielt, &bdquo;ich habe mich immer bemüht, ein guter Vater zu sein und alles unter einen Hut zu bekommen“. Die eigenen Kinder sind längst erwachsen, die Betreuung der Kleinen in der Gemeinde gehört dennoch zu seinen Schwerpunkten. Vier gemeindeeigene Kitas gibt es, das sei schon eine Besonderheit. Und gleichermaßen Verpflichtung, solche Betreuungsmodelle anzubieten, die die Eltern wünschten. &bdquo;Es muss elterngerecht werden“, sagt der Christdemokrat, dessen Partei lange Zeit mit der Betreuung für Unterdreijährige fremdelte. Corona habe einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig eine zuverlässige und bedarfsgerechte Betreuung sei, sagt Meckelmann. Er habe von einigen Unternehmern gehört, dass sie ihre Leute dringend brauchen. Die aber konnten nicht immer kommen, weil sie nicht wussten, wer sich um ihre Kinder kümmern kann, wenn sie zur Arbeit gehen. Bauen ist der zweite Schwerpunkt für Axel Meckelmann. Neue Gewerbeflächen, das müsse stets mit den Bürgern diskutiert werden. Genauso wie die Frage um die Wohnformen, die die Gemeinde künftig benötige. Es herrsche zwar keine Wohnungsnot, &bdquo;aber eine rege Wohnungsnachfrage“, vor allem nach Mietwohnungen. Für ihn stellt sich dabei die Frage: &bdquo;Wollen wir eher für unsere Leute bauen oder decken wir den Überbedarf der Bielefelder?“ Es sei wichtig, die Anwohner bei neuen Projekten &bdquo;immer mitzunehmen“ bei Fragen nach An- und Abfahrten neuer Gebiete oder bei der Diskussion darüber, &bdquo;wie viel wir noch zubauen wollen“. Alle Seiten hören. Ausloten, was möglich oder nicht möglich, was zumutbar oder nicht zumutbar ist. Und bei Schwierigkeiten eine Lösung finden. Dann aber müsse der Rat entscheiden, so sieht es die Gemeindeordnung vor. &bdquo;Das ist unsere Aufgabe“, sagt das langjährige Ratsmitglied. Der Öffentliche Personennahverkehr ist ein Thema, das ihn – vor allem bei der Bahnverbindung – eher wurmt als gefällt. Die Leopoldshöher könnten nicht komplett aufs Auto verzichten, aber viele würden den ÖPNV nutzen – &bdquo;wenn er funktioniert“. Da könne in Zusammenarbeit mit den Anrainerkommunen sicherlich noch mal mehr Druck auf die Eurobahn gemacht werden. &bdquo;Pünktlich und sauber – das ist das Mindeste.“ Den Neubau einer Wache an einem zweiten Standort für die Freiwillige Feuerwehr ist noch so ein Thema, das er &bdquo;sehr ernst“ nimmt – genauso wie &bdquo;die Damen und Herren, die für unsere Sicherheit da sind“. Ein zweiter Standort ist probeweise in Asemissen eingerichtet worden, um die südlichen Gemeindegebiete im Fall der Fälle schneller erreichen zu können. Für ihn gibt es zu einem zweiten Standort derzeit keine Alternative. Als Fünftes hat sich Axel Meckelmann vorgenommen, eine Art &bdquo;Generationenbevollmächtigten“ in der Verwaltung einzusetzen. Der oder die solle die Belange der Jungen und Alten beleuchten. Kostbare Zweisamkeit Zurück in den Garten. Hinter der Lieblingsecke von Axel Meckelmann sind zwei Kanus aufgebahrt und mit Folie abgedeckt. Kanufahren, das ist sein Hobby. Neben dem Laufen und dem DSC Arminia Bielefeld. Auf der Südtribüne schimpft der sonst so besonnene Mann dann auch mal gerne. Und laut. Und beim Kanufahren ist er am liebsten mit seiner Frau unterwegs. Mal eine Auszeit nehmen, nur sie beide. Kostbare Zweisamkeit, die gefährdet schien, als seine Frau vor mehr als zehn Jahren an Krebs erkrankt war. Damals, 2009, wollte er schon einmal kandidieren für das Bürgermeisteramt, trat dann aber zurück. Für ihn war es die richtige Entscheidung, seine Frau hat die schwere Zeit überstanden. Und es jetzt noch einmal zu versuchen, sei auch richtig. Er wolle mitgestalten. &bdquo;Ich mische mich lieber ein, bei dem, was mich angeht, als zuzugucken, wie andere es machen.“

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