Leopoldshöhe

Umweltausschuss im Naturschutzgebiet Windwehetal

Brennesseln werden gerodet

Im Naturschutzgebiet: Mitglieder des Umweltausschusses der Gemeinde und von Naturschutzverbänden schauten sich das Naturschutzgebiet Windwehetal an. | © Foto: Thomas Dohna

17.03.2016 | 17.03.2016, 18:02

Leopoldshöhe. In der Gemeinde gibt es zwei Naturschutzgebiete: Eines davon ist der Heipker See. Das andere, das Windwehetal. Letzteres besuchten Mitglieder des Umweltausschusses der Gemeinde und von Naturschutzverbänden. Sie zeigten sich beeindruckt von der Entwicklung.

Naturschutz ist eine langwierige Geschichte. Das machte Manfred Timmermann vom Kreis Lippe deutlich. Seit 30 Jahren ist er der amtliche Naturschützer des Kreises. Mitte der 1990er Jahre begannen die Bemühungen um eine Unterschutzstellung des Windwehetals. Die Windwehe ist ein Bach, der sich von Greste aus am Gut Eckendorf vorbei bis nach Bielefeld zieht. Weite Teile der Strecke sind trotz der Bewirtschaftung der Äcker an den Ufern ursprünglich geblieben.

Diese Entwicklung wollte der Kreis fördern und bemühte sich gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Behörden um ein Bodenordnungsverfahren, so Timmermann. Das Verfahren diente dazu, dem Kreis Flächen am Ufer der Windwehe zu verschaffen. Dafür wurden zwischen Kreis und Landwirten Flächen getauscht. In anderen Fällen griffen die Beteiligten zur Grunddienstbarkeit. Die Landwirte blieben im Besitz der Flächen, der Kreis bewirtschaftet sie, berichtete Timmermann. 2001 wurde das Tal unter Schutz gestellt.

Das Windwehetal ist aus Sicht der Naturschützer wertvoll, weil der Bach Feuchtwiesen durchläuft, wie im Schmeltebruch. Gerade hier gebe es Relikte eines Auenwaldes, sagte Timmermann. In den vom Kreis bewirtschafteten Flächen kann sich der Bach frei entwickeln.

Allerdings griffen und greifen die Naturschützer in die Entwicklung der Flächen am Bach ein. Im Schmeltebruch ist das Ufer mit standorttypischen Bäumen bepflanzt worden, was noch an der geraden Ausrichtung der Bäume zueinander zu erkennen sei, sagte Timmermann. Von Zeit zu Zeit würden diese Bestände „durchläutert", was noch keine Durchforstung bedeute, den Bestand aber auflockere.

An anderen Stellen seien die Brennesselbestände gerodet und standorttypische Hecken angelegt worden. Die müssen von Zeit zu Zeit auf den Stock gesetzt werden, um die Landschaft zu erhalten. Dem diene auch die umfangreiche Beweidung der Flächen durch Schafe, sagte Timmermann. Vor allem die Brennnesseln würden so niedrig gehalten.

Am Gut Döldissen hat der Kreis an der Windwehe sogenannte Blänken angelegt. Dafür wird nach Angaben von Eva-Maria Thiele, die für den Umweltschutz der Gemeinde zuständig ist, der Boden einige Zentimeter tief angeschoben. In den Blänken sammelt sich Wasser. Sie dienen dem Artenreichtum und können im Sommer trocken fallen.