Von
Micaela Breder
03.03.2015 | 03.03.2015, 13:01
Leopoldshöhe
Abwasser wird jetzt auf anderem Weg Sauerstoff zugeführt
Das Klärwerk Heipke aus der Luft: Das Wasser in den beiden Belebungsbecken wird jetzt nicht mehr mit Sauerstoff angereichert, indem die Brücke (der lange metallene Arm) die Sprudelmatten durchs Becken zieht. Jetzt treiben neu eingebaute Propeller das Wasser im Becken zur Belüftung über die fest am Boden installierten Matten. | © Foto: Friedrich
Leopoldshöhe. Das Abwasserwerk der Gemeinde hat im vergangenen Jahr 22.500 Euro ins Klärwerk Heipke investiert. Die Technik in den Kombi-Becken zur Abwasserreinigung wurde umgerüstet, was zwei Vorteile mit sich bringt: Zum einen entfallen Verschleißteile, die irgendwann kostspielig ersetzt werden müssten. Zum anderen wird Energie eingespart nicht unmäßig viel, aber immerhin.
In der rund 25 Jahre alten Kläranlage standen Reparaturen an, die mit rund 25.000 Euro zu Buche geschlagen wären. Der Drehkranz, der die sogenannte Räumerbrücke durchs Becken kreisen lässt, war wieder mal kaputt. "Wir haben gemeinsam überlegt, wie man das Problem lösen kann, ohne das Drehkreuz auszutauschen", berichtet Kläranlagenleiter Reiner Loer. Denn der Ersatz wäre teuer geworden. Eine technische Umrüstung war schließlich die Lösung.
Vorher wurde das Schmutzwasser mit Sauerstoff angereichert, indem die Räumerbrücke die Sprudelmatten im Kreis durchs Becken zog, während sie Luft ins Wasser gepustet haben. Jetzt läuft die Sache quasi umgekehrt: Die Sprudelmatten (im Fachjargon Belüfterkerzen) wurden am Beckenboden fest installiert und zusätzlich zwei Propeller ("Rührwerke") eingebaut, die die Wassermassen im Becken jetzt in Bewegung bringen und zum Belüften über die Matten treiben.
Da die Räumerbrücke ausgedient hat und ihr äußeres Ende nicht mehr tagein, tagaus auf Rollen über den Beckenrand fährt, wird damit gleichzeitig die in die Jahre gekommene und ziemlich strapazierte Brückenkrone entlastet.
Die Erfahrungen seit der Umrüstung seien durchweg positiv, erklärt Andreas Friedrich vom Leopoldshöher Abwasserwerk. Behörden, Betriebsleitung und Personal - alle seien mit der neuen Technik zufrieden und hielten sie für eine sehr gute Idee.
Als Friedrich das neue Verfahren in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses Wasser/Abwasser vorstellte, erntete das Team des Abwasserwerkes ein Lob. Denn: Die Mitarbeiter hatten die Ein- und Umbauten in der Heipker Kläranlage selbst vorgenommen. So wurden die Kosten gesenkt.
Im nächsten Jahr sollen die beiden alten Becken in der Kläranlage Schuckenbaum an der Reihe kommen. Sie werden ebenfalls mit der "Propeller-Technik" ausgestattet.
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