Lage (dpa). Nach einem massiven Corona-Ausbruch in einer Baptistengemeinde in Lage im Kreis Lippe ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf 120 geklettert. Seit dem Wochenende befinden sich 1.100 Gemeindemitglieder in vorsorglicher Quarantäne, nachdem aus den Reihen der Gläubigen immer mehr positive Coronafälle gemeldet worden waren. Der Kreis rechnete damit, die Tests der isolierten Personen der Evangeliums-Christen Baptistengemeinde erst Ende der Woche abschließen zu können, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung hieß.
Am Montag wies das Robert Koch-Institut für den Kreis Lippe einen Wert von 160 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen aus. Nach dem Märkischen Kreis sowie dem Kreis Siegen-Wittgenstein liegt Lippe damit NRW-weit an der Spitze der Sieben-Tages-Inzidenz-Werte.
Der Kreis will sich mit dem Land auf Eindämmungsmaßnahmen verständigen
Der Kreis will sich daher mit dem Land auf verschiedene Eindämmungsmaßnahmen verständigen: Vorgeschlagen seien unter anderem wieder schärfere Kontaktbeschränkungen im privaten wie im öffentlichen Raum sowie Auflagen für Versammlungen von Religionsgemeinschaften, etwa eine deutliche Reduktion möglicher Teilnehmerzahlen je Quadratmeter.
Die Stadt hat der Gemeinde bis Ostern alle Präsenzgottesdienste untersagt. Die bisherigen sonntäglichen Gottesdienste seien durch die Behörden kontrolliert worden, sagte eine Sprecherin der Stadt Lage am Montag. Verstöße seien dabei nicht festgestellt worden. So ist zur Pandemieeindämmung die Teilnehmerzahl für Versammlungen in dem eigentlich mehr als 1.200 Personen fassenden Gemeindehaus auf höchstens 300 begrenzt. Bisher ist laut Kreis aber weiter unklar, ob die Ansteckungen bei Versammlungen im Gemeindehaus oder im Familienverbund stattgefunden haben.