Detmold (lnw). Maden in der Suppe, Gammelfleisch im Kühlhaus und nicht die Spur von Problembewusstsein: Der 54 Jahre alte Betreiber des Restaurants "Toro Blanco" in Detmold ist vom Amtsgericht am Freitag zu einer Geldstrafe von 7.200 Euro verurteilt worden. Außerdem muss er zwei Bußgeldbescheide über insgesamt 3.200 Euro bezahlen.
Nach Überzeugung der Richterin hatte der Wirt wiederholt gegen das Lebensmittelgesetz verstoßen. Im Juni hatte ein Gast die Lebensmittelaufsicht des Kreises Lippe eingeschaltet. In der Fischsuppe schwamm eine Made. Die Geldstrafe ist aufgeteilt in 160 Tagessätzen zu 45 Euro.
Die Behörde war da allerdings schon seit November 2017 mit dem Betrieb befasst, der in unmittelbarer Nähe des im Sommer stark frequentierten Freilichtmuseums Detmold liegt. Bereits mehrfach zuvor waren bei Kontrollen unhaltbare hygienische Zustände in Küche und Lagerräumen festgestellt worden.
Mehrfach musste der Wirt Lebensmittel vernichten
Dazu gehörten starke Verunreinigungen mit Lebensmittel- und Fettresten an Wänden und Böden sowie am Kochgeschirr. Zum Teil standen Tiefkühlwaren Zentimeter hoch in Auftauflüssigkeit. Mehrfach mussten nach dem Kontrollen Lebensmittel vernichtet werden. Trotz der Verhängung von Bußgeldern habe der Angeklagte nicht nachhaltig für ein dauerhaftes Abstellen der Mängel gesorgt. „Es war ihnen egal", stellte die Richterin fest.
Kurz vor dem Prozess hat die Lebensmittelüberwachung den Betrieb stillgelegt. Seit dem 6. Dezember ist das Lokal geschlossen. Der Gastronom will, wie er im Prozess sagte, nach erfolgter Renovierung weitermachen.