Sennelager/Augustdorf

Nächste Sichtung: Wolf reißt Damwild auf Truppenübungsplatz Senne

Zuletzt war ein Wolf in OWL nahe Bad Oeynhausen und bei Lemgo gesehen worden. | © Marco Brentführer

Björn Vahle
27.03.2017 | 27.03.2017, 18:07

Augustdorf/Sennelager/Schloß Holte-Stukenbrock. Auf dem Truppenübungsplatz Senne ist nach Angaben des Landesumweltamtes (LANUV) ein Wolf gesichtet worden. Der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser bestätigte den Fund eines weiblichen Damwilds, dass Bissspuren eine Wolfes aufweist. Auch die Herkunft des Wolfes steht schon fest.

Auf dem Truppenübungsplatz Senne soll das Tier gejagt haben. - © Amina Vieth
Auf dem Truppenübungsplatz Senne soll das Tier gejagt haben. | © Amina Vieth

Das gerissene Tier war bereits am 23. Februar gefunden worden. Hubertus Kaiser, landesweit zuständiger Wolfsberater des Bundesforstes hatte das Tier untersucht und einen Speichelabstrich für die genetische Untersuchung genommen. Das Ergebnis bestätigt laut Umweltamt: Das Damtier wurde von einem Wolf getötet.

Der Wolf mit der Kennung "GW666m" stammt demnach aus dem Rudel bei Cuxhaven in Niedersachsen. Es handelt sich um ein männliches Tier, das erstmals am 13. Januar 2017 in seinem Herkunftsterritorium über eine Kotprobe nachgewiesen wurde. Es ist laut LANUV gut möglich, dass die Wolfsnachweise am 20. Februar in Bad-Oeynhausen (Kreis Minden Lübbecke) und am 21. Februar in Lemgo (Kreis Lippe) ebenfalls von diesem Tier stammen. Am Jahresbeginn war auch in Bielefeld ein Wolf gesichtet worden.

Vorbereitungen für Wolfsrückkehr

Junge Wölfe verlassen das elterliche Territorium im Alter von ein bis zwei Jahren. Auf der Suche nach einem eigenen Territorium legen sie oft weite Entfernungen von mehreren hundert Kilometern zurück. Eine Expertin hält die Senne übrigens für einen idealen Siedlungsraum für Wölfe.

Im vergangenen Jahr war ein junger männlicher Wolf, der ebenfalls aus dem Rudel bei Cuxhaven stammte, zwischen Februar und Mai nachweislich quer durch Nordrhein-Westfalen bis nach Rheinland-Pfalz und dann wieder zurück nach Niedersachsen gelaufen. Dieser Wolf mit der Kennung "GW477m" hat auf diesem Weg mindestens 700 km zurückgelegt.

Mit der Rückkehr des Wolfes beschäftigt sich das Land schon seit 2010. In einer beim Landesumweltamt eingerichteten Arbeitsgruppe "Wolf in NRW" erarbeiten Wissenschaftler, Naturschützer, Jäger, Schafhalter, Forstleute und Behörden ein Konzept für den Fall der eigenständigen Rückkehr des Wolfes.

Handlungstipps für Treffen mit Wölfen

Wenn man einem Wolf begegnet, sollte man sich wie jedem anderen Wildtier gegenüber verhalten:
  • Nicht versuchen, Wildtiere anzufassen oder zu füttern.
  • Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.
  • Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
  • Man kann ein Wildtier vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (laut ansprechen, in die Hände klatschen etc.).
  • Bei eventuellen Sichtungen eines Wolfes diese direkt an die zuständigen Behörden oder den/die zuständige regionale/n Wolfsberater/-in melden.

So erkennen Sie, ob Sie einen Wolf gesehen haben:

Hier sehen Sie den Wolf und seine Doppelgänger: