Borgentreicher Bürgermeister ist Schützenkönig in Eissen: „Eine große Ehre“

Herr Aisch, unsere Gratulation zur Königswürde im Heimatort. Als Borgentreicher Bürgermeister König in der Willebadessener Ortschaft Eissen: Ein etwas ungewöhnlicher Aufstieg, auf den Sie sicherlich des Öfteren angesprochen wurden. Was bedeutet Ihnen der Titel? Nicolas Aisch: Der Titel &bdquo;König“ bedeutet mir an sich nicht so viel, da ich mich auch grundsätzlich nicht als &bdquo;König“ fühle. Vielmehr freut es mich sehr, dass ich gemeinsam mit meiner Frau Michaela und den Damen und Herren des Hofstaates Verantwortung für das Schützenfest 2024 tragen kann. Dazu führe ich die Schützen des St. Liborius Schützenvereins Eissen und meinen Hofstaat sehr gerne an. Es wird für die Schützenvereine nicht einfacher, neue Könige zu ermitteln. Dies trifft sicherlich besonders auf die kleineren Orte zu, die noch in jedem Jahr ein Schützenfest feiern. So ist es mir auf der einen Seite eine große Freude und Ehre, dieses Amt zu bekleiden. Auf der anderen Seite betone ich als Bürgermeister immer wieder, wie wichtig Schützenfeste für unsere Gemeinschaft sind. Somit ist es für mich auch klar, dass ich in meinem Heimatort zum Gelingen des Festes aktiv beitrage. Welche Privilegien hat ein Regentenpaar? Wir haben auf jeden Fall einen festen Sitzplatz in der Halle. Darüber hinaus gibt es das ein oder andere besondere Getränk am Königstisch. Die Möglichkeit persönliche Gäste einzuladen und mit Musik von unserem Wohnhaus abgeholt zu werden sind sicherlich auch reizvolle &bdquo;Extras“. Worauf freuen Sie sich an diesem Wochenende besonders? Meine Frau und ich freuen uns auf die Menschen, die das Schützenfest in Eissen besuchen. Auch ohne Königswürde trifft man am Schützenfestwochenende doch immer wieder Personen, die man lange kennt, die man aber auch oft ein Jahr lang nicht gesehen und gesprochen hat. In diesem Jahr könnte ich mir vorstellen, dass vielleicht noch die ein oder andere Person dazukommt. Lesen Sie auch: Borgentreicher Bürgermeister schießt in Eissenden Vogel ab Die Welt der Könige: große Feste, prunkvolle Bälle, alte Traditionen. Haben Sie schon immer davon geträumt, einmal Regent zu werden? Meine Frau und ich haben in den vergangenen Jahren immer wieder locker über das Thema gesprochen. So wirklich zu Ende gedacht wurde der Gedanke aber bisher nicht. In diesem Jahr haben wir dies dann getan. Ich bin meiner Frau unendlich dankbar, dass sie mit mir dieses Wochenende feiert. Denn grundsätzlich gehört zu einem König ja auch eine Königin. Was bedeutet Ihnen das Schützenwesen? Schützenwesen und damit auch Schützenfeste haben ganz viel mit Gemeinschaft und gesellschaftlichem Zusammenhalt zu tun. Daher kommt dem Schützenwesen in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Bedeutung zu. Unsere Gesellschaft wird immer individueller und bunter. Das ist auch gut so. Umso wichtiger sind in meinen Augen gemeinsame Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Das Schützenfest vereint gleich mehrere solcher gesellschaftlicher Klammern. Familie, Religion und die damit verbundene Gemeinschaft, zusammen zu lachen und zu feiern, sind unglaublich wichtig und tragen einen Ort ein ganzes Jahr lang. Schützenvereine sind etwas für ältere Männer, die beim Bier dem geselligen Miteinander frönen. Ein Klischee, ein Vorurteil? Mittlerweile sicherlich ein Vorurteil. Wie schon erwähnt, gibt es beim geselligen Miteinander viele Vorurteile. Viele Schützenvereine begrüßen mittlerweile auch Frauen in ihren Reihen. So auch in Eissen. Eine richtige Entscheidung. Gerade in Eissen gibt es sehr viele junge Menschen, die in den Schützenverein eintreten, sich engagieren und Verantwortung übernehmen. Eine tolle Entwicklung, da diese jungen Menschen Teil dieser Gemeinschaft sein wollen. &bdquo;Glaube, Sitte, Heimat“: Schützenvereine geben den Menschen das Gefühl beheimatet zu sein? Würden Sie den Satz unterschreiben? &bdquo;Heimat“ kann vieles sein. Ein Ort, eine Person, die Zeit in der man aufgewachsen ist. Die Gemeinschaft während des Schützenfestes und das Schützenwesen gehören auf jeden Fall auch mit dazu und geben ein Gefühl von &bdquo;Heimat“. Grundsätzlich möchte ich allen ehrenamtlichen Vorständen der Schützenvereine für ihre Arbeit danken. Ganz besonders natürlich dem Vorstand des St. Liborius Schützenvereins Eissen. Als König bekommt man dann doch noch deutlicher mit, welch’ großer Aufwand hinter der Organisation eines solchen Festes steht. Toll, dass sie sich alle engagieren.

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