Knallrote Tiere wandern durch den Kreis Höxter

Helmern. Die kleine Willebadessener Ortschaft Helmern mit ihren nicht mal 200 Einwohnern stellt immer wieder erstaunliche Dinge auf die Beine. Aktuell ist dort den gesamten Mai hindurch mit dem &bdquo;Demonstrationszug der Tiere" ein besonderer Dorfrundgang möglich. &bdquo;Unser Ort ist ja nicht groß, man geht einfach nur die Hauptstraße entlang und alles andere ergibt sich von selbst", sagt Ortsbeiratssprecher und Projektorganisator Matthias Gockeln. Am Maifeiertag haben die Ortsbeiratsmitglieder und Helfer aus dem Dorf mit Trecker und Muskelkraft elf insgesamt fünf Tonnen schwere Tierskulpturen entlang der Dorfstraße platziert. Wenn man von Willebadessen kommend nach Helmern reinfährt, sitzt dort kurz vor dem Ortsschild eine knallrote Füchsin mit ihrem Welpen. Ein Frosch, eine Libelle, ein Igel, ein Feuersalamander, eine Eidechse, ein Feldsperling, ein Eichhörnchen, ein Rotmilan und die Fischarten Groppe und Bachforelle sind dort als überlebensgroße Tierskulpturen zu erleben. &bdquo;Es handelt sich um unverwüstliche Betongüsse, die gerne angefasst und beklettert werden dürfen", sagt Bildhauer Raphael Strauch. Es sollen Impulse für Kunst im ländlichen Raum gesetzt werden Der Titel &bdquo;Demonstrationszug" ist bewusst gewählt worden. &bdquo;Das ist ja nicht mein eigener Kunststil, sondern es geht allein um die Botschaft, dass wir achtsam mit der Natur umgehen und dazu leistet diese Aktion einen Beitrag", erklärt Strauch. Zu allen Tierskulpturen gibt es Informationstafeln, die anschaulich erklären, warum diese Tiere gefährdet sind. Darum sind sie auch in knallroter Signalfarbe lackiert. Die Farbe verweist auch auf die sogenannte Rote Liste bedrohter Arten. &bdquo;Der Ortsbeirat in Helmern engagiert sich vorbildlich dafür, unter dem Motto ,ein Dorf mit Kunst, weit über die Ortsgrenzen hinaus immer wieder aufs Neue Impulse für eine Kunst im ländlichen Raum zu setzen", lobte Willebadessens Bürgermeister Norbert Hofnagel die Aktion. &bdquo;So einen engagierten Künstler seit 20 Jahren in unserem Dorf mit seinem Atelier als Einwohner zu haben, ist ein ausgesprochener Glücksfall und darum war es uns auch ein besonderes Anliegen, diese Freiluftausstellung in unserem Dorf zeigen zu können", sagt Ortsbürgermeister Hubert Wannemacher. &bdquo;Tatsächlich hätte auch die Ortschaft Engar rund um seinen sanierten und neu gestalteten Höpperteich diese Ausstellung gern präsentiert", wusste Ratsmitglied David Georg zu berichten. Was nicht ist, kann ja noch werden. Der Demonstrationszug ist eine Wanderausstellung Trotz ihres tonnenschweren Gewichts, handelt es sich bei dem Demonstrationszug der Tiere nämlich um eine Wanderausstellung, die ohne kommerzielle Absicht allein gegen einen kleinen Aufwandsersatz gezeigt wird. Für dieses Jahr ist sie allerdings bereits ausgebucht. Bevor die Ausstellung jetzt nach Helmern gekommen ist, war sie den April hindurch zum Saisonauftakt rund um das Hermannsdenkmal bei Detmold zu sehen. Nach Helmern wandert sie im Juni weiter zum Waldinformationszentrum Hammerhof in Scherfede. Im Juli ist der Demonstrationszug der Tiere auf dem Sportplatz der Nieheimer Ortschaft Oeynhausen zu sehen. Im August wandert die Ausstellung weiter in den Schlosspark von Paderborn- Schloß Neuhaus und im September ist der Abschluss im Steinbeketal bei Bad Lippspringe. Und wer weiß, vielleicht kommt sie ja dann im nächsten Jahr noch einmal zurück in den Kreis Höxter und steht dann rund um den Höpperteich in Engar. Entstanden ist der Demonstrationszug aus einem Kooperationsprojekt mit der Gesellschaft Naturpark Teutoburger Wald-Eggegebirge. Im Altenautal zwischen Helmern und Dalheim im Kreis Paderborn hatte Raphael Strauch seine großen Tierskulpturen für das Projekt &bdquo;Entdeckertour – Erlebnispunkte entlang der lebendigen Altenau” kreiert, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Dort sind die Skulpturen fest im Boden verankert. Um die aufwendig erstellten Gussformen nicht nach einmaligem Gebrauch wegzuwerfen, hat er aus Abbildern eine gewichtige aber dennoch mobile Kunstaktion geschaffen. Bis zum 31. Mai kann der Demonstrationszug der Tiere in Helmern entdeckt werden.

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