Schutz und Hilfe

Notinsel-Projekt: Hier finden Kinder im Kreis Höxter Hilfe in Not

Kreis Höxter startet Notinsel-Projekt und meldet zum Auftakt eine große Beteiligung von Warburger Geschäften, Apotheken, Banken und öffentlichen Einrichtungen.

Das Geschäft „Kunstgewerbe und Geschenke“ an der Hauptstraße 33 ist eine von den zahlreichen Notinseln in Warburg. Projektkoordinatorin Sandra Wegener (v. l.), Bürgermeister Tobias Scherf, Geschäftsinhaberin Monika Beine, Kreisjugendamtsleiter Karsten Oeynhausen, Silke Merkel, Abteilungsleiterin Soziale Dienste und Kiara Blömeke, Sozialarbeiterin der Stadt Warburg. | © Kreis Höxter

05.11.2025 | 05.11.2025, 06:00

Warburg/Kreis Höxter. Kinder brauchen Orte, an denen sie sich sicher fühlen. Nicht nur zu Hause, auch unterwegs. Damit diese Orte Realität werden, startet der Kreis Höxter gemeinsam mit der Deutschen Kinderschutzstiftung „Hänsel und Gretel“ das Notinsel-Projekt. Den Auftakt macht die Stadt Warburg, wo unter anderem erste Geschäfte, Apotheken, Banken und öffentliche Einrichtungen zukünftig als Notinsel-Stationen gekennzeichnet sind. Die Notinseln sind erste Anlaufpunkte für Kinder, die sich in einer subjektiven oder objektiven Notlage befinden.

„Mit dem Notinsel-Projekt möchten wir ein starkes Signal für gelebten Kinderschutz im Kulturland setzen“, hebt Karsten Oeynhausen, Leiter des Kreisjugendamts hervor. „Die Kinder erkennen die Notinseln an einem Aufkleber an der Eingangstür oder Fensterfront und wissen anhand der Aufschrift ‚Wo wir sind, bist Du sicher ‘, dass sie angekommen und am Ziel sind“, sagt Sandra Wegener aus der Abteilung Soziale Dienste beim Kreis Höxter. Sie koordiniert das Projekt.

„Die Resonanz ist beeindruckend“, stellt Abteilungsleiterin Silke Merkel heraus. In der Hansestadt habe man schon jetzt fast 20 Teilnehmende verzeichnet. „Wir wollen das Projekt in allen zehn Städten des Kreises einführen und etablieren“, kündigt Merkel an. Damit solle Schritt für Schritt ein flächendeckendes Netz, das Kindern im gesamten Kreisgebiet Sicherheit biete, und Eltern wie auch Lehrkräften gleichermaßen Vertrauen schenke, geschaffen werden.

Aufkleber an Eingangstüren und Fenstern

„In den Notinseln erhalten Kinder Schutz, Unterstützung und Trost. Dem Kind wird signalisiert: ‚Du bist nicht allein‘ und ‚Hier bist Du in Sicherheit‘. Gemeinsam kann dann nach einer Lösung gesucht werden – zum Beispiel ein Anruf bei den Eltern, in der Schule oder auch bei der Polizei“, erklärt Sandra Wegener. Als Projektträger vor Ort bringt der Kreis Höxter die notwendige Netzwerkarbeit in Gang: Kindergärten, Schulen, Einzelhandel, Banken, Apotheken und öffentliche Einrichtungen arbeiten und wirken Hand in Hand. „Alle Projektbeteiligten stehen für das Miteinander im Kinderschutz und gegen Gewalt und Übergriffe“, sagt Silke Merkel.

„Ich freue mich, dass Warburg der Startpunkt für dieses wichtige und richtungsweisende Projekt ist“, merkt Warburgs Bürgermeister Tobias Scherf an. „Dabei werden starke Zeichen gesetzt und Signale ausgesendet.“ Kinder sollten spüren und wissen, dass sie nicht allein sind. „Notinseln stärken das Sicherheitsgefühl der Jüngsten und sind ein wertvoller Beitrag zu einem kinderfreundlichen Miteinander in unserer Stadt.“

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Die Teilnehmenden am Notinsel-Projekt weisen sich mit dem Notinsel-Aufkleber „Wo wir sind, bis Du sicher“ an den Türen oder Fenstern aus. Die erste Notinsel war das Ladengeschäft „Kunstgewerbe und Geschenke“ von Monika Beine. „Sie hat mit großem Engagement die Schirmherrschaft und auch den Auftakt zum Notinselprojekt übernommen und sich um weitere Unterstützer bemüht“, dankt Jugendamtsleiter Karsten Oeynhausen.

Weitere Infos und die Übersicht über die Notinseln gibt es auf der Webseite www.notinsel.de. Dort sind online alle beteiligten Geschäfte und Einrichtungen einsehbar. Zudem können sich Interessenten, die am Nothilfe-Projekt teilnehmen wollen, unter dem Stichwort „Höxter“ registrieren.

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