1.175-Jahr-Feier: Warburger Dorf plant riesiges Festgelände

Warburg-Ossendorf. Mehr als 13 Fußballfelder groß ist das Festareal – Felder, die die Landwirte in diesem Jahr mit Gras eingesät haben. Fürs Jubiläum. Bis zu 350 Aus- und Schausteller werden dort erwartet. Und viele, viele Besucher. Drei Jahre haben die Ossendorfer dafür geplant, gespart und organisiert, um auf diesem Areal ihr 1.175-jähriges Dorfjubiläum mit Gästen feiern. 26 Arbeitskreistreffen. Ein Festkomitee mit 18 Ehrenamtlern, 101 Mitglieder in der Orga-Fest-Community auf WhatsApp: Sie haben ein Programm auf die Beine gestellt, das sich sehenlassen kann. Es geht am letzten August-Wochenende hinein die Geschichte des 1.390 Einwohner zählenden Dorfes am Heinturm. Vom neunten Jahrhundert bis heute. Gemeinsames Ziel: &bdquo;Wir möchten unserer Gemeinde einen schönen und unvergesslichen Geburtstag bereiten“, so die Initiatoren. Und: &bdquo;Wir feiern unsere Geschichte und gehen gemeinsam in die Zukunft.“ Vom neunten Jahrhundert bis zu Napoleon Das wird auch auf dem Festgelände rund um den Maschweg deutlich. An acht Punkten auf der 11,5 Hektar großen Fläche sind die einzelnen Bereiche geplant: die historische Dorfausstellung von Ortschronist Erwin Dübbert in der Heinberghalle, Gewerbeausstellung, Festplatz, Biergarten und Spieloase, Blaulichtmeile, Marktallee, historische Landwirtschaft, eine Zeitreise durch das 18 und 19. Jahrhundert sowie ein historisches Lager mit Darstellungen ab dem neunten Jahrhundert inklusive Gastronomie. Eine echte Hausnummer von der Dorfgemeinschaft für die Dorfgemeinschaft und Interessierte aus dem Warburger Land und darüber hinaus. &bdquo;Wir haben gemerkt, dass die Leute echt Bock drauf haben“, erinnert sich Wilhelm Engemann an den Beginn der Planungen. &bdquo;Obwohl wir Arbeit zu verteilen hatten, war es bei den Treffen dennoch rappelvoll.“ Dass es so groß geworden sei, das liege daran, dass es so viele Ideen gegeben habe. &bdquo;Dass alle so tief drin sind, so im Flow, so eine tolle Truppe.“ Marc Engemann war vor 25 Jahren beim 1.150-Jährigen auch schon dabei und hat gemerkt: &bdquo;Der Zusammenhalt im Dorf ist durch das Fest deutlich größer geworden. Das erhoffen wir uns dieses Mal auch wieder, denn wir haben viele neue Mitbürger seitdem bekommen.“ Und er fügt schmunzelnd hinzu: &bdquo;Alle 25 Jahre kann man das mal machen!“ Jeder, ergänzt Thomas Fuest, habe andere Erinnerungen an das Fest 2000. Und sei es an das Ochsen-Braten am Heinturm. Er ist gespannt, was diesmal im Gedächtnis bleibt. Ineteressierte Treckerbesitzer sind willkommen Da gibt’s eine Menge zur Auswahl. Beispiele: Die historische Landwirtschaft bekommt auf einer großen Fläche ihren Platz – inklusive Vorführungen. Dazu sind weitere Besitzer von Treckern und Co. willkommen, die ihre Fahrzeuge in Aktion beim Ackern, Eggen oder Grubbern zeigen möchte – ohne Anmeldung, weil es den Charakter eines lockeren Treffens haben soll, sagt Fuest. Die Jubiläumsgerste auf dem Areal ist schon geerntet, die Jubiläumskartoffel wollen sie noch ernten. Festplatz, Biergarten und Spieloase hängen räumlich zusammen, weil man an alle Generationen gedacht habe. Es gibt eine Party mit &bdquo;Diemelrausch“, zwei Theateraufführungen und ein Kinderliederkonzert mit &bdquo;herrn H“ auf der Open-Air-Bühne, einen ökumenischen Gottesdienst im Grünen, eine historische Ausstellung mit Exponaten und Fotografien aus der Geschichte. Und das historische Lager, in der das Leben ab dem neunten Jahrhundert dargestellt wird. Erinnerung an die Schlacht bei Warburg Für die Besucher auch zum Mitmachen beim Zinngießen, Axtwerfen, Bogenschießen oder Wolle-Spinnen. Gleich nebenan wartet die napoleonische Zeit auf die Besucher mit der Darstellung der militärischen Einheiten: Schließlich war die Region ein wichtiges Aufmarschgebiet und Schlachtfeld bei der Schlacht um Warburg 1765. Übrigens: Die Kanoniere Ossendorf hatte sich zum Jubiläum vor 25 Jahren gegründet. Gewerbeausstellung und Blaulichtmeile mit Fahrzeugen, Feuerlöschtraining, Erste-Hilfe-Station sowie Prävention zum Thema Sicherheit von Feuerwehr, DLRG, Polizei und THW schlagen den Bogen zurück in die Gegenwart. Und wie finanzieren die Ossendorfer dieses Großprojekt? Mit einem kleinen Obolus für den Eintritt, mit vielen Spenden und mit dem Erlös verschiedener Veranstaltungen.

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