Katzen in Pool geworfen: Wer tötet in Warburg Haustiere der Nachbarn?

Warburg. Wieder liegen in ihrem Pool hinter dem Haus tote Katzen. &bdquo;Grausig“, sagt die Gartenbesitzerin. Zwei Kadaver wie vor gut dreieinhalb Monaten schon einmal. Ertränkt, erstickt oder vergiftet, so genau weiß das auch diesmal niemand. Doch glaubt heute ebenso wie damals auch niemand an einen Zufall. Mittlerweile liegen die Akten des ersten Falls beim Staatsanwalt. Doch die vermeintlichen Abläufe der Tat und das Vorgehen des Täters oder der Täterin gleichen sich wiederum. Mit einem Unterschied. Wie im Dezember wurden die Katzenkadaver im Warburger Bahnhofsviertel im Pool auf einem Nachbargrundstück in der Nähe der betroffenen Tierfreunde aufgefunden. Ein Unbekannter oder eine Unbekannte hatte einen schwarzen Müllsack mit zwei toten Katzen in den Gartenpool geworfen. Entdeckt am Mittwoch, 4. Dezember, erstattete die Besitzerin Anzeige bei der Polizei. Sie suchte nach Erklärungen. Jemand habe die Tiere von der Straße mitgenommen, irgendwo eingesperrt, getötet und dann in ihrem Pool entsorgt, vermutete sie und fragte sich, warum die leblosen Körper gerade in ihrem Garten auf so makabre Weise abgelegt worden waren. Und auch jetzt kann sie sich den Grund nicht erklären. Haben es der Täter, die Täterin auf die Familien der beiden Katzenfreunde und ihrer abgesehen? Und warum? Lesen Sie auch: Grausiger Fund in Warburg: Tote Katzen in Pool entsorgt - Polizei ermittelt Warburgerin vermisste ihren &bdquo;Pauli“ bereits seit Wochen In der Tierarztpraxis, in der die leblosen Körper gebracht worden waren, wurden keinerlei Spuren von Gewalt entdeckt. Allerdings hatte der Veterinär bei einem Tier herausgefunden, zu wem es gehörte: den Nachbarn der Gartenfreundin. Sie vermissten ihren &bdquo;Pauli“ bereits seit knapp zwei Wochen. Die zweite, eine Katze mit rot-weißem Fell stammte, wie sich dann herausstellte ebenfalls aus der Nachbarschaft. Der Gartenbesitzerin fehlten schon für diese Tat die Worte. &bdquo;Einfach nur gruselig und widerwärtig.“ Zurück bleibt auch diesmal im Bauch ein mulmiges Gefühl. Ziemlich sicher haben beide Katzen am Freitag, 21. März, gegen 19.30 Uhr und 20 Uhr ihr Zuhause verlassen. Der besorgte Anruf am Samstag spät am Abend in der Nachbarschaft: &bdquo;Unsere Katze ist wieder weg und die der anderen Familie ist auch abgängig“, hört die Warburgerin am Telefon. Und sie hört die Angst, die hinter den Worten steckt, ahnt Schreckliches. Eine böse Vorahnung keimt, die sich kurz darauf bewahrheiten sollte. Die Hauseigentümerin schaut im Garten nach, blickt in den Pool. Der junge Kater könne nicht allzu weit entfernt sein, so hatte der Tierhalter zuvor gesagt. &bdquo;Rio“ sei sehr scheu und ziehe erst seit wenigen Tagen auf Freigang um die Häuser. Der Kater ist tot, sagt der Besitzer und glaubt an eine persönliche Fehde. Warum auch immer. &bdquo;Zwei Mal auf die gleiche Weise“, wiederholt er am Telefon gegenüber der &bdquo;NW“ beunruhigt. Die Suche im Warburger Pool bringt die Gewissheit Im Schein des Smartphones ist im Dunkeln zunächst nicht allzu viel zu sehen. Das Licht der Taschenlampe zeigt dann mehr. &bdquo;Eine der Katzen schwamm oben vom traurigen Ergebnis des Nachschauens.“ Der Katzenfreund kommt daraufhin sofort zum nächtlichen Fundort. Ein Poolkescher fischt den Kadaver seines Tieres an den Beckenrand. Mittlerweile ist auch der Sohn der Gartenbesitzerin zu der kleinen Gruppe gestoßen. Er hat wasserdichte Gummistiefel mitgebracht. Der Teichkescher gleitet über den Poolboden - bis er im trüben Wasser an etwas Weichem hängen bleibt. Der Schein einer noch stärkeren Taschenlampe bringt dann unter Wasser die Gewissheit zutage. Gefüllt mit Regenwasser und einer Menge hineingewehtem Laub: Im Gartenpool, der noch auf die Saison vorbereitet werden soll, &bdquo;nicht mehr als 30 Zentimeter“, beschreibt die Gartenbesitzerin die Höhe des Brackwassers. &bdquo;Beide können nicht lange im Wasser gelegen haben“, bemerkt sie gegenüber der &bdquo;NW“. Ebenso wie die Polizei, die den erneuten Fall bestätigt. Polizei Höxter und Betroffene suchen Zeugen An welchem Punkt die Ermittlungen konkret ansetzen werden, mit der Antwort dieser Frage hält sich Polizeisprecher Jörg Niggemann zurück. Es sei in der Hansestadt der zweite Fall dieser Art innerhalb kurzer Zeit, spricht er die Umgebung des Bahnhofs. Frappierend ähnlich, sagt Niggemann. Doch war im Gegensatz zum Dezember-Fund keine Mülltüte gefunden worden. &bdquo;Möglicherweise erstickt oder vergiftet“, erinnert sich die Gartenbesitzerin an die Hundeleckerlis, die sie am Tag zuvor auf der Bahnhofsstraße hatte liegen sehen. Die Kripo hat in Absprache mit dem Veterinäramt des Kreises Höxter die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter Tel. 05271 9620 um Hinweise. Auch die Betroffenen Katzenhalter sind auf der Suche. Der Unbekannte, die Unbekannte habe das Grundstück über den Gartenzaun vom Tannenwäldchen aus betreten, vermuten die beiden Familien. Über Chatrooms in den sozialen Medien hat einer der Besitzer aktuell eine Belohnung ausgelobt. Das Strafmaß: bis zu drei Jahren Haft Wer im Dezember die Tiere getötet hat und warum sie im Pool lagen, bleibt weiter unklar. Da ein Täter nicht ermittelt werden konnte, hatte die Staatsanwaltschaft Paderborn Anfang März das Verfahren gegen Unbekannt eingestellt. &bdquo;Eine Wiederaufnahme ist jedoch jederzeit möglich, sofern sich Hinweise auf eine konkrete Täterschaft ergeben sollten“, sagt Oberstaatsanwalt Thomas Heinz. Wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft werden. Dieses Strafmaß erwartet auch einen Täter, der &bdquo;einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt“, heißt es in Paragraf 17,1 des Tierschutzgesetzes.

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