Ausstellung präsentiert die unbekannten Facetten der Warburger Oktoberwoche

Warburg. Das Saxofon aus Jugendzeiten, das Olaf Krane seit der Oktoberwoche 1980 zu den Festumzügen im Jugendorchester spielte, hängt gleich neben der Tür an der Wand. An der Wand im Museum im &bdquo;Stern“. Für den heutigen Dirigenten des Warburger Stadt- und Jugendorchesters ist es ein Stück, das sehr persönliche Erinnerungen an vergangene Volksfesttage weckt. Unter dem Titel &bdquo;75 x Warburger Oktoberwoche“ laden Museumsverein und -leitung zur Schau ins Stadtmuseum ein. Das Jubiläum der Warburger Oktober, das in diesem Jahr gefeiert wird, sollte auch im Jahresprogramm auftauchen. Aber in welcher Form? Als soziologische wissenschaftliche Aufarbeitung zwischen zwei Buchdeckeln doch sicher nicht. Und eine Ausstellung unter dem Blickwinkel &bdquo;Die Oktoberwoche von A bis Z“ oder &bdquo;Von den Anfängen bis heute“ schien den Machern zu schlicht und ebenso langweilig wie auf Stellwänden anhand von Fotos Jahr für Jahr abzuhaken. Das hatte es bereits gegeben. Erstmals 1998 in der Volksbank zur 50. Auflage der herbstlichen Festwoche. Dem damaligen Chef der Warburger Lokalredaktion der &bdquo;Neuen Westfälischen“, Klaus Hakelberg, und Oktoberwochen-Bürgermeister Josef Kremper, Vorsitzender des Festausschusses, sei Dank. Dabei waren beim Aufräumen des Archivs im historischen Rathaus unter den verstaubten Akten des Fremdenverkehrsamtes einiges zum Thema zutage getreten, sagt der Museumsleiter. Schaustelleranträge, abgestempelte Rechnungen beispielsweise. Beim Museumsleiter und Eckard Frenzel vom Museumsverein keimte der Gedanke, mehr daraus zu machen. Die Schau ist mehr als Flachtafel und Wandbild Eine Mitmach-Ausstellung. Ein Museum sei eben &bdquo;nicht nur Flachtafel und Wandbild“, fasst Schwerdtfeger-Klaus das Konzept zusammen. Der Museumsleiter und Vereinsbeirat Frenzel fragten bei den Warburgerinnen und Warburger nach, riefen zum Mitmachen auf und baten um mögliche Exponate. &bdquo;Ich hab doch nichts“, zitieren sie die ersten Reaktionen. Doch dem Stöbern in den Erinnerungen folgte das Stöbern auf Dachböden und in Kellern, in Truhen, Schränken und Schubladen. &bdquo;Die Beteiligung war überwältigend“, sagt Frenzel. Lesen Sie auch: Vorbereitungen für die Warburger Oktoberwoche gehen in die heiße Phase Man müsse ein wenig um die Ecke denken, sagt der Museumsleiter und stellt die kleine Messingglocke, die beim Meisterkonzert die Pause beendet, auf eine der Stele. &bdquo;Auch sie erzählt eine Geschichte“, erklärt Schwerdtfeger-Klaus. Karussellchips, Mitbringsel wie das Lebkuchenherz oder die der Liebsten geschossene Plastikrose, Autogrammkarten oder der errungene Pokal von der Stadtmeisterschaft: Das Exponat ist das eine, das andere die gute Geschichte dazu. Sie hebt das ausgestellte Stück aus dem Alltag heraus, mache es zu etwas Besonderem. &bdquo;Authentisch“, merkt Schwerdtfeger-Klaus an. &bdquo;Und alles sauber dokumentiert und erfasst.“ Ob das Konzept Erfolg haben werde, lag lange in der Schwebe Die Sonderausstellung, die ab dem 22. September im Museum an der Sternstraße zu sehen ist, präsentiert rund 100 Objekte von fast ebensovielen Leihgebern. &bdquo;In einer ungeheueren Bandbreite und sehr individuell geprägt“, blicken sich die beiden Kuratoren im Beyer-Saal um. Jede und jeder verbinde mit den Gegenständen ihre, seine ganz eigenen Geschichten und Anekdoten. &bdquo;Und sie werden erzählt“, weist Schwerdtfeger-Klaus auf die Täfelchen unter, über, rechts, links, inmitten der ausgestellten Dinge hin. Das Konzept der Mitmach-Ausstellung zur Jubiläums-Oktoberwoche sei schon mit etwas Risiko behaftet gewesen und &bdquo;lag lange in der Schwebe“, sagt der Museumsleiter. &bdquo;Weil wir nicht wussten, ob die Rückmeldungen reichen werden“, ergänzt Frenzel. Sie reichten. Selbst aus Berlin kam Antwort. Ein längerer Blick auf das Plakat lohnt Auf dem Einladungsplakat haben die beiden Kuratoren eine Vielzahl an Festschrift-Covern aneinandergereiht. Im Stadtarchiv wird die komplette Reihe der Programmhefte aufbewahrt. Die Cover entsprechen dem Zeitgeist. &bdquo;Einige sind von Künstlerhand gezeichnet und gestaltet“, macht der pensionierte Geschichtslehrer des Marianum aufmerksam. Ein längerer Blick auf das Plakat lohne. Lesen Sie auch: Bierpreis und Party-Band - das erwartet Besucher bei der Warburger Oktoberwoche Es seien Empfindungen, Gefühle, die beim Blick auf vergangene Oktoberwochen haften bleiben. &bdquo;Da gibt es nichts Falsches“, sagt Schwerdtfeger-Klaus. Gewünscht hätte er sich aber auch das Statement derer, die das traditionsreiche Volksfest an der Diemel schmähen und gern Reißaus nehmen. &bdquo;Eine Postkarte aus der Ferne in die feiernde Heimat vielleicht“, sagt Schwerdfeger-Klaus. Die Eröffnung Eröffnet wird die Ausstellung zum Jubiläum der Oktoberwoche am Sonntag, 22. September, um 15 Uhr. Eckhard Frenzel vom Museumsbeirat und Museumsleiter Alexander Schwerdtfeger-Klaus übernehmen die Einführung.

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