Verein nimmt Erneuerung im Warburger Naturbad in Angriff

Warburg-Menne. Nichts hält ewig. Selbst die dicke Beckenfolie des Schwimmbades im Warburger Ortsteil Menne nicht. Ein Naturbad, in dem zehn Jahre nach der Schließung des städtischen Freibades an der Stelle Bade- und Schwimmfreunde wieder ihre Bahnen ziehen konnten. Wenn man denn Mitglied im Förderverein war. Dies ist heute noch so. Bis auf die Folie, die das Wasser im Becken hält und ersetzt werden muss. Die gute Nachricht: Das Projekt scheitert nicht mehr am Geld. Nach der Saison wollen Vereinsvorstand und Mitglieder damit beginnen, die abgängige Beckenfolie auszutauschen. Dafür werde in diesem Jahr der als Unterfütterung notwendige Estrich gelegt, anfangs des kommenden dann die Folie eingezogen. Um das Bad zukunftsfit zu machen, &bdquo;eine mit einer wesentlichen längeren Haltbarkeit“, erklärte Michael Blome, christdemokratischer Ratsherr aus Menne, in der Sitzung am Dienstag den Vertretern im Gremium. Als Kosten hat der Vorstand aus eingeholten Voranschlägen eine Summe in Höhe von 57.000 Euro errechnet. Zu viel für den rührigen Förderverein. Aus Eigenmittel wird der Verein 15.000 Euro aufbringen, 1.500 legt die Sparkasse als Sponsorin dazu, bei einer Crowdfunding-Aktion, die am heutigen Donnerstag, 5. September, endet, fand das Sanierungsprojekt bis gestern 119 Unterstützer, deren Beträge die Vereinigte Volksbank verdoppelte. Mit Erfolg: Bislang stehen etwas mehr als 11.000 Euro auf dem Konto zu Buche. Alles in allem immer noch nicht genug: Das Vorstandsteam Reinhold Wiemers (Finanzen), Anton Wiemers (Verwaltung) und Kurt Wagemann (Technik) reichten bei der Stadt einen Antrag, doch einen Zuschuss zu gewähren, ein. Fotoschau zum 50. Geburtstag Vor einem halben Jahrhundert im Dorf, das gut 700 Einwohner zählt, als kommunales Freibad errichtet, musste der Betrieb 2003 eingestellt und das marode Bad geschlossen werden. Eine Sanierung zu teuer für die Stadt, die auch heute noch Eigentümerin von Gebäude und Grundstück ist. Der Förderverein Naturbad Menne, der sich gründete, bedeutete für die &bdquo;Batze“ dann eine zweite Chance. Engagiert hatten sich in den Folgejahren die Menner ihres Bades angenommen und nach zehn Jahren des Entwickelns und der Bauphasen und einem finanziellen Aufwand von 110.000 Euro das nun in ein Naturbad umgestaltete Areal am Ortsrand wieder in Betrieb genommen. Eine Fotoschau zum 50. Geburtstag der Bäderanlage und zum Zehnjährigen des Naturbades erinnert im Foyer an die Geschichte des Bades. Ausschließlich ehrenamtlich Um die Filteranlage den Anforderungen anzupassen, war 2016 ein Kraftakt zu bewältigen. Die neu aufgebauten Naturfilter sorgen heute für die hervorragenden Wasserwerte. Dass jetzt aber auch die Beckenfolie ersetzt werden muss, ist schon seit längerem klar. Einschließlich der Familienmitgliedschaften zählt der Förderverein aktuell rund 500 Mitglieder. &bdquo;20 Prozent wohnen in der Kernstadt Warburg, etwa zehn Prozent in Hohenwepel, 12 Prozent in Nörde, 32 Prozent in Menne und zehn Prozent kommen von außerhalb aus Borgentreich, Willebadessen, Diemelstadt, Brakel, Jena, Stade und Wolfhagen“, weiß Anton Wiemers. Mitglied kann jede und jeder werden, die Mitgliedschaft kostet 40 Euro, Familien sind mit 65 Euro dabei. Der Rat wird einen Zuschuss gewähren Dabei werde der Betrieb ausschließlich ehrenamtlich sichergestellt, sagt Wiemers. Das Gebäude werde von vier Vereinen genutzt. Neben dem Förderverein der Menner Schießsportverein, der Musikverein und auch die Warburger Ortsgruppe der DLRG, die Besprechungs- und Lagerräume nutzt und im Schwimmbecken entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten. Das Naturbad sei ein Beispiel für Nachhaltigkeit und ein Imagegewinn für die Stadt, argumentiert Wiemers. Lesen Sie auch: Die Freibäder im Kreis Höxter im Überblick Die Anfrage nach finanzieller Unterstützung traf in der Sitzung auf das Wohlwollen der Ratsfraktionen. Im Vorgriff auf die Verabschiedung des Haushaltes 2025 gewährt die Stadt für den notwendigen Austausch der Beckenfolie inklusive der Estricharbeiten über eine Verpflichtungsermächtigung einen Zuschuss in Höhe von 28.500 Euro. Das Votum fiel bei einer Enthaltung einstimmig aus. Ob weitere Fördermöglichkeiten bestehen, soll geprüft werden. Offen für alle? Das Bad in der Bauphase des neuen Warburger Waldbades für alle zu öffnen, schlug Maria Theresia Herbold für die Bündnisgrünen vor. Und erhielt im Stadtparlament allgemein zustimmendes Kopfnicken. Bis Ratsherr Blome auf die Kapazitäten des Naturbades hinwies. Zwar werde zwei Mal am Tag das Wasser im Becken über Pumpen umgewälzt, doch seien erhöhte Besucherzahlen zu fürchten. Seit Inbetriebnahme des Bades 2014 wird das Wasser ausschließlich mit einem Kies- und Pflanzenfilter gereinigt. Als Vereinsbad konzipiert und deklariert, stelle sich bei einem öffentlichen Badebetrieb auch die Frage nach der Einzäunung und der Aufsicht, erinnerte Blome an Haftungsrecht und Organisation.

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