Der Rest vom Fest: Warburger Veranstalter ziehen Bilanz der Oktoberwoche

Warburg. Daniel de Voer drückt mit dem Daumen den Joystick etwas nach vorn. Der Kranarm reckt sich in die Höhe. Die herunterhängenden Ketten am Teleskopausleger werden einen Teil der Werbeelemente, die es für den Kettenflieger braucht, auf den Lkw verladen. Für die zig Tonnen des 60 Meter hohen Turms, der 35 Gondeln, der massiven Standfüße und der Technik werden später drei Schwertransporter benötigt. &bdquo;Und abgeht’s nach Freiburg zur nächsten Kirmes“, sagt der Schausteller. Auf der Warburger Oktoberwoche war er das erste Mal. Mit dem Geschäft zeigt sich der Niederländer aus Den Bosch zufrieden. &bdquo;Ein schönes Fest“, sagt er und verteilt Komplimente an Jahrmarktmanagerin Melanie Glade und das Team. &bdquo;Viele Besucher, schönes Wetter“, bemerkt der 38-Jährige knapp. Wenn es im kommenden Herbst in den Reiseplan passe, komme er gerne wieder. Die meisten der knapp 40 Schausteller und Budenbetreiber haben an diesem Montagmorgen bereits abgebaut und die Warburger Festwiese verlassen. Zurück auf dem satten Grün bleiben helle Stellen. Das Gras wird sich schnell vom Trubel erholen. Stadt und Polizei haben grob durchgerechnet. &bdquo;Wir gehen von 320.000 Besucherinnen und Besuchern an den Tagen aus“, sagt Kristina Imhoff, Eventbeauftragte der Stadt. 60.000 mehr als im vergangenen Jahr &bdquo;Es war ordentlich was los, der Platz auch an den letzten Tagen sehr gut gefüllt, die Rückmeldungen der Schausteller durchweg positiv.“ Zurück in die Büroroutine Derweil nimmt Kerstin Weke von den &bdquo;Schmückern“ die Deko im Festzelt ab. &bdquo;Der Blumenschmuck geht zurück ins Gewerbegebiet Linteln bei Rheda-Wiedenbrück“, hebt sie am Eingang die Kisten in ihren Kleintransporter. Im gesamten Bierzelt geht es geschäftig zu: Tische und Bänke werden gestapelt, an den Theken Leitungen abgebaut und an der Bühne Kabel eingerollt. Die Mannschaft des Festwirts ist gewissenhaft und fleißig. Da ist das Orga-Team der Veranstalter bereits aus dem Container ausgezogen, hat Computer und Unterlagen zurück ins Behördenhaus an die Bahnhofsstraße gebracht. &bdquo;Zurück in die Büroroutine“, sagt Imhoff. Die vergangenen 14 Tage sei nichts normal gewesen. Immer wieder ploppten Dinge auf, die nach spontanen Lösungen riefen. &bdquo;Schade für die Kinder" &bdquo;Total zufrieden“ blickt Imhoff auf die neun Tage zurück. Traurig nur, dass ausgerechnet der bunte Festumzug ins Wasser der grauen Wolken gefallen sei, es am Dienstag so heftig geregnet habe. &bdquo;Schade für die Kinder, die sich so viel Mühe gemacht haben“, bedauert Imhoff. Am Wetter könne sie nichts drehen. Das Festzelt sei besonders an den Wochenenden bestens besucht gewesen. Am Abend des Auftritts von Mickie Krause sogar extrem gut. Achim Petry und die DJ-Party zwischen den Biertischgarnituren aber weit weniger als zuvor erwartet. Gut angekommen und gut angenommen Doch finde jeder in den neun Tagen sein persönliches Highlight, sagt die Eventmanagerin der Stadt. Alles in allem habe das Programm wieder einmal funktioniert. &bdquo;Jetzt werden wir uns langsam Gedanken machen, wer im nächsten Jahr auf der Bühne stehen könnte.“ Ein Jubiläum steht an: die 75. Auflage der beliebten Volksfesttage an der Diemel. Wie und wo gefeiert wird: Wenige Wochen nach dem Jahreswechsel sollten zumindest die Verträge mit den Stargästen in trockenen Tüchern sein. &bdquo;Zur Oktoberfestzeit haben die keine Langeweile“, merkt Imhoff an. Die Gewerbeschau: &bdquo;Gut angekommen und gut angenommen“, bilanziert Imhoff und meldet 5.500 verkaufte Eintrittstickets. Ein paar Tage länger vielleicht, gibt sie Wünsche einiger Aussteller wider. Vielleicht aber auch wieder ein größeres Gewerbezelt. Man werde diskutieren und sehen. Diesmal habe jedenfalls der Plan B, auf dem nun aufgebaut werden könne, gezogen. Man nehme aus jedem Jahr etwas mit, das weiter optimiert werden könne. An Feinheiten werde geschraubt. Der ganz persönliche Moment Der besondere Moment der Organisatorin: Das Stadtkönigschießen, das Imhoff organisiert hatte. Den Aufmarsch der Majestäten und Schützen hatte sie moderiert. Am Ende fiel die Anspannung der Tage ab. Imhoff gönnte sich endlich ein Urtyp. Am Mikro hatte sie auch das &bdquo;Konzert der Chöre“ am Freitag im PZ begleitet. Kurzfristig hatte der für die Veranstaltung vorgesehene Moderator abgesagt. Lesen Sie auch: Hier gibt es die Oktoberwoche zum Nachlesen im Ticker. &bdquo;Immer da, wenn sie gebraucht werden“: Imhoff dankt allen, &bdquo;die mitgezogen und mitgemacht haben“. Das Ehrenamt, die Vereine, die Kollegen vom Bauhof und den Stadtwerken, die Liste sei lang.

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