Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Automatensprenger in Warburg

Warburg. Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat gegen einen 28-Jährigen Mann aus Amsterdam Anklage vor dem Landgericht wegen gemeinschaftlichen schweren Bandendiebstahls, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Urkundenfälschung erhoben. Ihm wird vorgeworfen, in der Nacht zum 8. Dezember gegen 2 Uhr gemeinschaftlich mit zwei bislang noch unbekannten Mittätern einen Geldautomaten, der gemeinsam von der Vereinigten Volksbank und der Sparkasse Höxter in Ossendorf betrieben wurde, gesprengt zuhaben. &bdquo;Mittels eines Blitzknallsprengsatzes“, geht Oberstaatsanwalt Thomas Heinz ins Detail. Dabei habe das Trio zunächst Geldscheine im Wert von rund 42.000 Euro erbeutet. &bdquo;Die Scheine wurden durch die Wucht der Sprengung auf der Straße verstreut, dort hastig aufgelesen und in eine mitgeführte schwarze Sporttasche verstaut“, teilt Heinz mit. Polizei nach zehn Minuten am Tatort Wie berichtet war die alarmierte Polizei bereits etwa zehn Minuten nach der Sprengung am Tatort. Die heftige Explosion an der Ossendorfer Ortsdurchfahrt hatte eine Anwohnerin aus dem Schlaf gerissen. Sie alarmierte die Polizei. Noch während des Telefonats sei es zu einem weiteren Knall gekommen, berichtete die Polizei damals. In Tatortnähe sei ein weiterer Sprengsatz aufgefunden worden, den Entschärfer der Bundespolizei abtransportiert und unschädlich gemacht hatten. Tatbeute zurückgegeben Dem mit einer Sturmhaube maskierten Angeschuldigten gelang es nicht mehr, in das Fluchtfahrzeug zu steigen. Er ließ die Sporttasche mit der Beute fallen und soll sich bei seiner Festnahme gegen die Beamten zur Wehr gesetzt haben. &bdquo;Die entschlossen eingreifenden Polizeibeamten blieben dabei unverletzt, die Tatbeute konnte vollständig an die geschädigte Bank zurückgegeben werden“, berichtet die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Die beiden Mittäter des Angeklagten, zunächst war von dreien die Rede gewesen, flüchteten in einem getunten dunklen Mercedes mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort in Richtung Warburg und der Autobahn. Das Fluchtfahrzeug hatten sie mit den Kennzeichen eines in Hamm abgestellten Mazda MX-5 versehen. Gebäudeschaden von rund 60.000 Euro Durch die Wucht der Sprengung war am Gebäude an der Bundesstraße 7 ein erheblicher Sachschaden entstanden. Bis zum gegenüberliegenden Lebensmittelmarkt Willeke war quer über die Straße das Glas gesplitterter Fensterscheiben geschleudert. Auch dort waren noch Scheiben zu Bruch gegangen. Die Paderborner Staatsanwaltschaft beziffert den Gebäudeschaden auf eine Summe in Höhe von rund 60.000 Euro. Der Schaden an den Büroeinrichtungen der zu beiden Seiten des an der Wand im Eingang des Gebäudes gesprengten Automaten ansässigen Firmenräume in der ehemaligen Ossendorfer Bankfiliale wird zusätzlich auf etwa 50.000 Euro geschätzt. Der festgenommene 28-Jährige aus den Niederlanden schweigt, macht zur Sache keinerlei Angaben. &bdquo;Er befindet sich weiterhin in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld in Untersuchungshaft“, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Kein neuer Bankautomat im Dorf Einen neuen Bankautomaten im Dorf wird es nicht geben: Die Vereinigte Volksbank hat sich nach der Sprengung dagegen entschieden, erneut den Service in Ossendorf anzubieten. Neben den digitalen Leistungen des kontaktlosen und mobilen Zahlens gibt es nun im &bdquo;Nah und frisch“-Markt gebührenfrei zu den Öffnungszeiten die Möglichkeit, an Bargeld zu gelangen.

Meistgelesen