Dieses neue Restaurant bringt die indische Küche nach Warburg

Warburg. Was die indische Küche ausmacht? Harnoorpreet schmunzelt: &bdquo;Lecker – und herzhaft“, sagt die zwölfjährige Warburgerin überzeugt. Ihre Eltern eröffnen an diesem Mittwoch, 11. Januar, um 11.30 Uhr ihr indisches Restaurant in Warburg an der Marktstraße 12 (früher Imbiss Gumm, danach kurz Delphi Palace). Das neue Johal Palace, benannt nach dem Familiennamen, ist der ganze Stolz von Sonpreet Singh und Amanpreet Kaur Johal. Die Familie stammt aus der indischen Provinz Punjab, musste aus politischen Gründen die Heimat verlassen und kam vor sieben Jahren nach Warburg. Zunächst nach Dössel, nun leben sie in der Kernstadt – und erfüllen sich mit dem kleinen Imbiss-Restaurant einen Traum. &bdquo;Mit Herz und Respekt für Gäste und Kunden“, sagt Sonpreet Singh Johal. Davor lagen einige Hürden, die sie bewältigen mussten – von der Flucht und dem Leben in der Flüchtlingsunterkunft über Sprachkurs, Kampf um den Aufenthalt, zwei Jobs, um die Familie zu ernähren – aber immer mit großem Herzen, Herzlichkeit und einem mittlerweile großen Freundes- und Bekanntenkreis. Tochter Harnoorpreet geht zur Hüffert und spielt gerne Fußball, die fünfjährige Sukhmani ist hier geboren und besucht den Kindergarten. Vier Jahren arbeitete Sono, wie ihn alle nennen, in einer Pizzeria, nun wagt er gemeinsam mit seiner Frau Amanpreet Kaur Johal – oder einfach Aman, wie man sie kennt – den Schritt in die Selbstständigkeit. Ein Beispiel für gelungene Integration, für die sie ihrem persönlichen Umfeld sehr dankbar sind. &bdquo;Für ihre Hilfe gibt es keine Worte“, sagt Aman und nennt besonders Daniela Dahlmann und den mittlerweile verstorbenen Heinrich Mantel: &bdquo;Das ist wie Familie.“ Und sie sind ein Beispiel dafür, geduldig und hartnäckig an einer Zukunft für die eigene Familie zu arbeiten. Die beiden werden zusammen im Imbiss-Restaurant arbeiten. Aman, die ihre Ausbildung als Sozialassistentin geschafft hat, ist über ihr Engagement für die Zweite Heimat in Warburg für ihre indische Kochkunst beispielsweise beim Altstädter Weihnachtsnachtsmarkt schon bekannt. Sono bringt die Erfahrung als Farmer in Indien und aus der Pizzeria mit. Dazu kommen noch drei weitere Mitarbeiter, darunter ein Koch aus Indien und ein Fahrer für den Lieferservice. Rund einen Monat haben sie das Imbiss-Restaurant nun umgestaltet, neue Gerätschaften gekauft, planen zudem noch, drinnen mehr Sitzgelegenheiten mit einer Bank entlang der Wand zu schaffen und draußen die Sitzplätze einzurichten. Was die Besonderheiten in ihrem indischen Restaurant sind? &bdquo;Wir achten sehr auf Frische und Qualität des Essens, machen vieles selbst“, erklärt die junge Frau. Die Gewürze, den Frischkäse, den Milchreis oder die Süßigkeiten – alles selbstgemacht mit viel Liebe. Das sind die Öffnungszeiten Klar, dass das indische Menü den europäischen Geschmack etwas angepasst werden muss, sonst ist es zu scharf. Sie hebt die Spezialitäten vom indischen Grill, die indischen Salate oder das indische Hähnchen-Curry hervor. Es gibt auch indisches Brot aus dem Lehmofen. Aman lächelt: &bdquo;Ich habe meine Kinder angesehen – und das Menü geschrieben.“ Geöffnet ist das Johal Palace an der Marktstraße in Warburg mittags und abends. Montags ist Ruhetag. Ansonsten sind die Öffnungszeiten wochentags von 11.30 bis 14.30 Uhr sowie von 17 bis 22 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 22 Uhr. Ein Liefer- und Partyservice ist eingerichtet, die Online-Bestellung soll in Kürze möglich sein. Und: Wer möchte, kann das Essen im eigenen Geschirr abholen. &bdquo;Wir möchten so wenig Plastik wie möglich einsetzen, das ist nicht gut für die Umwelt.“ Deshalb können Gäste ihr Essen in mitgebrachten Boxen oder Dosen holen.

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