Sicherheitstag am Warburger JCS zeigt Erschreckendes für mehr Sicherheit

Warburg. In sicherem Abstand stehen die Schülerinnen und Schüler rund um den Pausenhof. Die Smartphones gezückt. Im Fokus der Lastkran des Rimbecker Unternehmens Hartinger. Am Haken baumelt ein silberner Ford Fiesta. Kopfüber wird er gleich aus großer Höhe frontal auf einen Baumstamm, der auf dem Schulhof liegt, knallen. &bdquo;Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Polizei im Kreis Höxter ist die Prävention“, sagt Polizeisprecher Jörg Niggemann. Die Verkehrssicherheitsberater der Direktion Verkehr veranstalteten daher regelmäßig Verkehrssicherheitstage an den heimischen Berufskollegs. Nach einer längeren coronabedingten Pause gab es jetzt einen solchen Tag am Johann-Conrad-Schlaun-Berufskolleg in Warburg. Die Crash-Vorführung gab es zum Auftakt: Das Auto fällt aus zehn Metern Höhe von einem Kran auf einen Baumstamm. &bdquo;Der Fall simuliert einen Frontalzusammenstoß mit etwa 50 Stundenkilometer“, geht Niggemann ins Detail. Ein mächtiger Rumms ist zu hören. Nicht wenige der rund 400 Kollegiaten und einige der jungen Gäste aus der benachbarten Sekundarschule schrecken zusammen. &bdquo;Mit solch einem Lärm hätte ich nicht gerechnet“, sagt einer der Umherstehenden. Und auch nicht mit solch einer Wucht, die Stahl und Blech verbiegt, Glas zersplittern lässt. Der Fiesta, ein Haufen Schrott. Kaum auszudenken, säßen Personen in dem Unfall-Fahrzeug. Schwer verletzt wären sie sicher, &bdquo;wahrscheinlich auch lebensgefährlich“, betont ein Polizist. Die Rettungsmaßnahmen laufen an: Rettungssanitäter und Einsatzkräfte der Warburger Feuerwehr Warburg eilen herbei, um Verletzte zu bergen und zu versorgen. Die Schüler dürfen dabei ganz nah ran. Einsatzleiter Tobias Berendes, Leiter des Warburger Löschzuges, erklärt ihnen die einzelnen Schritte, zeigt den Einsatz der Hydraulikschere. Die routiniert angegangenen Abläufe beeindrucken. &bdquo;Aufprall und die sich anschließende Rettungskette sollen die Folgen eines Unfalls vor Augen führen“, sagt Niggemann. Die Angebote der Verkehrswacht veranschaulichen an diesem Vormittag aber weit mehr. Die Jugendlichen nutzen den Fahrsimulator, prüfen sich beim Reaktionstest. Ein Gurtschlitten, der einen Aufprall mit Tempo 50 simuliert, drückt die Körper mächtig in den Sicherheitsgurt. Ein Verkehrssicherheitsberater der Polizei Höxter setzt den Schülern eine VR-Brille auf, die kritische Verkehrssituationen vor Augen führt. Ein Radfahrer neben einem abbiegendem Lkw oder ein spielendes Kind, das vor ein Auto läuft beispielsweise. Ein realitätsnahes Erleben mit Perspektivwechsel. &bdquo;So, wie an einer echten Unfallstelle“ Rund 2.500 Verkehrstote sind in Deutschland pro Jahr zu verzeichnen. Die Polizei aus Paderborn hat ihre &bdquo;Gafferbox“ zur Verfügung gestellt. Sie veranschaulicht drastisch die unangenehmen Folgen des Gaffens an einem Unfallort. Ein drei Mal drei Meter großer hoher Raum. Auf den Wänden sind Schaulustige unter anderem mit Handys und Fotoapparaten zu sehen. Die Boxbesucher werden in die Lage eines Gafferopfers versetzt. In der Mitte der Box steht eine Säule, die mit Unfallfotos von tödlich verletzten Unfallopfern ausgestattet ist. Diese Schockfotos sind durch eine Klappe mit einem entsprechenden Warnhinweis verdeckt. Man muss sich bewusst entscheiden, die Fotos anzuschauen oder nicht. &bdquo;So, wie an einer echten Unfallstelle“, sagt Oberkommissarin Martina Betzel. Das Ziel des lang vorbereitenden Tages, der Kreispolizeibehörde Höxter und der Verkehrssicherheitsberater: &bdquo;Fahranfänger durch möglichst reale Erlebnisse für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren“, fasst Jörg Niggemann. &bdquo;Wir wollen hier nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kommen, sondern Aufmerksamkeit und Hinweise und für das sicheres Verhalten im Straßenverkehr geben. Unser Ziel ist, dass Sie alle sicher zurück zu ihren Familien und Freunden kommen“.

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