Trends in der Dekoration: Zum Fest darf es in Warburg etwas mehr sein

Warburg. Scharen von Engeln und Wichteln warten im Laden an der Hauptstraße 50 auf Liebhaber: Boten Aloysia Nolte und Maria Rose ihre liebevoll gestalteten Weihnachtsartikel sonst auf Adventsmärkten an, so offerieren die beiden Freundinnen nun an diesem und dem folgenden Adventswochenende die Deko zum Fest in dem seit einem Frühjahr leer stehenden kleinen Geschäftslokal. Gefertigt wird das ganze Jahr über. &bdquo;Nach dem Fest ist vor dem Fest", wandelt Rose eine gängige Fußballerweisheit ab. Im Januar und Februar werden Ideen gesammelt, dann beginnt die Heimarbeit an den Abenden. Nur die Sommermonate bleiben vom Weihnachtsfieber verschont. &bdquo;Da locken andere Dinge", sagt die Calenbergerin und denkt an das Grün des Gartens, Touren und Ausflüge. Da sei man &bdquo;nicht wirklich motiviert". Auf dem Weihnachtsmarkt in der Altstadt stand die Verkaufshütte der beiden weder im vergangenen, noch in diesem Jahr. Das Coronavirus verhinderte die stimmungsprächtigen Tage im idyllischen Rund des Marktplatzes. Was dafür produziert worden war, landete im Keller und auf dem Dachboden. Rose hatte eigens einen Raum im Keller aus- und Regale eingeräumt, um die Dekoartikel einzulagern. Die wollen nun raus und sollen ihre Kunden finden. Der Klassiker und der Trend Der Klassiker: &bdquo;Engel gehen immer", sagt Nolte, &bdquo;Ebenso alles, was mit Kerzen zu hat." Und Wichtel seien seit Jahren beliebt. Der Trend: nützliche Dinge wie Taschentücher-Boxen, Schlüsselanhänger oder Etageren aus altem Essgeschirr. Doch wie kommt das Loch in Tasse und Teller. &bdquo;Vorbohren mit ein Keramik-Bohrer und dann nachbohren mit einem Diamant-Bohrkopf", verrät Rose ihr Rezept. Allerdings sei dabei auch einiges an Porzellan zu Bruch gegangen. &bdquo;Ein bisschen Geschmack, ein bisschen Handfertigkeit und ein bisschen Liebe", lautet ein weiteres Rezept der beiden gelernten Ökotrophologinnen, um Filz, Wolle und Stoff, Holz, Gips, Beton, Metall, Keramik und Glas in adventliche Form zu bringen. Das Salz für die Würze ihrer Leidenschaft seien die anerkennenden Blicke der und die angenehmen Gespräche mit ihren Kunden. In der dunklen Jahreszeit ist beiden ein heimelig dekoriertes Heim wichtig. Jedes Jahr solle das Fest noch so viel schöner werden, als es je gewesen war, sagen Trendforscher. &bdquo;Vielleicht aus Erinnerung an die Kindheit", mutmaßt Nolte. Bei den vielfältigen Kleinartikeln, dürfe es aber auch schon einmal üppig sein, sagt Rose. Auch wenn daheim manch Gatte stichle. Spätestens beim Blick auf den Baumschmuck an Heiligabend höre das auf. Dekorieren aus Tradition Dekorieren aus Tradition: Die Pandemie trage der Rückbesinnung auch der jüngeren Generation auf Deko-Elemente Rechnung, sagen Trendanalysten. Man besinne sich verstärkt auf sich selbst und werde nicht selten auf die Familie zurückgeworfen. Viele Menschen beschäftigten sich in der Pandemie mit alten Familientraditionen oder entdeckten jetzt im Erwachsenenalter diese für sich neu. Da haben es die Marketingexperten leicht: Angesagt sind aktuell jede Menge Nostalgisches, Märchenhaftes und – man muss es so sagen – auch Kitschiges, das seit Wochen die Regale im Handel feilbieten. Nolte und Rose setzen dagegen auf eigene Kreationen und liebevolle Handarbeit. In ihrem Weihnachtsmarktladen freuen sie sich zu dritten und vierten Advent jeweils freitags von 9.30 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr auf Kundschaft. Selbstgefertigte adventliche Deko-Artikel bietet in Warburg auch Heike Wieners an. Sie lädt freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9.30 bis 16 Uhr ins einstige Sportgeschäft Mewes an der Josef-Wirmer-Straße 31 ein.

Meistgelesen