Time-out: Warburger Café-Bistro mit Wohnzimmer-Gefühl

Warburg. Es ist die ungewöhnliche Wohnzimmer-Atmosphäre, mit der sich die Gäste auf eine Zeitreise in die Gemütlichkeit begeben: Die Einrichtung im Café und Bistro Time-out fällt auf. Die ist immer wieder Gesprächsthema bei den Gästen von Frank Förster. Er schmunzelt, denn einige der Einrichtungsgegenstände – Sofas, Anrichten, Tische und Stühle sowie Nippes aus Omas Zeiten – sind ihm sogar von Gästen geschenkt worden. &bdquo;Es kommen immer wieder Neue dazu", sagt der 54-Jährige. &bdquo;Dann sagen die Menschen, wenn sie reinkommen: Guck mal, da steht unser Sofa, da liegt unser Teppich." Damit hebt sich die Gastronomie gleich am Eingang zur Hauptstraße von anderen ab. Aufgemacht hat das Time-out als sogenanntes Pop-up-Projekt der Stadt gegen Leerstand im Dezember 2017. Übernommen hat Pächter Frank Förster im Mai 2020. Mittendrin in Corona-Zeiten. Derzeit wuppt er den Betrieb so gut wie allein, denn eine Festbeschäftigung in diesen Zeiten in der Gastronomie ist für Angestellte langfristig so gut wie unmöglich. Und unfair, wie er betont: Sie aus anderen Jobs rauszuholen, ohne langfristig Beschäftigung garantieren zu können. &bdquo;Deshalb ziehe ich das derzeit allein durch." Er hat sogar noch einen Nebenjob dreimal in der Woche Er hat sogar noch einen Nebenjob dreimal in der Woche als Fahrer und Verpackungshelfer übernommen. Und nur mit Glück bekomme man eine 450-Euro-Kraft. Alles unsicher. Und dennoch hat Förster den Laden auch im Lockdown, auch im Winter offen und lebendig gehalten. Mit dem Außer-Haus-Verkauf von frischen Waffeln an der Tür, mit Glühwein, Eintopf, Snacks und heißen Getränken. Und immer einem lockeren Gespräch. &bdquo;Wir sind ganz gut durch Corona gekommen", bilanziert er. &bdquo;Und ich wollte nicht aus dem gewohnten Rhythmus kommen." Frank Förster kennt sich aus in der Gastronomie: Nach den gastronomischen Stationen Caipirinha, Kapelle, Marktplatz-Café und Kanonenkeller wechselte er 2015 für ein Jahr nach Kassel. Vier Jahre führte er das Restaurant Schlossgarten in Bad Arolsen mit 150 Sitzplätzen. Er habe sich verkleinern wollen, erzählt Förster. Und kehrte zurück nach Warburg: Der Kontakt sei nie abgerissen, sagt der Mann, der Koch, Geschäftsführer, Pächter, Servicekraft und Mädchen für alles ist. &bdquo;Ich bin glücklich in Warburg." 50 Sitzplätze hat er drinnen im Time-out, 40 draußen – dort mit Urlaubsfeeling und Palme inklusive. Im Alter von fünf Jahren von Osnabrück nach Borgentreich gekommen &bdquo;Das Time-out ist kein Restaurant, sondern ein Café und Bistro", sagt er über die verkleinerte Speisekarte. Schnelle Gerichte von Tapas bis Pizza, von Waffeln bis Kuchen, von kalten Getränken bis Kaffeespezialitäten. Mit Qualität der Produkte, wie er betont. &bdquo;Meine Gäste sind Einheimische wie Touristen, Schüler bis Senioren, die sich in diesem Ambiente ganz wohl fühlen", erzählt der gelernte Tischler, der in der elterlichen Gastronomie groß wurde, sich das Kochen selbst beigebracht hat und im Alter von fünf Jahren von Osnabrück nach Borgentreich kam. Derzeit sind es wegen der Sommer- und Ferienzeit und des nahen Campingplatzes auch viele Niederländer. &bdquo;Ich kann mir nicht vorstellen, mit der Gastronomie aufzuhören, irgendwo in der Fabrik zu arbeiten oder dann auf dem Sofa zu hocken", sagt Förster aus Überzeugung. &bdquo;Jeden Tag bis nachts arbeiten – ich fühle mich wohl in dieser Welt."

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