Vandalismus: Ärger über blanken Unsinn am Warburger Diemelufer

Warburg. Noch nicht eröffnet und schon die ersten Schäden: Der neue Flussbegegnungspunkt in der Diemelaue zieht nicht nur Kinder und Familien an. Das mutwillige Treiben auf dem neu geschaffenen Areal in der Nähe der Altstadt-Brücke trifft bei den Verantwortlichen auf Unverständnis. &bdquo;Sinnlose Taten", merkt Warburgs Chef-Touristiker Norbert Hoffmann an. Mit den Arbeiten am Ufer der Diemel war im September vergangenen Jahres begonnen worden. Noch fehlen die Infotafeln, die Technik wartet auf den Feinschliff. Doch haben vor allem die jungen Warburger den neu angelegten Platz schon längst für sich entdeckt. &bdquo;Obwohl das Wasser noch nicht fließt", sagt Hoffmann. Denn offiziell soll die Anlage mit Beginn des Monats Mai eröffnet werden. Erinnerung an die Mühlengeschichte der Stadt Sie gehört zu den touristischen Rastplatzangeboten, den sogenannten Flussbegegnungspunkten entlang des rund 110 Kilometer langen Diemel-Radwegs, einer Gemeinschaftsaktion der Anrainer-Gemeinden. Die bei Radfahrern sehr beliebte Strecke war erst vor wenigen Wochen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) zum wiederholten Mal als Vier-Sterne-Radweg klassifiziert worden. Der Warburger Wasserspielplatz wird an die Mühlengeschichte der Hansestadt erinnern. &bdquo;Die reichhaltige Geschichte der Mühlen wird auf Schautafeln aufbereitet und verspricht spannende Einblicke in vergangene Zeiten und den Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser", kündigt Hoffmann an. Sie schauen regelmäßig nach dem Rechten Das offene Naherholungsgelände am Diemel-Ufer lockt Warburger und Touristen gleichermaßen an. Doch ärgern Vandalismus-Schäden und achtlos weggeworfener Müll immer wieder. &bdquo;Diesmal fanden wir zuvor aufgeschichteten Steine in der Wassermulde und im Flussbett wieder", meldet Klaus Stalze, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV). Mit der ehrenamtliche Aktivengruppe des Vereins schaut er nicht nur an den Rad- und Spazierwegen entlang der Diemel regelmäßig nach dem Rechten. Am Donnerstagnachmittag habe er beim Rundgang den angerichteten Schaden bemerkt. Die Spuren deuten darauf hin, dass sich die Verursacher unbeobachtet fühlten", sagt der ehemalige Polizist. Die in den Fluss und das Wasserspiel geworfenen Steinblöcke waren von einem rund halben Meter hohen, aufgeschichteten Steinhügel abgetragen worden, unter dem, wenn die Anlage in Betrieb ist, das überlaufende Wasser versickern wird. Über eine Pumpe wird Grundwasser in eine künstlich nachgestaltete Flusslandschaft gelangen. Über eine Solaranlage liefert die Sonne die dafür benötigte Energie. Damals wurde Anzeige erstattet Bereits im vergangenen Sommer hatten Unbekannte in der Diemelaue am Eisteich und der Wasserkunst am ehemaligen Mühlengraben in der Altstadt ihr Unwesen getrieben, Sitzbänke und Schautafeln verwüstet. &bdquo;Blinde Zerstörungswut", bewertet Stalze verärgert. Der geschätzte Sachschaden: rund 1.000 Euro. Damals wurde Anzeige erstattet. &bdquo;Wer etwas beobachtet hat, sollte sich melden", sagt HVV-Chef Stalze ebenso wie Polizeisprecher Jörg Niggemann. &bdquo;Wir haben die Ecke schon im Auge", bemerkt Niggemann. Bei Streifenfahrten werde der neue geschaffene Treffpunkt gezielt angefahren. Frisch sprießendes Grün Erle, Eiche, Weide: Die Stadt hat rund um den Platz fünf große Bäume angepflanzt, deren wachsendes Blätterdach Schatten spenden wird. Entlang des Flussufers in Richtung der Fußgängerbrücke, an dem bis vor einigen Jahren noch hohe Pappeln gestanden hatten, wachsen nun junge Walnussbäume und Eichen aus dem Boden. &bdquo;Das Werk von Eichelhäher und Elster", weiß Stalze. Er danke der Stadt, die das frisch sprießende Grün in den vergangenen Wochen &bdquo;professionell beschneiden ließ, um den Bäumen einen schönen Wuchs zu ermöglichen". INFO: Spielerisch erfahrbare Wasserkraft Für Kinder gehört das Wasser zu den faszinierenden Spielzeugen: Ein besonderer Rastplatz, für den vor Baubeginn angrenzend an der Liegewiese rund 185.000 Euro von der Stadt veranschlagt worden waren. Aus Sicherheitsgründen hatte der Wasserspielplatz sehr massiv ausfallen müssen. Die Technik wird die Nutzung der Wasserkraft spielerisch erfahrbar machen. Neben den Fahrradständern und Rastplatz-Bänken wurde im kindgerechten Maßstab ein Flusslauf nachgeahmt. Ein separierter Wasserlauf, der sich in mehrere Bereiche gliedert. In einem der beiden Staubecken reguliert das Spundloch eines Mühlsteins den Wasserstand. Eine archimedische Schraube lässt das Wasser nach oben laufen, wenn an der Kurbel gedreht wird. Oben aufgefangen läuft es über Kaskaden in ein zweites Staubecken. Über Steinquader kann der kleine Gewässerlauf gequert werden, ein Holzbrücke dient als Abgrenzung zum Diemel-Fluss.

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