Hohe Kosten für mögliche Ausweichstrecke beim Warburger Bahnbrückenbau

Warburg. Die Landesstraße unter der Eisenbahnüberführung an der Desenbergstraße in der Nähe des Warburger Bahnhofs wird in den kommenden Jahren für mehrere Wochen gesperrt werden müssen: Die Deutsche Bahn AG beabsichtigt, die Gleistrassenbrücken zu erneuern. Die in den Bauphasen geplanten Sperrzeiten für den Autoverkehr unterhalb der beiden Brücken wurden jetzt in einer Beschlussvorlage der nächsten Sitzung des Warburger Stadtrates erstmals genannt. In diesen Wochen wird die die Straße voll gesperrt Für den Brückenneubau sind nach derzeitigem Planungsstand vier Vollsperrungen für jeweils eine Woche vorgesehen: In 2022 erstmals von Freitag, 24. Juni, bis Mittwoch, 29. Juni. Außerdem wird die Straße voraussichtlich nochmals von Montag, 10. Oktober, bis Freitag, 14. Oktober, für den Verkehr gesperrt werden. 2023, sollen, so sehen es die Pläne der Bahn vor, von Freitag, 15. September, bis Freitag, 22. September, und von Dienstag, 24. Oktober, bis Mittwoch, 1. November, Vollsperrungen eingerichtet werden. Hinzu kommen Sperrungen an den Tagen 14. Oktober 2022 und 15. September 2023. Weitere kurzfristige halbseitige Sperrungen, die über eine Ampelanlage geregelt werden, sind zwischen dem Einbau einer Behelfsbrücke am 14. Oktober 2022 und dem Einbau der neuen Brücke am 15. September 2023 zu erwarten. Konkret müssen die Details aber noch mit den Ordnungs- und Verkehrsbehörden, den Straßenbaulastträgern und der Polizei abgeklärt sowie Umleitungen und Verkehrslenkungen abgestimmt werden. Mit den vorbereitenden Arbeiten soll noch in diesem Herbst begonnen werden. Der Abschluss der Bauarbeiten sei für Ende 2024 geplant, hatte die Bahn im Januar gegenüber der NW mitgeteilt. Aktuell würden die Bauarbeiten ausgeschrieben. Alter Tunnel als Umleitungsalternative? In einem Bürgerantrag hatte der Warburger Rudolf Böhlen die Stadt um Überprüfung gebeten, ob in der Zeit der Bauarbeiten nicht der alte Tunnel zwischen dem Oberen Hilgenstock und dem Großenederer Weg als alternative Strecke genutzt werden könne, um wochenlange Sperrungen der Landesstraße 552 für die Autofahrer erträglicher zu machen. Für eine Antwort und einen entsprechenden Beschluss hatten die Mitarbeiter des Bauamtes die Kosten mehrerer Varianten überschlagen. Investitionen zwischen 670.000 Euro und 1,2 Millionen Euro wären notwendig, wenn der Tunnel der alten Bahnstrecke und die angrenzenden Straßen für den Pkw- und Lkw-Verkehr saniert werde, teilt Rainer Ehle, Leiter des Bauamtes, mit. Dabei fließe der Verkehr durch den Tunnel auch nur in eine Richtung. Würden Straße und Tunnel als Ausweichstrecke für die Baustelle für die Dauer von zwei Jahren ausgebaut, schätzt die Stadt die Kosten auf etwa 260.000 Euro. Doch müsse die Bahn zustimmen und am Tunnel dürften keine weiteren Sanierungskosten entstehen. Nach einer Aussage der Bahn aus dem Jahr 2013 bestehe allerdings ein deutlicher Sanierungsstau für das Bauwerk. Schlichtweg zu teuer Dagegen geht Ehle für eine von einigen Kommunalpolitikern in vergangenen Jahren hin- und wieder geforderte Nutzung des Bahntunnels als Rad- und Gehweg im Anschluss an den Radweg über die frühere Trasse der Bahnstrecke Warburg-Volkmarsen von Kosten in Höhe von 354.000 Euro aus. Eine grobe Schätzung. &bdquo;Ohne konkrete Gespräche mit den zuständigen Stellen der Bahn geführt zu haben", seien die Kosten &bdquo;als sehr vage zu bezeichnen", heißt es in der Vorlage. &bdquo;Besonders im Hinblick auf spätere Beteiligungen an Unterhaltungsmaßnahmen können sehr hohe Kosten entstehen, was aus Sicht der Verwaltung erfahrungsgemäß sehr wahrscheinlich ist." Aufgrund der hohen Kosten und der Unwägbarkeiten sei eine Nutzung des alten Tunnels als Umleitung für die Baustelle an der Desenbergstraße schlichtweg zu teuer, bewertet die Stadt. Am Dienstag, 9. März, werden die Ratsfraktionen über den Bürgerantrag entscheiden. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Stadthalle.

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