Junge Bäume fürs Warburger Land wachsen gut geschützt

Warburg-Calenberg. Es sind Baumarten, die mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen zurechtkommen: Förster Max Gottschalk nennt die Vogelkirsche, die Traubeneiche, die Hainbuche, die Elsbeere oder auch die Walnuss – eine Baumart, die ansonsten eher weniger häufig im Wald zu sehen ist. Sie alle sind jetzt auf Flächen, die von Waldbebesitzer Hans-Hugo Schuchard betreut werden, gepflanzt worden. Flächen, die zuvor dem Sturm Friederike, der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. Baumarten, die auf den verschiedenen Flächen auf unterschiedliche Weise geschützt werden müssen. Auch die Douglasie aus Nordamerika ist mittlerweile heimisch geworden – also Baumarten, die teilweise aus anderen Ländern kommen, die sich auf Versuchsflächen klimastabil und geeignet erwiesen haben, um den deutschen Wald der Zukunft zu bilden. Es seien Baumarten, die großes Potenzial auf trockenen Standorten hätten, aber auch solche, denen man angesichts der derzeitigen Situation auch Chancen einräumen wolle, sagt der neue Warburger Förster im Landesbetrieb Wald und Holz, Max Gottschalk. Eine Mischung aus Erfahrung und Experiment. Die Planungen für die Wiederbewaldung dieser fünf Schuchardschen Flächen mit Größenordnungen von 0,15 bis 0,33 Hektar Fläche hatte noch Gottschalks Vorgänger Florin Bitter gemacht – sein Nachfolger sorgte nun dafür, dass die Bäume an ihre neuen Standorte kommen – und dort geschützt wachsen können. Mit einem Kettenbagger gemulcht und bodenschonend vorbereitet Dafür waren die Flächen mit einem Kettenbagger gemulcht und bodenschonend vorbereitet worden, erklärt der Waldfachmann. Wichtig für die künftige Pflege, den die jungen Pflanzen – 3.500 Stück an der Zahl – sind ein bis maximal drei Jahre alt und sollen nicht im Frühjahr in der wilden Konkurrenzvegetation überwuchert werden und untergehen. Abhängig von den Baumarten werden sie in Reihen oder auch als sogenannte Trupppflanzung in die Erde gebracht, erklärt Gottschalk. Beispielsweise eine sogenannte Eichentrupppflanzung besteht aus einer Eiche in der Mitte, um die ein Ring von acht weiteren jungen Eichen gesetzt wird, die wiederum von weiteren zehn Bäumen der selchen art umschlossen wird. Dazu kommen beispielsweise vier Hainbuchen in allen vier Himmelsrichtungen. Vorteil: Der Schutz der Jungpflanzen ist so günstiger, als beispielsweise jede einzelne Pflanze separat mit einem Schutz gegen Verbiss durch Rehwild – das kommt in dieser Region häufig vor – zu versehen. &bdquo;Die Jungpflanzen direkt aus den Baumschulen sind gut genährt und damit besonders schmackhaft für die Rehe", erklärt Gottschalk. &bdquo;Schokobrötchen statt Haferbrei", kommentiert er scherzhaft die Leckerbissen. Flächenschutz mit Hordengattern aus einfachem Fichtenholz Man könne jede Pflanze einzeln sichern – oder eine ganze Gruppe mit einem Gatter – oder Verbissschutzmittel bis zu zweimal jährlich einsetzen. Varianten eins und drei sind aufwendig, teuer, bringen Plastik, Draht oder Eisen in den Wald, die später wieder raus müssen und Folgekosten verursachen. Deshalb setzten Schuchard und Gottschalk auf einen sogenannten Flächenschutz mit Hordengattern aus einfachem Fichtenholz, die nach einigen Jahren in sich zusammenfallen und von selbst verrotten, &bdquo;wenn die Pflanze große genug ist und keinen Schutz mehr braucht". Fünf bis acht Jahre. Die Waldbesitzer und Förster haben die Wahl, erklärt Gottschalk: &bdquo;Entweder große Pflanzen einsetzen oder Schutzeinrichtungen gegen den Verbiss aufstellen." Weil die Nachfrage in vielen Baumschulen derzeit sehr groß ist, können die Pflanzen dort gar nicht erst alt werden. Weil dazu auch der Bedarf an Baum-Nachwuchs derzeit sehr groß ist, werde es zwangsläufig zu Engpässen kommen. Zudem, so erklärt der Förster, müssen sie aus einer Region stammen, die für diese Wiederaufforstung freigegeben ist. Sprich: Es gibt laut Forstvermehrungsgesetz vorgegebene Herkunftsgebiete, aus denen die Samen für eine Region kommen müssen. Und da muss dann auch genug Samen vorhanden sein, also: Ein Mastjahr ist für eine ausreichende Verfügbarkeit der Samen notwendig. &bdquo;Die 3.500 Pflanzen für die Schuchard-Flächen haben wir aber wie geplant bekommen", freut sich Gottschalk.

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