Warburger organisieren wieder Aktion „Brot anstatt Böller“

Warburg. Zum Jahreswechsel appellieren die Initiatoren der Aktion &bdquo;Brot anstatt Böller" wieder an die Warburger. Auch wenn es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Verordnungen kein Silvester-Feuerwerk geben sollte, rufen sie die Bürger dazu auf, Geld für die Mittagstische der Diakonie in Warburg und Rimbeck zu spenden. Dieses Ziel verfolgen die Vertreter der Initiative, die evangelische Kirchengemeinde Altkreis Warburg, die katholischen Kirchengemeinden der Alt- und Neustadt, der Heimat- und Verkehrsverein (HVV), die Bürgerstiftung, die Freiwillige Feuerwehr und die Stadt. Um den historischen Baubestand der Hansestadt zu schützen, war die Initiative mit ihrem Wunsch, auf Raketen und Böller zu verzichten, vor sechs Jahren erstmals an die Warburger Bevölkerung herangetreten. Schließlich hatte es in vergleichbar strukturierten Städten mit hohem Fachwerkanteil wie in Korbach schon Verbote, ein Feuerwerk zu veranstalten, gegeben. &bdquo;Wir wollten aber nicht verbieten, sondern an die Vernunft appellieren, mit dem Geld etwas Sinnvolles zu tun", sagt Christian Voß, der die Aktion von Anfang an begleitete. Die Aktion habe schon eine Tradition, ergänzt Klaus Stalze vom Heimat- und Verkehrsverein. &bdquo;Daher war es für uns auch diesmal keine Frage, ob wir Brot anstatt Böller fortsetzen." Feuerwerk sei aber wohl kein großes Thema mehr, schränkt er ein. &bdquo;Aber die Not der Menschen ist immer noch da", ergänzt Voß. Es gebe in der Hansestadt genügend Menschen, die Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Erfolg im vergangenen Jahr Unter dem Strich sei die Aktion in der vergangenen Silvesternacht ein Erfolg gewesen, sagt Voß und berichtet von einer &bdquo;annähernd böllerfreien Altstadt". Im Vorfeld waren die Gastwirte persönlich angesprochen worden. Auf dem Marktplatz in der Neustadt hatte eine Fahne neben der Kirche St. Johannes Baptist auf den gewünschten Böllerverzicht hingewiesen. Die Initiatoren hatten damit auf die Einsicht ihrer Mitbürger gesetzt. Am Ende waren 800 Euro an Spenden und Erlösen eines mitternächtlichen Konzerts in der Kirche &bdquo;Maria in Vinea" am Brüderkirchhof zusammengekommen. Die Warburger Bürgerstiftung rundete den Betrag, der dann an den Mittagstisch ging, auf 1.000 Euro auf. &bdquo;Für Menschen, die es ohnehin schon schwer haben, ihren Alltag zu bewältigen, verschlechtern sich die Lebensumstände zusätzlich durch die Corona-Pandemie", sagt Dietmar Kraul, Leiter der Diakoniestelle im Corvinushaus. Niemand wisse, wie sich die Situation entwickeln und wie lange dieser Zustand noch anhalten werde. &bdquo;Wir haben einen mobilen Mittagstisch eingerichtet, um den betroffenen Menschen unsere Hilfe anbieten zu können". Aktuell beliefert der Mittagstisch mehr als 120 Personen mit Lebensmitteln. Das sei ohne die Spenden und die Arbeit des ehrenamtlichen Teams nicht möglich, erklärt Kraul. &bdquo;Das Geld für den Mittagstisch ist wirklich gut angelegt." Von der Spende könne der Mittagstisch lange zehren. &bdquo;Wir wollen einen Anstoß geben, die Euros, die man vielleicht wieder für das Feuerwerk zum Jahreswechsel ausgegeben hätte, dort einzusetzen, wo man damit noch etwas Gutes tut", erklärt Klaus Stalze. Das Zünden von Böllern und Abfeuern von Raketen im historischen Stadtkern Warburgs ist seit 2010 aus Gründen des Denkmalschutzes eigentlich nicht erlaubt. Es ist verboten, 200 Meter im Umkreis eines Fachwerkhauses eine Rakete zu zünden, und in einem Umkreis von 50 Metern darf auch nicht geböllert werden. So sieht es die entsprechende Verordnung vor. &bdquo;Einige sind einsichtig und verzichten auf Feuerwerk, manche lassen sich aber nicht beeindrucken", berichtet Stalze aus vergangenen Jahren. In diesem Zusammenhang verweist der ehemalige Polizist auch auf die Haftung für die möglichen Schäden. Warburger Mittagstisch Wer Fragen zum Warburger Mittagstisch hat, der kann sich unter Tel. (0 56 41) 7 88 80 oder per Mail an kraul@diakonie-pbhx.de an die Diakonie wenden. Infos und das Spendenkonto gibt es hier.

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