"Maske hoch, Abstand halten": Corona-Kontrollen im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Der zweite Lockdown bringt den Ordnungsämtern im Kreis Höxter viel Arbeit. Die neuen Corona-Auflagen müssen überwacht werden. Die Neue Westfälische hat sich umgehört, wie es bisher läuft und wie die Situation insbesondere an den Schulen aussieht, wo täglich viele Kinder und Jugendliche zusammentreffen. &bdquo;Es ist schon eine personelle Herausforderung für uns", sagt Sebastian Vogt, Stadtpressesprecher in Höxter. In Höxter werde bereits seit März regelmäßig kontrolliert, zum Beispiel auf dem Wochenmarkt. &bdquo;Durch die Verschärfung seit dieser Woche natürlich noch intensiver", so Vogt weiter. Drei Außendienstler seien in Höxter im Einsatz, manchmal unterstützt durch Kollegen aus dem Innendienst. Manche Dinge würden nur einmal überprüft – zum Beispiel, ob Fitnessstudios oder Restaurants tatsächlich geschlossen wurden. In der Innenstadt sind dagegen regelmäßige Rundgänge erforderlich. &bdquo;Das ist schon eine ganz schöne Belastung", betont der Stadtsprecher. "Pragmatisch drangehen" Besonders knifflig ist die Situation an den Schulen: Im Klassenzimmer, im Bus und auf dem Schulhof dürfen die Schüler zusammen sein, wenn sie Maske tragen. Sobald sie das Schulgelände verlassen, ist Abstandhalten angesagt. Mal kurz in der Pause zum Kiosk oder zum Bäcker ist in Gruppen größer als zwei Personen nicht erlaubt. Die Stadt Höxter agiert in diesem Punkt zurückhaltend: &bdquo;Da muss man ein bisschen pragmatisch drangehen", formuliert es Vogt. Er meint damit zum Beispiel den täglichen Schülerstrom durch die Stadt zum Bahnhof. Wenn hunderte Kinder und Jugendliche zu Fuß unterwegs seien, sei eine Kontrolle der Abstandsregeln einfach nicht machbar. Die Stadt konzentriere sich auf die Zeiten nach Schulschluss am Nachmittag und Abend: Kontrolliert würden die bekannten Plätze, wo üblicherweise die Gruppen zusammenkommen. &bdquo;Es geht darum, ein absichtliches Zusammenrotten zu verhindern", versucht Vogt eine Grenzziehung. Zunächst würden die Bürger an die Einhaltung der Regeln erinnert. Die Verhängung von Bußgeldern sei das letzte Mittel. &bdquo;Wenn es bewusste Verstöße gibt und die betroffenen Personen sich uneinsichtig zeigen", sagt der Stadtsprecher. Meist reiche ein Hinweis: &bdquo;Einmal Maske hochziehen, bitte Abstand halten." Appelle und Verständnis Auch in den anderen Städten des Kreises setzen die Corona-Kontrolleure immer zuerst auf gutes Zureden: &bdquo;Wir wollen nicht gleich mit der Keule dazwischen schlagen, sondern um Verständnis bitten, die Leute sensibilisieren", sagt Klaus Braun, erster Beigeordneter in Warburg. Am Mittwoch sind in Warburg die Corona-Kontrollen angelaufen. &bdquo;Wir machen regelmäßige Kontrollgänge in der Innenstadt und auch in den Ortsteilen", so Braun weiter. Personell bedingt sei das aber nur stichprobenartig möglich. Zwei Mitarbeiter hat die Stadt Warburg dafür abgestellt. Die müssten gleichzeitig auch noch die Einhaltung der Quarantäne überprüfen. Bei den Schulen sieht Braun ein Problemfeld – zum Beispiel, wenn am Hüffertgymnasium hunderte Schüler zeitgleich Schluss haben. &bdquo;Das ist schwierig zu kontrollieren", meint der Beigeordnete. Er setzt auf Appelle der Lehrer und Schulleiter, auch das Elternhaus spiele in diesem Punkt eine wichtige Rolle. Genau wie ihre Kollegen in den anderen Rathäusern berichtet Anke Rüsenberg von der Stadt Steinheim bisher von guten Erfahrungen. &bdquo;Wir haben festgestellt, das funktioniert eigentlich ganz gut, wenn man an die Vernunft der Leute appelliert", meint sie. Mit der Verhängung von Bußgeldern ist man auch in Steinheim zurückhaltend. &bdquo;Gerade am Anfang versuchen wir das human zu machen", so Rüsenberg weiter. Auch auf den Dörfern zu kontrollieren, sei nicht zu schaffen: &bdquo;Außer wenn wir Beschwerden oder Meldungen bekommen würden." Sieben Tage die Woche im Einsatz Bad Driburgs Stadtsprecher Heinz-Jörg Wiegand berichtet ebenfalls von einer erheblichen Corona-bedingten Arbeitsbelastung für die drei Ordnungsamtsmitarbeiter. Um den Schichtdienst am Wochenende organisieren zu können, würden aus anderen Verwaltungsbereichen Mitarbeiter hinzugezogen: &bdquo;Die Quarantäneanordnungen müssen ja auch samstags und sonntags zugestellt werden." Auch Brakel verzichtet momentan noch auf Kontrollgänge in den Ortsteilen. &bdquo;Das machen wir derzeit noch nicht, warten aber die weitere Entwicklung ab", so Pressesprecherin Carla Drewes. In der Brakeler Kernstadt wird seit Montag kontrolliert – vorrangig an den Schulen. &bdquo;Aber wir setzen eher auf präventive Beratung als auf restriktive Vorgehensweise", berichtet die Stadtsprecherin. Bisher seien noch keine Bußgelder verhängt worden. Elterntaxi und Fahrgemeinschaft Wer darf momentan zusammen Auto fahren? Sind Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder zur Schule erlaubt? Solche Fragen werden den Ordnungsämtern im Kreis häufig gestellt. Per Definition gehört das eigene Auto nicht zum privaten, sondern zum öffentlichen Raum. Also gelten auch hier die entsprechenden Kontaktbeschränkungen. &bdquo;Privat ist nur die eigene Wohnung, das eigene Haus und der eigene Garten", erklärt Höxters Stadtsprecher Sebastian Vogt. Nicht dazu gehören beispielsweise Vereinsheime und eben Pkw. Darum dürfen momentan auch nur Angehörige zweier Haushalte gemeinsam im Wagen sitzen. Fahrgemeinschaften von Arbeitskollegen oder Elterntaxis zur Schule sind immer dann problematisch, sofern die Insassen aus mehr als zwei verschiedenen Familien kommen. Deswegen ist das Tragen von Masken wie in öffentlichen Verkehrsmitteln in solchen Fällen ratsam. &bdquo;Ist der Mund-Nasen-Schutz angelegt, werden solche Fahrten im Allgemeinen toleriert", bestätigt auch der Höxteraner Polizeisprecher Jörg Niggemann.

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