Wie Lehrling Hadera in Warburg seine Ausbildung gemeistert hat

Warburg. Stolz zeigt Hadera Tesfamariam seinen Gesellenbrief: Der 34-jährige Flüchtling aus Eritrea, der seit 2014 in Deutschland lebt, hat bei Schmidt Haustechnik seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gemacht und könnte jetzt als Geselle durchstarten. &bdquo;Wir würden ihn gerne behalten, respektieren jetzt aber seinen Wunsch, sich beruflich weiter zu entwickeln", erklärt Geschäftsführer Berthold Atteln. &bdquo;In einem fremden Land mit einer fremden Sprache so eine Prüfung zu bestehen, das ist eine super Leistung", lobte Berthold Atteln seinen Schützling, der ihm von Anfang an sehr sympathisch war. Der erste Kontakt sei über einen Flüchtlingshelfer erfolgt und die Chemie habe von Anfang an perfekt gepasst. Hadera Tesfamariam möchte jetzt seine Deutschkenntnisse noch weiter verbessern und dass eine zweijährige Technikerausbildung in Kassel starten. "Es ist eine enge Bindung zu dem Unternehmen entstanden" Es ist eine enge Bindung zu dem Warburger Traditionsunternehmen entstanden. Schon bei seinen Start in Warburg vor vier Jahren konnte Hadera Tesfamarian auf die Unterstützung der Mitarbeiter vom Schmidt Haustechnik bauen, die ihm dann in der Ausbildung eine große Hilfe waren. Mit Hilfe der Kollegen, die ihm bei der Ausstattung unterstützten, konnte Hadera Tesfamariam in der Warburger Altstadt eine eigene Wohnung beziehen. Nach der gefährlichen Flucht über Sudan, Libyen und Italien hat er in Warburg eine neue Heimat gefunden, mittlerweile ist er auch verheiratet. Jetzt hofft er, dass er bald mit seiner Frau gemeinsam eine Wohnung beziehen kann. Seine Frau, die er kirchlich geheiratet hat, darf derzeit allerdings nicht zu ihm nach Warburg ziehen. &bdquo;Meine Frau miss in Hessen bleiben, das ist leider nicht anders möglich", so Tesfamariam. Für eine standesamtliche Trauung fehlten wichtig Papiere, die auch nicht zu beschaffen waren. &bdquo;Wir können aber bezeugen, dass er verheiratet ist", meint Berthold Atteln, der zur Trauung eingeladen war, mit einem Schmunzeln. Es sei aber bedauerlich, dass die Rechtslage so kompliziert sei. &bdquo;Die Tür ist jederzeit offen" Der Geschäftsführer sichert Hadera Tesfamariam zu, dass er ihn auch bei seinem nächsten beruflichen Schritt unterstützen wird. &bdquo;Hadera Tesfariam ist zuverlässig, fleißig und umsichtig", meint Atteln, der aus betrieblicher Sicht gerne einen derartig anerkannten Gesellen beschäftigt hätte. &bdquo;Wir brauchen aber auch Techniker und Meister", weiß Atteln, der durchaus Perspektiven sieht, dass Hadera Tesfamariam nach seiner beruflichen Weiterentwicklung wieder bei dem Warburger Unternehmen arbeitet. &bdquo;Die Tür ist jederzeit offen", sagt Atteln, dabei meint er auch die Unterstützung in der Techniker-Ausbildung. &bdquo;Wenn es da mal Probleme geben sollte, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite", verspricht Atteln. Hadera Tesfamariam hatte bei seinem Ausbildungsmodell in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer gleich einen guten Einstieg. Mit seinen guten Leistungen in der Berufsschule und im Betrieb wurde die so genannte Einstiegsqualifizierung im ersten Jahr dann gleich als Ausbildungsjahr anerkannt. Dieser Erfolg eröffnete für den Flüchtling neue Perspektiven, die er jetzt mit der Technikerausbildung weiter verbessern will.

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