Lernort soll an der Diemel bei Warburg entstehen

Warburg. Der Diemelradweg bietet am Wegesrand vielfältige Möglichkeiten und Angebote. Jetzt soll in den Warburger Diemelauen ein weiterer Stopp Radwanderern Besonderes bieten. Das Projekt, das die Stadtverwaltung im Blick hat, heißt "Flussbegegnungspunkt". Eine Wasserspielanlage am Ende der Liegewiese für 185.000 Euro. Architekt Andres Kropp skizzierte in der Sitzung des Warburger Bezirksausschusses die Ideen im Detail und nannte den Grund für die erwartet hohen Kosten. Aus den vier Sternen, die der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) dem Diemelradweg vor drei Jahren verliehen hatte, sollen fünf werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen verschiedene Attraktionen entlang des rund 110 Kilometer langen Diemelradweges entstehen. Darunter fallen auch die sogenannten "Flussbegegnungspunkte". Die Anrainer-Kommunen planen, an der Diemel Fahrrad-Rastplätze mit Erlebnismöglichkeiten zu kombinieren. An diesen &bdquo;Flussbegegnungspunkten" sollen Radfahrer und Kanuten die Möglichkeit haben, auf naturnah gestalteten Flächen zu rasten und sich über kulturelle und weitere touristische Angebote der Umgebung zu informieren. Auch sollen die &bdquo;Flussbegegnungspunkte" als außerschulischer Lernort und &bdquo;naturpädagogisch" genutzt werden. Ein Mühlenzentrum Auf Anregung des Heimat- und Verkehrsvereins bot sich in Warburg das Thema Mühlen an. Schon um das Jahr 1000 gab es Wassermühlen an der Diemel. Ein Vertrag zwischen dem Grafen Dodiko und dem Paderborner Bischof aus dem Jahr 1021 belegt vier namentlich genannte Mühlen im Bereich der späteren Stadt. Gelegen in der fruchtbaren Bördelandschaft entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum des Getreidehandels, der die Bedeutung der Mühlenbetriebe förderte. Neben den klassischen Getreidemühlen gab es auch eine Öl- und eine Sägemühle. 1262 ließ der Paderborner Bischof Simon den Mühlengraben als Abzweig der Diemel ausheben. In unmittelbarer Nähe der Stadtmauern entstand so mit der &bdquo;Mittelmühle", der &bdquo;Steinmühle", der &bdquo;Neuen Mühle" und der &bdquo;Austermühle" ein Mühlenzentrum. Die Mühlen ließen das Wirtschaftsleben in der späteren Hansestadt erstarken. Info-Tafeln sollen nun an die Tradition und Bedeutung der Warburger Mühlen im Diemeltal erinnern und die Mühlengeschichte wieder aufleben lassen. So wird Mühlentechnik spielerisch erfahrbar Dazu wird die Technik eine große Rolle spielen, die spielerisch erfahrbar werden soll. Neben den Fahrradständern und Rastplatz-Bänken unter schattenspenden Bäumen wird ein nachgeahmter Flusslauf Kinder anziehen. "Ein separierter Wasserlauf", erklärte Planer Andreas Kropp, der sich in mehrere Bereiche gliedere. Sie demonstrieren die Nutzung der Wasserkraft. "Das Spundloch eines Mühlsteins könnte Wasserstand im ersten Staubecken regulieren", bemerkte der Architekt. Eine archimedische Schraube lasse das Wasser nach oben laufen, wenn an der Kurbel gedreht werde. Oben aufgefangen laufe es über Kaskaden wieder nach unten. Ein Stauwehr und Querungen des kleinen Gewässerlaufes sowie eine Holzbrücke als Abgrenzung zum Diemelfluss. Für Kinder gehört das Wasser zu den faszinierenden Spielzeugen. Ein Problem der Planung sei der Wasserkreislauf gewesen, schilderte Kropp. Das Wasser solle nicht aus dem Gewässer genommen werden, eine Solaranlage werde den Strom liefer, um eine Pumpe anzutreiben, die Wasser aus dem Untergrund liefert. "Eine saubere Lösung, die sauberes Wasser gewährt", hielt Kropp fest. Aus Sicherheitsgründen werde der Wasserspielplatz "sehr massiv" ausfallen müsse, kündigte Kropp an, und erinnerte an die Hochwasserlagen, die den Platzaufbau gefährdeten. Das Land fördert das Projekt Der Architekt rechnet mit Kosten in Höhe von 185.000 Euro, die Stadt mit finanziellen Mitteln aus dem Fördertopf des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogrammes (RWP). Erwartet wird eine Förderung seitens des Landes von 70 Prozent. Das halte den Eigenanteil der Stadt in Grenzen, bemerkte Bürgermeister Michael Stickeln in der Sitzung. Gleichzeitig betonte er die "gute Möglichkeit, am Diemalradweg auf unsere Mühlen hinzuweisen". Neben dem Effekt der Verbesserung der touristischen Infrastruktur werde durch den "Flussbegegnungspunkt die Diemelaue auch für heimische Familien mit Kindern interessanter.

Meistgelesen