Investor erwartet Entscheidung für den Abriss von Haus Pennig

Warburg. Er beuge sich dem Beschluss des Planungsausschusses, sagt Ewald Peters. Als Investor hält der Eigentümer des Pennigschen Hauses an der Marktstraße 18 an seinen Plänen fest, das Fachwerkhaus abzureißen. An dessen Stelle möchte das Büro Immobilien Center Peters (ICP) neu bauen, zehn Eigentumswohnungen sollen entstehen. Hatte der Planungsausschuss des Warburger Stadtrates zunächst die Bauvoranfrage für Abriss und Neubau positiv beschieden, dann aber aufgrund der Frage nach der Denkmalwürdigkeit einen Rückzieher gemacht, soll nun in der Sitzung am Dienstag, 19. März, endgültig entschieden werden. Denn jetzt liegt das Gutachten vor, mit dem Ausschuss, Rat und Stadt einen externen Fachmann beauftragt hatten, die Frage, ob das Haus nun ein Denkmal sei oder nicht, aus seiner Sicht zu klären. Aus denkmalfachlicher Sicht, so das Ergebnis, habe das rund 160 Jahre alte Gebäude keinen Denkmalwert, schreibt Geerd Dahms in seiner elfseitigen Expertise. Peters erwartet jetzt von den Ausschussmitgliedern, &bdquo;dahin zu kommen, wo sie am Anfang schon einmal waren". "Mit dem Neubau bekommt Warburg ein schmuckes Haus" Der Neubau unterscheide sich &bdquo;nur unwesentlich von dem jetzigen Haus", bestätigt Peters seine Ankündigung, die er in der Diskussion um das markante Fachwerkgebäude in der Innenstadt, formuliert hatte. Mit dem Bau bekomme Warburg ein schmuckes Haus. Wärme- und energietechnisch auf dem neuesten Stand. Allerdings ohne Fachwerk. &bdquo;Erste Anfragen für die neu entstehenden Eigentumswohnungen haben wir schon." Nach dem langen Prozedere um den geplanten Abriss hätten seine Architekten und er lange genug gewartet. &bdquo;Die verstrichene Zeit kostet Geld", sagt Peters. 2014 hatte seine Immobilienfirma das ehemalige Schuhhaus in der Nähe des Neustädter Marktplatzes erworben. &bdquo;Wäre es damals ein Denkmal gewesen, hätte ich Abstand genommen", bekräftigt Peters. Es jetzt denkmalgerecht zu sanieren, rentiere sich nicht. Die Sache halte aufgrund der heftig geführten Diskussionen innerhalb der Bürgerschaft und in den politischen Gremien Investoren von Warburg fern, so der Geschäftsmann aus Salzkotten. Kommunalpolitik und Stadtverwaltung sollten auch an die Wirtschaftlichkeit denken. Den Fall, dass im Planungsschuss für den Eintrag des Hauses in die Denkmalliste entschieden wird, möchte Peters, &bdquo;erst gar nicht durchdenken", sagt er. Er habe immer gesagt, das er das Gutachten abwarten werde. &bdquo;Jetzt sollte der Abriss freigegeben werden - und Punkt", wird der Eigentümer deutlich. Mit den Bauarbeiten möchte er &bdquo;sehr zügig" beginnen. &bdquo;Hier besteht Einsturzgefahr" Denn Teile des Fachwerkhauses sind baufällig. Das hält auch die Expertise Dahms fest. Die Decke im ersten und entsprechend der Boden im zweiten Obergeschoss sackten stark in Richtung Außenwand ab, so dass die Wand nach außen zu stürzen drohe. Zur Hofseite hin seien starke Schäden zu erkennen. Gefache und Fachwerk, die zum Teil freigelegt seien, und verrottete Ziegel ließen die Außenwand aus dem Gefüge geraten. &bdquo;Hier besteht Einsturzgefahr", urteilt der bestellte Denkmal-Gutachter. Im Dachgeschoss zeigten sich marode Bodenbretter und vom Holzwurmbefall geschädigten Hölzer. &bdquo;Es wird Zeit", sagt Investor Peters. &bdquo;Vom Marktplatz aus gesehen ist alles schön." Werde aber aus der Nähe über das Erdgeschoss an der Fassade hinaufgeblickt, werde die schlechte Bausubstanz sichtbar. Seitens der Stadt war Dahms zur Sitzung der Ausschussmitglieder am Dienstag eingeladen worden, um eventuelle Fragen zu seiner denkmalfachlichen Stellungnahme zu beantworten. Zu den Kosten in Höhe von 8.500 Euro für die Expertise verlangte der Hamburger Gutachter aber dafür weitere 4.500 Euro. &bdquo;Bedauerlich", sagt Bürgermeister Michael Stickeln. Die Stadt winkte ab. Warburger Denkmalstiftung möchte das Fachwerkgebäude retten In den Reihen der Warburger Denkmalstiftung werde auch weiterhin daran gedacht, das Haus Pennig zu erwerben, sagt Nadine Smukal vom Stifter-Service der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Man habe das Gespräch mit dem Eigentümer gesucht und sei weiter gesprächsbereit. Zwar seien intern ein paar Hürden zu nehmen, doch stehe die Tür für ein Verkaufsangebot &bdquo;ganz weit offen". Das Gebäude sei für die Stiftung eine attraktive Vermögensanlage, bemerkt Smukal. Zudem sei es &bdquo;charmant, nicht nur Erlöse zu erwirtschaften, sondern auch, ein altes Haus zu retten".

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