Sachverständiger soll Fachwerkhaus in der Marktstraße untersuchen

Warburg. Die Denkmalwürdigkeit des Hauses in der Marktstraße 18 (ehemals Schuhhaus Pennig) soll im Auftrag der Stadt von einem unabhängigen Sachverständigen untersucht werden. Dafür votierten Mittwochabend die CDU-Mitglieder des Planungsausschusses, auch der Warburger Bezirksausschuss war diesem Vorschlag der Verwaltung mit einer knappen Mehrheit gefolgt. Auch die Kreisverwaltung befürworte die Beauftragung eines unabhängigen Gutachters, erklärte der Beigeordnete Klaus Braun. Hierfür könnte der Sachverständige Geerd Dahms aus Hamburg in Frage kommen, mit dem bereits Kontakt aufgenommen wurde. Nach Vorlage dieser zusätzlichen Expertise könnte dann eine abschließende Entscheidung über die mögliche Denkmalwürdigkeit des Gebäudes Marktstraße 18 getroffen werden. Auf Nachfrage erklärte Braun, dass mit Kosten von einigen Tausend Euro zu rechnen sei. Der Planungsausschuss soll dann auf der Basis dieses Gutachtens dann entscheiden, ob dieses Haus, das der Investor Ewald Peters abreißen möchte, in die Denkmalliste eingetragen werden soll. Die Verwaltung bestreitet die Denkmalwürdigkeit dieses Objektes vehement. Bürgermeister Michael Stickeln hatte mehrfach öffentlich erklärt, dass dieses Haus nicht denkmalwert sei. Die Bündnisgrünen verwiesen indes darauf, dass dieses Haus in der 2015 herausgegebenen Topograhie der Denkmäler aufgenommen und beschrieben worden sei. &bdquo;Da hat der Bürgermeister ein Vorwort zum Thema Denkmalschutz verfasst", sagte Hilla Zavelberg-Simon von den Bündnisgrünen. »Wenn das Dach dicht ist, ist das schon mal etwas wert« Die Verwaltung legte in der Sitzung des Bezirksausschusses Bilder aus dem Innern des rund 160 Jahre alten Fachwerkhaus Hauses vor, die Schäden aufzeigten. &bdquo;Das Dach ist aber dicht", erklärte der Beigeordnete Klaus Braun. &bdquo;Wenn das Dach dicht ist, ist das schon mal etwas wert. Wie ist denn der Zustand der Balken?", fragte Christian Holtgreve nach. Holtgreve gab zu bedenken, dass der Investor nach einem möglichen Abriss des Fachwerkhauses dort gar nicht neu bauen wolle. &bdquo;Das ist alles spekulativ", sagte Stadtheimatpfleger Ulrich Nolte (CDU). Möglicherweise gehe es nur um den wertvollen Baugrund an dieser markanten Stelle. Mehrfach fragte Holtgreve nach, ob die Verwaltung Informationen über die finanzielle Lage des Investors habe. Dazu könne die Verwaltung keine Stellung beziehen, meinte Klaus Braun. Der Investor hatte zunächst geplant, in dem Haus sechs Luxuswohnungen unter Erhaltung der Bausubstanz zu errichten, nach einem Architektenwechsel wurden dann zehn Wohnungen in einem Neubau geplant. Der Planungsausschuss hatte dem Ansinnen zunächst bei zwei Enthaltungen zugestimmt, durch die öffentliche Diskussion und das Eingreifen des LWL als Oberste Denkmalbehörde wurde der geplante Abriss aber gestoppt. Der LWL hatte bei der Stadt die Unterschutzstellung des Gebäudes beantragt. Die denkmalrechtlichen Fragen sollen jetzt geklärt werden, der Kreis Höxter wartet diese Entscheidung ab. &bdquo;Bis zur Entscheidung im Denkmalverfahren werden keine Tatsachen geschaffen. Bauliche Maßnahmen dürfen nicht genehmigt werden", betonte der Beigeordnete Klaus Braun. Ausmaß unterschätzt Bündnis 90/Die Grünen sprachen sich in der Diskussion für eine Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste aus, die allerdings nicht auf der Tagesordnung stand. Im Stadtrat, der am Dienstag, 27. November, tagt, wird dieser Antrag diskutiert. &bdquo;Ich bin froh, dass wir dieses Thema noch einmal aufgegriffen haben. In der ersten Sitzung des Planungsausschusses zu diesem Thema habe ich das Ausmaß unterschätzt", bekannte Hubertus Kuhaupt von der CDU im Planungsausschuss. Er hielt jedoch an der Auffassung fest, dass eine dritte Meinung für die Entscheidungsfindung wichtig sei. Die Stadt als Untere Denkmalbehörde habe auch eine Relevanz, genau wie die Meinung des LWL, da könne ein unabhängiger Gutachter helfen. Eric Volmert (SPD) hielt die Beauftragung eines Gutachters für überflüssig. Es sei eigentlich Aufgabe des Investors, ein Gutachten zu stellen. Hilla Zavelberg-Simon war wie Volmert der Meinung, dass hier unnötig Geld der Bürger ausgegeben werde. Für die Beauftragung des Gutachters votierten die sieben CDU-Mitglieder, die restlichen fünf Ausschussmitglieder votierten dagegen.

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