Peckelsheim/Köln. Er gilt als der bekannteste Fernseh-Hypnotiseur Deutschlands. Martin Bolze, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Pharo", hypnotisierte schon Schlagerbarde Jürgen Drews und Promisternchen Sylvie Meis, brachte einen jungen Mann vor laufenden Kameras dazu, vor Verona Pooth auf die Knie zu fallen und ihr einen Antrag zu machen, und legte in der Arena Oberhausen tausende Zuschauer „flach", die sich mit des Meisters Hilfe das Rauchen abgewöhnen oder abnehmen wollten.
Am Donnerstag kommender Woche geht der Massenhypnotiseur und gebürtige Peckelsheimer beim Sender RTL mit einem neuen Format auf Sendung. Für die Show „Mein verborgener Wunsch" lassen sich ganz normale Menschen von Pharo hypnotisieren. Seine Aufgabe wird sein: längst Vergessenes oder tief verborgene Herzenswünsche wieder in Erinnerung zu rufen. „Jeder Mensch trägt Wünsche und Träume in sich. Im Laufe des Lebens wurden diese Sehnsüchte irgendwann verdrängt und sind in Vergessenheit geraten", erklärt Martin Bolze. „Ich will den Wünschen auf die Sprünge helfen."
»Es sind keine gefakten Geschichten. Wir betreiben keine Scharlatanerie«

Das kann das Bedürfnis sein, eine Phobie bewältigen zu wollen, der Wunsch nach Harmonie in der Familie, wenn es einen besonders heftigen Streit gegeben hat. Oder das tiefe Bedürfnis, einen geliebten Menschen wiederzusehen, mit dem man im Streit auseinandergegangen ist.
Für die Teilnehmer ist die Hypnose eine spannende Entdeckungsreise in ihr inneres Ich. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit wird für manch einen Kandidaten zu einer echten Achterbahnfahrt der Gefühle: von dramatischen Gefühlsausbrüchen bis zu völliger Sprachlosigkeit. „Bei einigen Teilnehmern traten am Ende Wünsche ins Bewusstsein, mit denen sie gar nicht gerechnet haben", verrät Bolze. „In jedem Fall wird es emotional. Sehr emotional."
Denn mit der bloßen Offenlegung stillster Sehnsüchte und Träume ist es in der Sendung nicht getan. Moderatorin Angela Finger-Erben ist später sogar bei der Erfüllung der Wünsche behilflich. „Da gibt es Geschichten, die einem einfach ans Herz gehen", sagt Pharo, der den ersten Schnitt der Pilot-Sendung bereits sehen durfte, und er erklärt auch warum: „Es ist so emotional, weil es echt ist. Weil es keine gefakten Geschichten sind. Die Zuschauer dürfen auf der anderen Seite auch keine Weltwunder erwarten, wir betreiben keine Scharlatanerie. Es geht um die ganz normalen Wünsche von ganz normalen Menschen."
Pharo selbst hatte die Ursprungsidee
Die Ursprungsidee zu diesem Format stammt von Pharo selbst. Mit RTL hat er schnell den passenden Partner für die Umsetzung gefunden. „In der Mittagssendung Punkt 12 haben wir die Grundidee in kurzen Zweiminütern ausprobiert", erklärt der 60-Jährige. Da waren es eher die kleinen Träume, die der Hypnotiseur im Unterbewusstsein freigelegt hat: Wie sehen deine Wünsche für das neue Jahr aus? Welche Ziele strebst du an? „An der Resonanz der Zuschauer haben wir sehr schnell gemerkt, dass das Thema viele Emotionen freisetzt." Jeder hat irgendwo einen tiefen Wunsch, eine nicht gestillte Sehnsucht.
Knapp 4.000 Leser wurden auf das Experiment aufmerksam
Um geeignete Teilnehmer zu finden, warb der Sender in zahlreichen Aufrufen in den sozialen Medien – und traf damit offensichtlich einen Nerv: 4.000 Leser wurden auf das Hypnose-Experiment aufmerksam und meldeten sich, bereit und willens, sich von Pharo hypnotisieren zu lassen.
Worum es konkret in der Sitzung gehen sollte, nämlich um ihre geheimsten Sehnsüchte, erfuhren die Kandidaten erst Wochen später, bei einem Besuch der Moderatorin Angela Finger-Erben. Bei dem Casting der Teilnehmer wurde nicht nur darauf geschaut, wer besonders kameratauglich oder sympathisch auf dem Bildschirm wirkt.
Immer noch Kontakt zu einigen Kandidaten
„Die Kandidaten mussten hypnotisierbar sein. Ganz einfach", so Bolze. In einer Vorauswahl von mehr als hundert Freiwilligen wurde das bei Dreharbeiten in Köln getestet. „Bei manchen funktioniert es einfach nicht. Entweder, weil sie emotional zu kontrolliert sind, oder weil sie versuchen mitzuhelfen. Beides geht in der Hypnose nicht", erklärt Martin Bolze.
Mit einigen der Kandidaten steht er immer noch in Kontakt. Auch ihn habe das Thema der Sendung persönlich sehr berührt. „Die Menschen lassen mich in ihre Seele schauen. Das ist etwas Besonderes."