Warburg

Warburger Fitnesscenter wird zum Musikcafé

Gastronomie: Tatjana Hartwig und Hans-Stefan Lütkemeyer bauen zurzeit kräftig um

Auch der Tresen ist neu: Zur Tenne-Betreiberin Tatjana Hartwig und ihr Lebensgefährte Hans-Stefan Lütkemeyer bauen zurzeit die Räume des ehemaligen Fitnesscenters um. Am 26. August soll das Musikcafé Zur Tenne eröffnet werden. | © Katharina Engelhardt

12.08.2016 | 12.08.2016, 10:00

Warburg. Aus dem ehemaligen Fitnessstudio in der Altstadt wird künftig ein Musikcafé. Betreiberin Tatjana Hartwig und ihr Lebensgefährte Hans-Stefan Lütkemeyer stecken mitten in den Renovierungsarbeiten für das Musikcafé Zur Tenne, das am Freitag, 26. August, in der Delbrückstraße 1 eröffnet wird. Besonderen Wert legt Tatjana Hartwig darauf, dass das neue Lokal keine bloße Kneipe ist, sondern "ein Musikcafé, bei dem Gäste allen Alters willkommen sind und gemütlich beisammensitzen können", sagt sie und fügt hinzu: "Generationenübergreifend soll es sein, das ist uns wichtig." Was die Musikrichtung betrifft, hält sich Hartwig alles offen - alles, außer Techno. "Es wird gepflegten Rock zu hören geben genauso wie Schlager oder Chartmusik - ein bunter Stilmix eben", verspricht die 41-Jährige.

Ohne Ruhetag will das Pärchen in der Altstadt von 12 Uhr mittags bis 1 Uhr nachts öffnen und kleine Bistro-Snacks, Eis, Kuchen, Kaffee und kühle Getränke anbieten - bei Letzterem wird neben Berliner Kindl "selbstverständlich auch Warburger Bier ausgeschenkt", sagt Tatjana Hartwig, die gebürtig aus Berlin stammt und der Liebe wegen vor zwei in die Hansestadt gezogen ist. Gemeinsam mit Lebensgefährte Hans-Stefan Lütkemeyer kaufte sie das Haus an der Delbrückstraße 1 und erfüllt sich damit einen Lebenstraum: Mit der Gastronomie aufgewachsen, war es seit jeher ihr Wunsch, in einem eigenen Lokal hinter der Theke stehen zu können und die Menschen zu bewirten. Das denkmalgeschützte Gebäude schien von Anfang an perfekt für sie zugeschnitten. Dabei hat es bereits eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich: Laut einem Gutachten soll es um 1880 erbaut worden sein und diente zunächst als Schafstall, später war dort eine Schreinerei untergebracht. "In den 70er-Jahren nutzte das Unternehmen Heitmann-Farben die Räume als Lagerplatz", erinnert sich Hans-Stefan Lütkemeyer, der im Haus gegenüber aufgewachsen ist. Zuletzt wurde das Gebäude einige Jahre als Fitnessstudio genutzt.

Altstädter kennen das Haus: In der Delbrückstraße Nummer 1 waren schon eine Schreinerei und ein Farben-Lager untergebracht, auch als Schafstall wurden die Räumlichkeiten einst genutzt. - © Katharina Engelhardt
Altstädter kennen das Haus: In der Delbrückstraße Nummer 1 waren schon eine Schreinerei und ein Farben-Lager untergebracht, auch als Schafstall wurden die Räumlichkeiten einst genutzt. | © Katharina Engelhardt

Neben Livemusik wechselnder Genres, die einmal im Monat angeboten werden soll, will Hartwig Ungewöhnliches dazu kombinieren, wie etwa ein wöchentliches gemeinsames Rosenkranzgebet bei Kaffee und Kuchen. Immer freitags um 15 Uhr darf sich dazugesellen, wer will. 30 Minuten soll das Gebet etwa dauern. Sogar einen Abholservice will das Paar zu diesen Terminen anbieten. "Wir wissen, dass es viele ältere oder gehbehinderte Menschen gibt, die so ein Angebot gerne nutzen würden, aber selbst nicht mobil sind", sagt Hans-Stefan Lütkemeyer. Mit dieser Mischung aus Traditionellem, geselliger Gemütlichkeit und verschiedener Musik will Tatjana Hartwig künftig die Gäste in die Altstadt locken.

In dem großen Gastraum des ehemaligen Fitnesscenters sollen 30 Sitzplätze entstehen, dazu weitere im Eingangsbereich, in dem auch der nagelneue Tresen aufgebaut wurde. Zudem will das Paar eine überschaubare Außengastronomie betreiben und dazu den Platz vor den Scheunentoren nutzen. Und zu essen? "alles, was eine Bistroküche so zu bieten hat", sagt Tatjana Hartwig. Auf der Speisekarte werden die Gäste neben Tagessuppen, Crêpes und Gerichten für Vegetarier und Veganer vor allem schwedische Leckereien finden. "Das sogenannte Smörgastarta ist ein herzhafter Kuchen, der nach Wunsch deftig belegt werden kann. Zum Beispiel mit Lachs, Gurken oder Krabben", schwärmt Tatjana Hartwig.

Zur Eröffnung verzichten die Betreiber übrigens auf Livemusik. Die erste Band wird für den Samstag, 10. September, angekündigt: Dann zelebrieren die Jungs von Neal & The Blue Flames gepflegten Rockabilly-Sound.