Borgentreich. Große Schilder am Firmengelände in Borgentreich machten seit einigen Tagen darauf aufmerksam: Waldeyer Kunststofffenster schließt seinen Borgentreicher Standort. Die Gebäude stehen zum Verkauf. Das Unternehmen bleibt dem Warburger Land aber erhalten: Ab Herbst öffnet ein neues Ausstellungsgebäude an der Industriestraße in Warburg.
"Wir verlegen unseren Standort. Am Gerücht, Waldeyer würde den Betrieb einstellen, ist nichts dran", sagt Geschäftsführer Klaus Müller, der das Unternehmen seit zwei Jahren leitet. "Wir möchten in Warburg expandieren und erwarten durch die günstige Lage mehr Besucherverkehr", unterstreicht er außerdem. Zuletzt habe das Unternehmen erst zwei neue Monteure eingestellt. Die 25 derzeit in Borgentreich beschäftigten Mitarbeiter in Verwaltung, Planung und Montage, werden dem Unternehmen erhalten bleiben und sollen im Herbst nach Warburg umziehen.
        
                    In Warburg wird sich dann die Ausstellungsfläche erheblich vergrößern. Klaus Müller: "Wir haben hier in Borgentreich 40 Quadratmeter Ausstellungsfläche, in Warburg werden es 400 sein." Damit will das Unternehmen den Kundenwünschen Rechnung tragen, eine größere Anzahl Ausstellungsstücke besichtigen zu können. Die neue Ausstellung wird über zwei Ebenen gehen. "Unten zeigen wir Haustüren und oben Fenster, Schiebetüren, Sonderformen und Rollläden." Dass alles soll auf dem neuesten Stand der Technik und auch multimedial präsentiert werden. Seit Februar wird das ehemalige Unternehmensgebäude von Bäder & Fliesen Josef Menne dazu renoviert und umgebaut. Die Eröffnungsfeierlichkeiten sind für den Herbst geplant.
Selbst produziert wird in Borgentreich bereits seit einigen Jahren nicht mehr. "Vor fünf Jahren wurde die Produktion eingestellt. 20 Mitarbeiter wechselten damals zum Fensterbauer Hewe nach Diemelstadt und von dort beziehen wir auch unsere Fenster und Türen." Der Grund: Durch die zunehmend stärkere Automatisierung sei es immer schwieriger geworden die Maschinenparks auf allerneustem Stand zu halten. Gleichzeitig würden durch die Automatisierung und Produktivitätsfortschritte immer weniger Mitarbeiter benötigt.
War der Fensterbauer viele Jahre auch stark bundesweit aktiv, so lautet die neue Strategie, die heimische Region im Umkreis von 80 bis 100 Kilometern zu bedienen. "Wir liefern im Objektbau auch noch bundesweit, aber das Motto ist eher ?klein und fein? und wir möchten uns regional fokussieren", erklärt Geschäftsführer Klaus Müller.
Neben dem Objektbau zählen Alt- und Neubau zum Angebot. "Auch die Sicherheit ist momentan ein ganz starkes Thema", weiß Müller. So können Kunden ihre Fenster und Türen bei Waldeyer nachrüsten lassen.
Am Sonntag findet im Gewerbegebiet Keggenriede von 10 bis 18 Uhr der große Frühlingsmarkt der Borgentreicher Gewerbetreibenden statt. Rund 100 Anbieter haben sich angesagt und auch in der Lagerhalle von Waldeyer Kunststofffenster werden einige Unternehmen und Vereine ihre Waren sowie Kaffee und Kuchen anbieten. Die aktuelle Ausstellung von Waldeyer Kunststofffenster wird dann ebenfalls geöffnet sein.