Warburg. Im Museum im Stern wird am Sonntag, 6. September, die Ausstellung "Das Bild im Bild" eröffnet. Das Künstlerehepaar Christina und Hartmut Blei zeigt rund 70 Bilder und Skulpturen.
Mit ihrem Werken möchten das Künstlerpaar vor allem die Gegensätzlichkeit des Menschen und in der Gesellschaft darstellen. "Der Mensch mit seinem Problemen, Wünschen und Hoffnungen steht im Mittelpunkt", betont Hartmut Blei. "Durch solche Gegensätze entsteht Spannung und dadurch auch Kraft. Die schöne Oberfläche ist nicht die Wahrheit."
Der Künstler schwamm schon immer gegen den Strom - nicht ohne Folgen. Nach einer kritische Ausstellung über die Mauertoten wurde er aus dem Künstlerverband der DDR geworfen. Danach wurde das Paar mit den vier kleinen Kindern aus der DDR ausgewiesen. Freunden holten sie 1987 nach Warburg. Ihre erste Ausstellung im Museum im Stern hatten sie 1988. Zu dieser Zeit wurde das Dachgeschoss zu einem Ausstellungs- und Vortragsraum umgebaut.
Die Werke sind in den vergangenen eineinhalb Jahren entstanden. Ihre Inspirationen erhalten die beiden oft in ihrer Umgebung. So sind beispielsweise auch Warburger Kulissen wie der Bayersaal in die Werke eingearbeitet. "Manchmal sieht man etwas und sieht mehr als nur eine Mauer oder ein Haus", erklärt Christina Blei. "Diese Moment möchten wir einfangen und weitergeben."
Vernissage
- Die Vernissage beginnt am Sonntag, 6. September, um 11.45 Uhr im Beyersaal des Stadtmuseums.
- Der Vorsitzende des Museumsvereins, Rainer Mues, wird die Gäste begrüßen.
- Die Einführung hält Alexandra Sucrow aus Paderborn.
- Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober täglich (außer montags) im Museum im „Stern“ von 14.30 bis 17 Uhr zu sehen.
Der Titel der Ausstellung "Das Bild im Bild" kann auf zwei Weisen verstanden werden. "Zum einem ist es im übertragenen Sinne zu verstehen, denn Bilder sind nicht nur Abbildungen, sondern entwickeln mehrere Bedeutungsebenen", erläutern die Eheleute. "Zum anderen haben wir auch ganz konkret Werke andere Künstler in unsere eigenen integriert und auch parodiert."
Das Ehepaar hatte sich beim Kunststudium an der Fachhochschule Dresden kennengelernt. Sie teilen sich gemeinsam eine Stelle als Grafiker in Warburg. "Bei einer Vollzeitstelle hätten wir nicht genug Zeit, um kreativ zu werden."
Im Rahmen ihrer Arbeit haben sie schon viele Ausstellungen im Stern begleitet. "Die Auseinadersetzung mit anderen Künstlern hat unsere Arbeit sehr geprägt", so die Eheleute.
Ihr Stil ist sehr ähnlich, so dass sich ihre Bilder oft nur in Kleinigkeiten unterscheiden. Das war schon während des Studiums so. "Einige Professoren haben mich sogar gefragt, ob ich eigentlich nur die Werke meines Mannes nachmalen können. Deshalb habe ich zeitweise auch mit anderen Materialien gearbeitet", erzählt Christina Blei lachend.
"Wir erhoffen und von den Besuchern auch viele wertvolle Anregungen für unsere Arbeit", so das Ehepaar Blei. "Daher laden wir alle ein, in einem Notizbuch unser Werke und die Ausstellung zu kommentieren." Eine Arbeitspause will das Künstlerpaar nicht einlegen. "Ich freue mich schon wieder auf meine Staffelei", schwärmt Christina Blei.