Bäume im Frühjahr stutzen: Experte aus dem Kreis Höxter gibt Gartentipps

Kreis Höxter/Steinheim. Wer seine Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume im zeitigen Frühjahr mit Liebe pflegt, bekommt zum Dank im Sommer und Herbst leckere Früchte. Die fürs Wochenende erstmals angesagten frühlingshafte Temperaturen sind der perfekte Zeitpunkt für einen behutsamen Rückschnitt. Doch wer Ast- und Gartenschere ansetzt, sollte wissen, was er tut, sagt Gartenlandschaftsbauer Christof Drewes aus Steinheim. Denn Obstbäume haben durchaus eine eigene Persönlichkeit und reagieren auf die Art des Rückschnittes. Wer ein paar grundsätzliche Tipps beherzigt, kann viel Freude an seinen Bäumen haben. Nicht zu viel: Maximal 30 Prozent der Äste sollten raus, sagt Drewes, der auch Baumpfleger und -Kontrolleur ist. Denn um so mehr man abschneidet, um so stärker versucht der Baum, dem entgegenzuwirken und neue Triebe wachsen zu lassen. &bdquo;Dann erreicht man nur das Gegenteil.“ Nicht stutzen: Gerade in den Gärten wünschen sich viele Menschen, dass der Baum nicht zu groß wird. Man will am besten mit der Stehleiter auch die Früchte ganz oben erreichen. Doch der Baum wächst weiter. Dennoch rät Drewes, ältere Bäume nicht einfach zu stutzen, also oben radikal wegzusägen. Das vertragen sie nicht gut. Die Bäume reagieren dann mit der Ausbildung mit übermäßig vielen Wassertrieben, also dünnen gerade nach oben wachsenden Ästen. Es dauere Jahre und brauche viel Geduld, bis man das langsam wieder in den Griff und die Bäume beruhigt bekomme. Am besten sei es, den Baum schon in jungen Jahren nicht zu groß werden zu lassen. Soll der alte Baum kleiner werden, holt man sich am besten Rat vom Fachmann. Der wird den Wuchs auf sogenannte Zugäste ableiten. Lesen Sie auch: Legaler Mundraub: Leckere Früchte zum Nulltarif im Kreis Höxter Gezielt erziehen: Obstbäume kann man mit einem bewussten Schnitt eine gute Form geben. &bdquo;Grundsätzlich solle man einen Baum so erziehen, dass er einen durchgehenden Leittrieb hat und dazu drei bis fünf Leitäste. An diesen können sich dann die Seitenäste mit dem Fruchtholz bilden“, sagt Drewes. Bewusst herausschneiden: Entfernt werden sollte beim Rückschnitt ausgedientes Fruchtholz, &bdquo;also ältere Zweige, die schon richtig herunterhängen.“ Außerdem Äste, die nach innen oder gerade hochwachsen. Vor allem in der Krone. &bdquo;Früher sagte man, dass man einen Hut durch die Krone werfen können muss“, erläutert Drewes, der einen Gartengestaltungsbetrieb hat. Problem Wassertriebe: Diese Äste entstehen in der Regel, wenn man zu übereifrig war und zu viel am Baum geschnitten hat. Sie klauen dem Baum Licht und Kraft. &bdquo;Hier kommt in der Regel kein Fruchtholz dran“, sagt Drewes. Alle Wassertriebe herausschneiden – nicht unbedingt die Lösung, denn der Baum reagiert mit noch mehr Wachstum. Hier sollte man mit einem vorsichtigen Sommerschnitt entgegenwirken. Dazu sollte man sich Expertenrat holen. Auch interessant: Geld für Streuobstwiesen und Artenvielfalt im Kreis Höxter Später Frost: Ein Problem, das man im privaten Garten kaum lösen kann. Die Bäume setzen bei warmen Frühlingstemperaturen schon Blüten an – und dann reicht eine Nacht mit mäßigem Frost und die Aussicht auf reiche Ernte ist dahin. Professionelle Obstbauer besprühen in Frostnächten die Bäume mit Wasser, um die Blüten zu schützen. Das ist kaum eine Option für Privatgärten, meint Drewes. Kurs bei der Volkshochschule Wem das jetzt zu schnell ging, der kann sich das vom Baumexperten persönlich erklären lassen. Am 1. März zeigt er in einem zweistündigen Volkshochschulkurs die wichtigsten Wachstums- und Schnittgesetze. Ein Angebot zum Reinschnuppern. Noch gibt es freie Plätze für diesen Kurs. Infos und Anmeldung unter www.vhs-driburg.de.

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