Niese-Köterberg. Das war knapp! Um ein Haar hätte der Schützenverein Niese-Köterberg an dem Wochenende nach Pfingsten das Schützenfest ohne einen König, eine Königin oder sonstige Repräsentanten des Vereins feiern müssen. Bereits zum dritten Mal in Folge hat sich beim Königsschießen im ersten Anlauf kein König gefunden. Deshalb ließ Schützenchefin Annalena Meise die Schützen strammstehen. Bedenkzeiten folgten.
Mahnende Worte, unzählige Appelle und Mutzusprachen: Wie Annalena Meise als Vorsitzende des Schützenvereins zu ihrem Schützenvolk sprechen muss, das weiß sie mittlerweile. „Leider“, findet sie, denn bereits zum dritten Mal hat sich beim Königsschießen weder ein König noch eine Königin gefunden. „Ich bin wirklich enttäuscht und wenn es so weitergeht, werden wir künftig wohl auch keine Schützenfeste mehr ausrichten“, sagte sie.
Auch nach einer halben Stunde Bedenkzeit, nochmaligem Antreten und einer letzten Frist von zwei Minuten fühlte sich aus den Reihen der Schützen niemand für das Amt der Majestät berufen. Manch ein Schütze fühlte sich dann schon ein bisschen wie im Kindergarten. Aber auch dort findet man irgendwann einen Kompromiss.
Jungschützinnen machen es
So brachte dann das kurz zuvor verkündete Angebot des Vorstandes, die 1.111 Euro, die der Verein normalerweise dem König für die Kosten der Verpflegung zur Verfügung stellt, einem Jungschützenkönig zur Verfügung zu stellen, sollte sich kein König finden, letztendlich die Entscheidung. Und die ist sehr ungewöhnlich.
Drei Jungschützinnen ein Herz gefasst und als Trio den Thron bestiegen. Diese vollkommen neue Konstellation kommt ohne Hofstaat aus und auch ohne eine offizielle Königin – alle drei stehen auf derselben Stufe. Die Schwestern Amelie und Lina Koch sowie Rieke Lohe werden den Verein in diesem Schützenfestjahr repräsentieren.
Die Sorgen bleiben
Als Dreierteam wollen sich die Töchter des Oberst und Rieke Lohe der Herausforderung stellen und werden dabei von der scheidenden Königin Margret Meise unterstützt. Abgesagt worden wäre das diesjährige Schützenfest allein aus Kostengründen nicht, erklärte die Vorsitzende, doch so könne es auf gar keinen Fall weitergehen. Die Freude über das Jungschützinnen-Trio auf dem Thron in den Reihen der Schützen ist riesig – Sorgen bezüglich der Zukunft des Vereins schwingen aber trotzdem weiterhin mit.
Wie das mit den drei jugendlichen Königinnen funktioniert, können Gäste am Samstag, 25. Mai ab 15.15 Uhr beim großen Festumzug durchs Dorf erleben. Abends spielt Sound-Traffic im Festzelt. Sonntags gibt es 13.30 Uhr einen weiteren Festumzug – dann mit Königsparade. Im Anschluss gibt es ein Konzert des Weserberglandorchesters aus Bödexen.
Pokalschießen
Übrigens: Deutlich erfolgreicher waren die Schützen beim Pokalschießen. Den Jungschützenpokal gewann Gesa Wolf mit 27 Ring. Nach einem spannenden Stechen belegte Jens Frischemeier mit 30 Ring den ersten Platz beim Kampf um den Königspokal.
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