Steinheim Nach dem Eklat um Abiparty in Steinheim: "So war es nicht"

Steinheim. Vandalismus in der Stadthalle, Körperverletzung, stark alkoholisierte Gäste, die mit dem Krankenwagen abgeholt werden müssen - die Vorabiparty des Steinheimer Gymnasiums steht gerade in keinem guten Licht da. Obwohl bereits betont wurde, dass vor allem "externe Dritte" für Probleme sorgten, stehen die Abiturienten unglücklich im Fokus. Nun stellt der Veranstalter klar: So wie es bis jetzt dargestellt wurde, war es nicht. Auch der Schulleiter nimmt die Schüler in Schutz. "Es stimmt nicht, dass die Polizei diese Party aufgelöst hat. Wir haben das selbst so entscheiden", stellt der Abiturient Kim Bennet Blume klar. Der 20-Jährige hat durch das familiäre Umfeld viel Erfahrung und Kontakte in der Veranstaltungsbranche, fungierte auch als Veranstalter für diese Vorabiparty. Umso wichtiger ist es ihm, der Gerüchteküche entgegen zu wirken und einige Dinge richtigzustellen.Die Veranstaltung sei ausverkauft gewesen, 500 Tickets gab es insgesamt für die Party, die offiziell von 20 Uhr bis 2.30 Uhr angemeldet war. "Eigentlich lief alles nach Plan", so Blume. "Wir sind 60 Schüler in der Stufe, jeder lädt noch Freunde und Bekannte ein", aber die restlichen 400 Gäste seien dann meist Unbekannte. "Vor Corona gab es überall solche Partys, es ist normal, dass da Externe kommen. Der Sinn dahinter ist ja auch, damit Geld zu verdienen." Mit den Einnahmen möchten die Schüler ihren Abiball finanzieren. Eine derbe Eskalation habe es aber nicht gegeben. "Es ist immer einer dabei, der zu viel trinkt, das kann man nicht verhindern. Auch dass deswegen ein Krankenwagen gerufen wird, ist für eine solche Veranstaltung nichts Neues", bemerkt der 20-Jährige. Veranstalter rief gegen Mitternacht die Polizei An Sicherheitsvorkehrungen habe es eigentlich nicht gemangelt: Vorgeschrieben seien fünf Security-Mitarbeiter, für diese Party habe man sogar sieben engagiert. Auf der Toilette, wo es zu Sachbeschädigung kam, würden diese aber nicht stationiert. In der Halle selbst habe es auch keine Schlägerei gegeben, die Security habe jedenfalls von keinem solchen Fall berichtet. Der Veranstalter überlegt: "Vielleicht gab es eine kleine Rangelei, aber nichts, wo die Security eingegriffen hat. Später gab es unten auf der Straße eine Auseinandersetzung, aber wir waren da schon am Putzen, das hatte mit der Party nichts mehr zu tun". Im Laufe des Abends sei für drei Personen ein Krankenwagen gerufen worden - aber nicht wegen Körperverletzung in Folge einer Prügelei. Ein Gast habe sich an einer Glasscherbe verletzt und stärker geblutet, ein, zwei weitere hätten zu viel getrunken. Gegen Mitternacht hätten die Veranstalter schließlich selbst die Polizei gerufen, da zwei stark alkoholisierte Männer, denen der Einlass verwehrt wurde, am Eingang für Probleme sorgten. Weil diese sich weigerten, das Gelände zu verlassen, wurden sie wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Mit dem vorzeitigen Ende der Veranstaltung hätte das aber nichts zu tun gehabt. "Der eigentliche Grund für die Auflösung der Party war ein Gespräch mit der Leitstelle des Rettungsdienstes", sagt Blume. Die Leitstelle habe angedeutet, dass eine ausreichende Versorgung in dieser Nacht vielleicht nicht mehr gewährleistet werden könne. Aus Sicherheitsgründen entschloss man sich darum nach kurzer Beratung, die Party bereits eine Stunde früher zu beenden."Das ist ein zuverlässiger Jahrgang" An und für sich sei die Party also eigentlich wie jede andere Veranstaltung dieser Art abgelaufen. "Wenn das mit dem Vandalismus auf der Herrentoilette nicht gewesen wäre, hätte vermutlich niemand was gesagt", überlegt Kim Bennet Blume. "Da hat jemand rumrandaliert und drei bis vier Löcher mit der Faust in die Decke geschlagen. Wir haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet." Die Stadthalle sei aber keinesfalls "zerstört", soweit er wisse, sei die Halle "schon fast wieder instandgesetzt". Es sei bereits ein Maler dagewesen, jetzt müssten noch die Löcher an der Decke verspachtelt werden. Dass nun ein negativer Eindruck von den Jugendlichen vermittelt werde, findet er unfair. Ob der Abiball nun nach dieser Erfahrung als geschlossene Veranstaltung konzipiert werden soll, stehe noch nicht fest. Schulleiter Marko Harazim steht voll hinter seinen Schülern. "Es tut mir richtig leid für diese Schüler. Das ist toller und sehr zuverlässiger Jahrgang", sagt er. "Ich kenne viele der Schüler seit der 9. Klasse und habe sie diese Woche auch im Unterricht wiedergesehen. Da haben sie auch über die Party berichtet." Das Vertrauen in die Jahrgangsstufe sei ungebrochen, für die Handlungen Externer könne sie nichts. "Wir sind da sehr sensibel. Die Abijahrgänge veranstalten ja auch bei uns im Haus Events wie die Mottowochen oder einen Abschlusstag. Diese dürfen sie auch weiterhin durchführen." Solche Veranstaltungen würden immer bewusst vorbereitet und abgesprochen. Oberstufenschüler hätten auch eigene Räume, die sie nützen können - dafür müssten sie eine Kaution an die Schule ausrichten, um mögliche Sachbeschädigungen zu begleichen. In den vergangenen Jahren sei diese Kaution immer vollständig zurückerstattet worden.

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