Steinheim

Ehemaliges NKD-Geschäft wird multifunktionaler Treffpunkt

Bei den Musik- und Schlemmertagen werden die Türen erstmals öffnen

Steinheim, neuer Treffpunkt zur Flüchtlingsbetreuung im ehemaligen NKD, Ralf Kleine (v. l.), Stephanie Flake, Carsten Torke, Mohammed Al Saedi und Ulrike Czorny | © Madita Schellenberg

Madita Schellenberg
14.04.2016 | 14.04.2016, 13:00

Steinheim. Das ehemalige NKD-Geschäft in der Steinheimer Innenstadt wird nun mit neuem Leben gefüllt: Schon bald soll das Gebäude als kommunaler Treffpunkt für alle Bürger der Emmerstadt wieder eröffnet werden. Gemeinsam können sich die Besucher dort im Billard oder Tischtennis probieren. „Im Fokus sollen aber die Sprachkurse für Flüchtlinge stehen", sagt Ulrike Czorny von der Initiative „Steinheim International".

Denn aktuell finden in der Emmerstadt rund 40 Sprachkurse statt – dafür wird dringend mehr Platz benötigt. Das bislang leerstehende Geschäftshaus in der Marktstraße soll diesen benötigten Raum nun bieten. Mit viel Elan wird das ehemalige Geschäft zurzeit von Ulrike Czorny, weiteren Vereinsmitgliedern sowie Flüchtlingen renoviert. Die Türen sollen am übernächsten Wochenende, zu den Musik- und Schlemmertagen, das erste Mal öffnen.

Finanzielle Unterstützung: Werner Lödige (r.) übergibt eine Spende der Vereinigten Volksbank in Höhe von 1.000 Euro. - © Madita Schellenberg
Finanzielle Unterstützung: Werner Lödige (r.) übergibt eine Spende der Vereinigten Volksbank in Höhe von 1.000 Euro. | © Madita Schellenberg

Wer den Freizeittreff besucht, sollte sich an bestimmte Regeln halten. „Zigaretten und Alkohol sind beispielsweise tabu", sagt Czorny. Zu welchen Zeiten die Türen zukünftig geöffnet haben, stehe noch nicht endgültig fest. Stets sollen zwei Betreuer das Geschehen beaufsichtigen – dafür werden noch weitere Ehrenamtliche gesucht.

Gern hätte die Stadt Steinheim auch das Projekt „Integrationseinrichtung Möbelmanufaktur" umgesetzt. Für die Förderung anlässlich eines Landesprogramms ist die Emmerstadt allerdings nicht ausgewählt worden. „Ohne die Förderung seitens des Landes ist das für Steinheim finanziell leider nicht zu stemmen", sagt Stadtoberhaupt Carsten Torke.

Mit knapp mehr als 20 Asylsuchenden sei in diesem Jahr bislang eine relativ niedrige Anzahl an weiteren Flüchtlingen nach Steinheim gekommen. „Dadurch ist der Druck zurzeit etwas geringer und wir wollen finanziell etwas auf die Bremse treten", so Torke. Die Stadt bemühe sich auch um weitere Gelder des Landes, die die bisherigen Kosten für die Flüchtlingsbetreuung abdecken sollen. Bislang würde die Stadt auf etwa 1,5 Millionen Euro sitzen bleiben. Der Stadtrat hat dazu erst kürzlich eine Resolution veranlasst (die Neue Westfälische berichtete ausführlich). „Es ist inakzeptabel, dass die Zuweisung ohne Berücksichtigung tatsächlicher Zahlen erfolgt", betont Torke nochmals. Die Zahlen werden aktuell von der Landesregierung neu ermittelt. „Es gilt jetzt erst einmal abzuwarten", so der Bürgermeister.

1.000 Euro für die Sprachförderung
Im Café International hat Regionalmarktleiter Werner Lödige gestern Abend eine Spende der Vereinigten Volksbank überreicht: Die Bank möchte die Arbeit der Initiative „Steinheim International" mit 1.000 Euro unterstützen. „Das Geld ist vor allem für die Sprachförderung gedacht", so Lödige im Gespräch mit der NW. Die ehrenamtlich Tätigen des Vereins sowie die Gäste im Café International im evangelischen Gemeindezentrum bedankten sich für die hohe finanzielle Unterstützung mit lautstarkem Applaus. Für Online-Sprachkurse fehlen der Initiative vor allem noch Rechner.