Steinheim

Flüchtlinge schreiben Brief an den Bürgermeister

Übergriffe: Steinheimer Asylbewerber distanzieren sich öffentlich von den Vorfällen in Köln

Als Zeichen: Mohammad Issag Sedigi (v. l.) aus Afghanistan, Mahamasou Sey aus Gambia und Mohammed Al Saedi (r.) aus dem Irak übergeben stellvertretend für alle Flüchtlinge in Steinheim einen Brief an Bürgermeister Carsten Torke. | © Madita Schellenberg

Madita Schellenberg
14.01.2016 | 14.01.2016, 14:11

Steinheim. "Mit großer Betroffenheit haben wir von den Vorfällen in Köln, Hamburg und anderen deutschen Großstädten zur Jahreswende 2015/16 gehört. Wir finden die Taten, die dabei verübt wurden, zutiefst unmenschlich, ja barbarisch": In ihrem offenen Brief an Steinheims Bürgermeister Carsten Torke finden die Asylsuchenden, die aktuell in der Emmerstadt leben, deutliche Worte.

Sie möchten sich von den ausländischen Tätern, die in der Silvesternacht deutsche Frauen organisiert angriffen, eindeutig distanzieren. "Zusammen mit den Steinheimer Bürgern möchten wir uns für ein gutes und friedliches Miteinander einsetzen", sagen Mohammad Issag Sedigi, Mahamasou Sey und Mohammed Al Saedi sowie alle weiteren Flüchtlinge, die den Brief gestern im evangelischen Gemeindezentrum unterschrieben haben.

"Wir sind in Steinheim auf einem guten Weg", sagte das Stadtoberhaupt Carsten Torke. Er lobte erneut das große ehrenamtliche Engagement vieler Bürger, die den Asylsuchenden in der Emmerstadt bei all ihren Sorgen und Problemen zur Seite stehen.