Große Pläne: Ferienpark Nieheim an Investor verkauft

Nieheim. Der Ferienpark Nieheim am Holsterberg ist verkauft – zumindest zu einem sehr großen Teil. Der neue Besitzer, die Herkules Group, hat großes vor, wie der Geschäftsführer René Ravn im Gespräch mit nw.de verrät. &bdquo;Nieheim hat großes touristisches Potenzial“, ist der Däne überzeugt. Sonst hätte sein Hamburger Unternehmen, das nach eigenen Angaben seit 34 Jahren im Bereich der Immobilienvermarktung und Vermittlung tätig ist und auf ein Transaktionsvolumen von 2,3 Milliarden Euro verweist, sich nicht für Nieheim entschieden. "Hierbei spielen Kriterien wie Lage, Gebäudestruktur und Zustand, Anbindung, touristische Highlights, Entwicklungspotenzial, Klima, regionales Engagement durch lokale Politik und Tourismusverbände eine Rolle“ heißt es seitens seines Unternehmens Schon seit anderthalb Jahren suche er nach geeigneten Ferienparks, habe sich unter anderem an verschiedenen Standorten an der Ostsee, unter anderem auf der Insel Rügen umgesehen. Und sich dann für Nieheim entschieden. &bdquo;Obwohl es hier kein Meer und keine hohen Berge gibt“, wie auch er bereits bemerkt hat. Für dänische Verhältnisse aber sei es durchaus bergig, ergänzt er lachend. Den Nieheimer Ferienpark will das Unternehmen selbst betreiben und weiterentwickeln, wie Ravn unterstreicht. Ein langfristiges Engagement. Aktuell gibt es 15 Ferienhäuser im Ferienpark und ein Haupthaus. Da die Ferienhäuser als massive Doppelhäuser gebaut wurden, stehen bisher 30 Einheiten zur Verfügung, von denen aktuell 25 an den Investor verkauft worden sind oder werden. Erweiterung notwendig Zu wenig für einen dauerhaft professionellen Betrieb, sagt Ravn. Es müssten schon 60 Einheiten sein, damit es langfristig wirtschaftlich Sinn macht, so seine Rechnung. Eine Verdopplung ist also nötig. Und nicht nur das. Denn nicht nur wie aktuell in den Sommermonaten, sondern auch in der kalten Jahreszeit will Ravn künftig eine auskömmliche Belegung der Häuser erreichen. Einerseits durch professionelles Marketing, andererseits durch bessere Angebote. Ravn denkt beispielsweise an eine Sauna. Über die mögliche Erweiterung hat es bereits erste Gespräche mit der Stadt gegeben. Erst am Dienstag saß der Investor wieder mit Nieheims Bürgermeister Johannes Schlütz zusammen, um die Pläne vorzustellen. Selbst wenn die Stadt und die Politik dem Vernehmen nach den Ideen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber steht, dauert es, bis mögliche Baugenehmigungen vorliegen. Nicht vor Sommer 2023, meint Ravn. Um dennoch das Potenzial zu nutzen, schwebt ihm vor, zwischenzeitlich beispielsweise kleine Tiny-Häuser auf Rädern zu platzieren. Auch hier ist aber die Frage, ob dafür eine Baugenehmigung nötig ist. Die bestehenden Häuser lobt er aufgrund der massiven Bauweise und die Solardächer als durchdacht, obgleich innen mittelfristig ebenfalls eine Modernisierung geplant ist. Auch eine E-Tankstelle ist in Planung. Chance für Nieheim Im Moment geht es Ravn aber darum, die aktuelle Saison noch gut zu vermarkten. Denn auch wenn das Feriendorf vor der Corona-Pandemie jährlich die Hälfte der rund 48.000 Gästeübernachtungen in Nieheim abdeckte, sind in diesem Sommer durchaus noch Buchungen möglich – trotz des allgemeinen Trends bei den Deutschen, im eigenen Land Urlaub zu machen. Deshalb wollen Ravn und sein Team durch geschicktes Online-Marketing den Bekanntheitsgrad von Nieheim und seinem Feriendorf deutlich erhöhen. Das wiederum komme auch der Stadt zugute, unterstreicht Ravn. &bdquo;Ein gut laufendes Feriendorf hat einen bedeutenden Einfluss auf den Arbeitsmarkt und wirkt von der Bäckerei bis zum Gärtner oder dem Personal für das Housekeeping“, erklärt sein Unternehmen. Schon in den ersten Wochen nach der Übernahme der Verwaltungsgesellschaft des Feriendorfes würden sich spürbare Erfolge im Suchmaschinen-Ranking zeigen. Die Herkules Group setzt dabei vor allem auf naturverbundene Touristen. &bdquo;Die Region um Nieheim entspricht mit abwechslungsreicher Natur und sehr familienfreundlichen Höhenprofilen nahezu perfekt den stetig wachsenden Reisewünschen in den Bereichen Wandern und Radfahren“, heißt es von Unternehmensseite. Ravn selbst bezeichnet sich als begeisterten Radfahrer und lobt nicht nur das Käsemuseum, sondern die vielfältigen weiteren touristischen Möglichkeiten im Teutoburger Wald. Die Anlage 1992 wurde der Grundstein für das Nieheimer Feriendorf gelegt, die seitdem die tragende Säule im Nieheimer Tourismus ist. Gegründet wurde sie von Theo Reineke, die Geschäftsführung lag zuletzt in den Händen seines Sohnes Jan Reineke. Besonders beliebt ist der Ferienpark bei Gästen aus den Niederländen.

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