Nieheim

Großbrand in der Neujahrsnacht vernichtet Scheune in Erwitzen

Ein Feuerwehrmann wird verletzt. Der Großteil der Tiere kann gerettet werden.

140 Einsatzkräfte bekämpfen das Feuer beim Großbrand in Erwitzen. | © Feuerwehr

Mathias Brüggemann
01.01.2020 | 01.01.2020, 15:24

Nieheim-Erwitzen. Nieheims Stadtbrandmeister Ulrich Engelke hat um 0 Uhr gerade mit seinen Lieben auf das neue Jahrzehnt angestoßen, da meldet sich wenige Minuten später der Pieper: Großbrand in Erwitzen.

Die Scheune eines Bauernhofes in der Dorfmitte brennt in voller Ausdehnung. Für Ulrich Engelke und seine Kameraden beginnt eine unruhige Neujahrsnacht und ein arbeitsreicher Feiertag.

Tiere auf die Weide getrieben

Insgesamt 140 Feuerwehrleute aus dem gesamten Stadtgebiet Nieheims, der Löschgruppe Pömbsen sowie aus Steinheim, Brakel, Bad Driburg und Höxter sind die gesamte Nacht und den Tag darauf im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen. "Zunächst mussten wir die rund 40 Rinder aus der Scheune in Sicherheit bringen", berichtet Stadtbrandmeister Engelke, der den Einsatz leitet. Die Tiere werden auf eine angrenzende Weide getrieben. Fast alle Rinder können so vor den Flammen und dem starken Rauch gerettet werden. Nur eine Kuh überlebt das Inferno nicht. In der Panik hat sie sich Knochenbrüche zugezogen und muss vor Ort von einem Tierarzt eingeschläfert werden.

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Nieheim: Großbrand in Erwitzen

Ein Feuerwehrmann erleidet bei dem Einsatz eine Fußverletzung und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Zum Glück ist er nur leicht verletzt und kann in der Nacht wieder nach Hause entlassen werden, teilt der Stadtbrandmeister mit.

Glatteis durch gefrierendes Löschwasser

Den Einsatzkräften gelingt es, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Wohnhäuser zu verhindern. Unter anderem werden dafür auch die Drehleitern aus Steinheim und Brakel angefordert. "Erschwerend kam hinzu, dass das Löschwasser gefror und sich an der Einsatzstelle gefährliches Glatteis bildete", sagt Engelke.

Die Scheune ist durch das Feuer komplett zerstört worden. - © Mathias Brüggemann
Die Scheune ist durch das Feuer komplett zerstört worden. | © Mathias Brüggemann

Nach rund vier Stunden sind die Flammen weitgehend gelöscht. Die Scheune ist jedoch durch den Brand komplett zerstört. Das in der Scheune gelagerte Stroh schwelt noch am anderen Tag weiter und wird von inzwischen alarmierten Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks aus Paderborn mit Radladern aus der Scheune auf angrenzende Wiesen gebracht. Dort wird es dann von der Feuerwehr abgelöscht. Der Einsatz zieht sich bis in die Nachmittagsstunden des Neujahrstages hin.

Bürgermeister informiert sich am Brandort

Am Vormittag kommt auch Nieheims Bürgermeister Rainer Vidal an den Brandort, informiert sich über die Lage und dankt den Hilfskräften für ihren Einsatz.

Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 150.000 bis 200.000 Euro. Zur möglichen Brandursache teilte die Polizei mit, dass in einem unmittelbar gegenüber liegenden Gasthof eine Silvesterfeier stattfand. Vor dem Gasthof seien reichlich Feuerwerkskörper gezündet worden. Ob der Brand durch Feuerwerkskörper verursacht wurde, würden die eingeleiteten Ermittlungen der Polizei zeigen.