Hier entsteht eine ganz neue Schule für Nieheim

Nieheim. Die Räume sind leer und nackt und staubig. An einigen Stellen sind noch Spuren von Mauern zu sehen, die abgebrochen wurden. An anderen werden Platten der Deckenverkleidung abgerissen, während nebenan schon neue Kabel verlegt werden: Mitten in den Sommerferien läuft der Baubetrieb in der Peter-Hille-Realschule auf Hochtouren. Und zwar im linken der beiden dreigeschossigen Klassen- und Flurtrakte samt Anbau. &bdquo;Das Gröbste ist schon durch", sagt Dietmar Becker, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters beim Rundgang über die Baustelle. Abbruch-, Entkernungs- und Rückbauarbeiten, die besonders viel Lärm und Staub machen. &bdquo;Jetzt beginnt der Aufbau. Wir arbeiten uns dabei von der unteren Etage nach oben." Denn nach den Ferien läuft der Unterricht für die Jahrgänge neun und zehn im rechten Gebäudetrakt normal weiter. Die fünften bis achten Klassen lernen derweil in der alten Grundschule, wohin in der ersten Sommerferienwoche alles Inventar und Mobiliar gebracht und wieder aufgebaut wurde, sagt Becker. Die ältesten Jahrgänge bleiben derweil bis zur Fertigstellung des ersten Trakts um Weihnachten neben der Baustelle. "Die Schüler werden die Räume nicht mehr erkennen &bdquo;Wir haben extra die Zeit mit den Sommer-, Herbst- und Weihnachtsferien für das Bauen ausgewählt. So haben sie nur rund zwölf Wochen den Baustellenbetrieb nebenan." Zum neuen Schuljahr wird der Eingangsbereich abgetrennt, dass niemand mehr auf die Baustelle laufen kann. Drei neue starke fünfte Jahrgänge werden nach den Sommerferien kommen, erklärt Becker und spricht von insgesamt rund 415 Schülern und einer kompletten Dreizügigkeit der Realschule im Ganztagsbetrieb. Insgesamt 5,1 Millionen Euro werden bis Ende 2020 in die Sanierung der Peter-Hille-Realschule gesteckt. Das Geld kommt aus verschiedenen Investitions- und Schulförderprogrammen. Aber die Stadt Nieheim gehe bei der Finanzierung dieses zweiten Großprojekts in kurzer Zeit einen anderen Weg als bisher: &bdquo;In den vergangenen Jahren ging es uns um die Entschuldung, das Geld für die Grundschule hatten wir angespart. Nun greifen wir auf eine Drei-Millionen-Euro-Finanzierung über die NRW-Bank zurück – ein Programm speziell für Schulsanierungen mit kurzer Laufzeit und null Prozent Zinsen. Also eine Zwischenfinanzierung." "Bestandsbauarbeiten sind immer ein Abenteuer" Von den 5,1 Millionen Euro Gesamtkosten werden nach Auskunft des Dezernatsleiters in diesem Jahr 2,1 bis 2,2 Millionen Euro allein an Baukosten im ersten Abschnitt verbaut werden. Im nächsten Jahr geht’s im gleichen Zeitraum an den rechten Klassentrakt. &bdquo;Wir haben bei der Schulsanierung nun viel Erfahrung von dort drüben", sagt Becker und weist auf das Grundschulgebäude auf der anderen Straßenseite. Ein Schmuckstück. Becker schmunzelt: &bdquo;Aber Bestandsbauarbeiten sind immer ein Abenteuer." So wurde im Vorfeld in und an der Realschule alles geöffnet, was ging, und akribisch untersucht: Wände, Dach, Kanäle, um nicht beim Abriss auf unliebsame Überraschungen zu stoßen. &bdquo;Denn was wir nicht haben, ist Zeit." Der Schulbetrieb muss nach den Weihnachtsferien wieder laufen. Und sie brauchen eine Woche Vorlauf für den Einzug. Becker lobt den bisherigen Bauablauf und die beteiligten Firmen und Planer. Man habe sogar ein kleines zeitliches Polster rausarbeiten können. &bdquo;Aber das werden wir auch brauchen", sagt er. Netzwerkanschlüsse und W-LAN für Geschwindigkeit und Stabilität Denn das 60 Jahre alte Gebäude bekommt nicht nur eine energetische Sanierung, eine neue Entwässerung des Flachdachs (nicht mehr im Inneren des Gebäudes, sondern draußen) und in Teilen neue Fenster sowie Schallschutz. Sondern ein komplett neues Innenleben. Denn an Kanälen, Sanitär, Heizung und Elektroinstallationen nagten 60 Jahre Zahn der Zeit. &bdquo;Das wird nachher eine neue Schule sein. Die Schüler werden die Räume nicht mehr erkennen." Auch der Digitalisierung wird Rechnung getragen mit Netzwerkanschlüssen und flächendeckendem W-LAN. &bdquo;Für Geschwindigkeit und Stabilität", so Becker. Zwar wird die Raumstruktur selbst wenig verändert, doch gibt’s neue Tafeln (in W-LAN-Verbindung mit Beamer und Tablet), Medien, deren Netzwerkverbindung über die Decke läuft, so dass lästiger Kabelsalat am Boden passé ist. Neue Decken werden eingebaut, der Musikraum sogar ins Erdgeschoss verlegt und richtig gedämmt (&bdquo;damit sie richtig Rabatz machen können") und auf den künftig hell verputzten Fluren (statt dunklen Klinkern) abschließbare Spinde für alle Schüler aufgebaut. Passend zum abgestimmten Farbkonzept des jeweiligen Flures.

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