Kritische Stimmen zum geplanten Dorfgemeinschaftshaus in Vördener Gasthof

Marienmünster-Vörden. &bdquo;Nicht, dass der Ärger schon wieder vorprogrammiert ist“: Thorsten Hölting, Vorsitzender des Ortsausschusses, sammelte jüngst aufmerksam allerhand Hinweise seines Gremiums zu einem möglichen Konzept fürs neue Vördener Dorfgemeinschaftshaus. Um Letzteres realisieren zu können, soll der ehemalige Gasthof Weber gekauft und umgebaut werden. Bürger, Vereine und die Musikschule sollen den Treffpunkt dann vielseitig nutzen können – ohne sich dabei gegenseitig ins Gehege zu kommen. Dafür braucht es einen genauen Plan, den so mancher in Marienmünster aktuell aber noch vermisst. Und: Wie hoch werden eigentlich die Kosten? Kaufverträge sollen bald geschlossen werden Es war der 14. Februar dieses Jahres, als Marita und Josef Weber die Türen ihrer Traditionsgaststätte an der Vördener Marktstraße endgültig schlossen. Einen Nachfolger für ihren Gasthof fand das Wirtepaar nicht, nun aber wohl einen Käufer und eine Umnutzung der Räumlichkeiten: Wie vom Haupt- und Finanzausschuss beschlossen, wird die Stadt das Gebäude zeitnah erwerben. Lesen Sie auch: Aschermittwoch ist alles vorbei - Gasthof in Marienmünster schließt nach 164 Jahren &bdquo;Die Kaufverträge werden demnächst geschlossen“, informierte auch Hölting (UWG) im Ortsausschuss. Ab 2026 soll der Umbau zum Dorfgemeinschaftshaus dann beginnen – anlässlich der Dorferneuerungsmaßnahme ISEK. Musikschule Marienmünster platzt aus allen Nähten Angedacht ist, dass der Förderverein Vörden die Bewirtschaftung des unteren Teils des Gebäudes übernehmen und verwalten wird. &bdquo;Dazu zählen dann auch Saal, Schießbahn und Kegelbahn“, so Hölting. Die Stadt werde sich dagegen um das Obergeschoss kümmern: Dort soll langfristig die Musikschule neue, größere Räumlichkeiten erhalten. &bdquo;Derzeit findet der Musikunterricht in der Grundschule statt – dort aber platzt die Musikschule inzwischen aus allen Nähten“, so Hölting. Auch weil der Offene Ganztag der Schule immer größer werde und dadurch die Schule immer mehr Raum in den Nachmittagsstunden selbst brauche. Der WGB Vörden fehlt der Finanzierungsplan Für viele Mitglieder der Marienmünsteraner Gremien klingt der Umbau des Gasthofes Weber nach einem guten Konzept, doch einige vermissen noch zahlreiche Feinheiten der Planung, vor allem die Wähler-Gemeinschaft Bürgernähe (WGB). &bdquo;Wir halten es für zwingend notwendig, die vielen offenen Fragen vor Abschluss eines Kaufvertrages zu klären“, so Elmar Stricker. Lesen Sie auch: Beim Haushalt der Stadt Marienmünster spielt viel Bürokratie-Irrsinn mit Diese offenen Fragen würden sich vor allem um den tatsächlichen Raumbedarf, um den Zustand des Gebäudes und um den noch fehlenden Förderbescheid drehen. &bdquo;Sich auf mündliche Zusagen der Bezirksregierung zu verlassen, ist nach den Erfahrungen zum Thema ’Wind’ aus unserer Sicht ein Fehler“, so der WGB-Chef weiter. Zudem fehle es an einem Finanzierungsplan einschließlich einer transparenten Kostenaufteilung zwischen der Stadt und dem ehrenamtlich tätigen Förderverein. Über den Antrag der WGB, dass die offenen Fragen vor Abschluss des Kaufvertrages durch die Stadt erst vollständig geklärt werden müssen, wollte der Rat in der vergangenen Woche aber nicht einmal diskutieren. Mögliches Konzept wird Thema im Bauausschuss Trotzdem gilt der Fokus von Stadt und Lokalpolitik aktuell intensiv dem neuen Konzept: Am kommenden Mittwoch, 25. September, wird in der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses ein Umnutzungskonzept für die Gaststätte, erstellt von einer externen Firma, vorgestellt und besprochen. Beginn ist um 18 Uhr im Rathaussaal. Thema werden dabei auch die geschätzten Kosten solch einer Umnutzung sein. Denn wenn es um die möglichen Kosten geht, halten sich alle Beteiligten derzeit noch ziemlich bedeckt. Auch der Ortsausschuss legte die Beratung um den finanziellen Zuschuss für das Projekt lieber in den nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung. Dafür betonten die Mitglieder, dass die Abläufe im neuen Dorfgemeinschaftshaus dann aber funktionieren müssten. &bdquo;Es muss beispielsweise gewährleistet sein, dass der Musikschulunterricht keine Feiern im Erdgeschoss stört – und andersherum“, so Bernadette Niemeyer. Nutzungsvereinbarung angemahnt Und ja, auch die Nutzungsvereinbarung braucht es dringend: &bdquo;Wir werden die Nutzungsvereinbarung mit der Stadt jetzt schließen“, so Hölting im Namen des Fördervereins, &bdquo;so dass dann auch ganz klar geregelt ist, wer welche Zuständigkeiten hat“. Dadurch sowie durch den zeitnahen Kauf des Gebäudes sollen die Räume der ehemaligen Gaststätte dann auch schon bald wieder für Interessierte zu mieten sein, vorneweg die Kegelbahn: &bdquo;So können wir auch schon Einnahmen generieren, um einen großen Teil der Kosten, die entstehen werden, decken zu können“, so Hölting.

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