Marienmünster/Bredenborn. Marienmünster trauert um seinen letzten ehrenamtlichen Bürgermeister Franz Beineke. Wie die Familie mitteilte, starb der Bredenborner am Sonntag im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit.
Zeitlebens war Franz Beineke gesellschaftlich und politisch engagiert. Höhepunkt seines Wirkens war die Wahl zum letzten ehrenamtlichen Bürgermeister von Marienmünster 1994. Eine kleine Überraschung – immerhin war er UWG-Politiker.
Doch bei der damaligen Kommunalwahl hatte die CDU die absolute Mehrheit in Marienmünster verloren. So taten sich SPD, UWG und WGB zusammen, um Beineke zum Bürgermeister zu machen. Er behielt die Aufgabe bis zur kommunalen Neustrukturierung der Behördenleitung 1999. Bereits 1989 war er zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden.
Seit 1970 politisch aktiv
Sein politisches Engagement begann aber schon Jahrzehnte früher. Bereits 1970 wurde er in den Ortsausschuss Bredenborn gewählt und blieb dem Gremium 35 Jahre lang bis 2005 treu. 1975 wurde er erstmals in den Rat gewählt. Dem Stadtparlament gehörte er ebenfalls bis 2005 an. Viele Jahre war er zudem Stadtverbandschef der Unabhängigen Wählergemeinschaft.
Neben der politischen Arbeit war ihm die Vereinsarbeit besonders wichtig. Es gab wohl kaum einen Verein in Bredenborn, dem Franz Beineke nicht mit Rat und Tat zur Seite stand. So war er 71 Jahre lang Mitglied im SV Germania Bredenborn, übernahm in den 1980er Jahren dort die Aufgabe des Jugendbetreuers.
Eine Herzensangelegenheit war ihm zudem der örtliche Maurer- und Handwerkerverein, dessen Geschäftsführer er immerhin von 1972 bis 2006 war – und danach zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Denn Franz Beineke war auch Handwerker mit Leib und Seele. Als Meister im Fliesenlegen schätzten und kannten ihn viele Menschen der Region. Franz Beineke arbeitete bei der Bredenborner Firma Ernst.
Leidenschaft: Taubenzucht
Eine Leidenschaft, die er mit 50 Jahren begann und bis ins hohe Alter beibehielt, war die Taubenzucht. Dabei holte er so manchen Sieg für den „schönsten Vogel“ nach Bredenborn. Auch die Schafzucht war ein wichtiges Hobby, die er erst im vergangenen Jahr aufgab.
Bei all dem Engagement kam die Familie manchmal etwas zu kurz. 56 Jahre war er mit seiner Ursula verheiratet. Aus der Ehe gingen die Söhne Stephan und Frank sowie Tochter Jutta hervor. Beineke hatte zwei Enkel: Luca und Ian.