Sportstätten in Marienmünster: Bürgermeister legt Finanzierungskonzept vor

Marienmünster. Die Nachwehen der Ratssitzung kurz vor Ostern dauern in Marienmünster an. Was als Not-Sitzung gedacht war, um mit der Haushaltsverabschiedung 2020 als Kommune handlungsfähig zu bleiben, lief nach dem Nein von CDU und UWG zum Sportstättenkonzept völlig anders als geplant. &bdquo;Für mich ist das nicht nachvollziehbar", sagt Robert Klocke. &bdquo;Wir diskutieren das Thema seit Anfang 2017 und waren uns damals alle einig, dass wir zur Verbesserung der Sportstätten Geld in die Hand nehmen wollten. Auf Initiative der CDU erhielt das unabhängige Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung den Auftrag, unter größtmöglicher Beteiligung aller Sportvereine, den Ist-Zustand zu untersuchen und darauf aufbauend ein Sportstättenentwicklungskonzept zu entwickeln." Resultat: &bdquo;Bereits im Haushalt 2019 hat der Rat 250.000 Euro für die Umsetzung von Lösungsansätzen pauschal bereitgestellt. Das war aus meiner Sicht ein klares Signal an den Sport." "Vertrauen der Bevölkerung wohl arg gestört" Dann hätten sich die Vereine nicht auf einen Standort für den von ihnen gewünschten Kunstrasenplatz einigen können. Für ihn aber kein Grund, das Handtuch zu werfen. &bdquo;Wir wollen und wir müssen akzeptable Lösungen im Sinne des Sports finden", sagt Klocke: &bdquo;Allerdings dürfte das Vertrauen der Bevölkerung in die Glaubwürdigkeit der Politik nach den letzten Ereignissen wohl arg gestört sein." Im Vorfeld der Sitzung am 8. April seien sich alle Fraktionen und die Verwaltungsspitze einig gewesen, den Haushalt unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen im Schnellverfahren zu beschließen. &bdquo;Abgesprochen war auch, das strittige Thema Sportstättenkonzept nicht zu diskutieren und keine Sachentscheidungen zu treffen. Dann wurde ich am Montag vor der Sitzung von den Anträgen der CDU und UWG überrascht." Sein Vorschlag: Entwürfe und Kostenpläne nach Corona nachzuholen und im Haushalt einen Sperrvermerk anzubringen. So hätte der Rat Gelegenheit gehabt, in Ruhe zu beraten und zu entscheiden. &bdquo;Nun haben CDU und UWG eine Streichung der Maßnahmen durchgedrückt, ohne die aktuellen Pläne und Zahlen zu kennen." Jetzt ist die Situation aus Sicht des Bürgermeisters &bdquo;nur noch zu retten, wenn wir uns nach Corona alle mit gesenkten Häuptern an einen Tisch setzen und die Bedarfe der Vereine nüchtern und unvoreingenommen analysieren. Wenn wir die Finanzierungs- und Zuschussmöglichkeiten klar bewerten und in Ruhe eine zukunftsgerechte neue Entscheidung treffen." Die Zahlen NRW-Ministerin Ina Scharrenbach stehe weiterhin zu dem von ihr zugesagten Förderprogrammen, sagt der Bürgermeister. Gerade in Zeiten der Corona-Krise. Die Stadt Marienmünster habe gut vorgesorgt. Von 2009 bis Ende 2019 sei die Ausgleichsrücklage auf rund sechs Millionen Euro angewachsen. Damit lassen sich nach Meinung der Verwaltung Projekte zur Attraktivitätssteigerung finanzieren. Nach großen Projekte wie Schwimmbad, Schule, Kindergärten, Spielplatz, Optimierung der Feuerwehren stand das Sportstättenprogramm auf der Agenda. Klocke: &bdquo;Die Situation erschien infolge der Förderprogramme ,Moderne Sportstätten’, ,Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Raum mit dem Förderschwerpunkt Sportstätten’ besonders günstig. Die Rechnung der Stadtverwaltung legt er auf den Tisch: Aus dem Programm &bdquo;Moderne Sportstätten" seien 300.000 Euro gesichert. Beantragen müssten dieses Geld jedoch die Vereine. Ihre Hilfe bei der Antragstellung habe die Verwaltung frühzeitig zugesichert. Für die beiden großen Wünsche, ein Umkleidegebäude am Sportplatz Kollerbeck sowie ein Kunstrasenplatz für die Stadt, standen im Haushalt 2019 bereits 250.000 Euro zur Verfügung. Unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Förderung aus dem Infrastrukturprogramm legte die Verwaltung ein Finanzierungskonzept vor: UMKLEIDE KOLLERBECK Kosten418.000 Euro Zuschuss des Landes aus dem Förderprogramm 271.000 Euro Eigenmittel des SV Kollerbeck 25.000 Euro Anteil der Stadt Marienmünster 122.000 Euro KUNSTRASEN BREDENBORN Kosten822.000 Euro Maschinen und Geräte zur Pflege eines Kunstrasenplatzes 80.000 Euro Maximal-Zuschuss des Landes aus dem Förderprogramm 500.000 Euro Anteil der Stadt Marienmünster 402.000 Euro. CDU und UWG hätten hingegen das 300.000 Euro-Paket &bdquo;Moderne Sportstätten" um 100.000 Euro aus dem Stadtsäckel aufstocken wollen. Für diesen Betrag plus eine Summe X aus dem Grundstock des Pakets soll der SV Kollerbeck sein Umkleidegebäude in eigener Verantwortung sanieren. Laut Verwaltung würde das bedeuten, dass 100.000 Euro Eigenmittel der Stadt für eine Sanierungslösung ausgegeben würden, die nach Meinung des Vereins als &bdquo;Flickschusterei" zu bezeichnen sei. Während bei einem Eigenanteil von 122.000 Euro eine Neubauvariante nach geltenden energetischen Standards im Gesamtwert von 418.000 Euro (Vorschlag der Verwaltung) möglich wäre. Verwaltung spricht von "zukunftsweisender Planung" CDU und UWG hätten unterstellt, dass der Verein die bei einem Neubau fest zugesagten Eigenanteile in Höhe von 25.000 Euro, die er als Darlehen aufnehmen würde, auch bei einer nicht akzeptierten Sanierung aufbringen würde. Klocke: &bdquo;Fakt ist jedoch, dass sich diese Zusage des Vereinsvorstands ausschließlich auf einen Neubau bezieht, weil keiner der kontaktierten Bauexperten eine Sanierung für sinnvoll hält." Wichtig ist der Verwaltung mit Bürgermeister Klocke an der Spitze eine &bdquo;zukunftsweisende Planung", die den auf fünf Vereine verteilten rund 1.850 Mitgliedern langfristig nutze und ihnen eine wertvolle, der Gesellschaft insgesamt dienende Jugendarbeit ermögliche. Lesen Sie hier die Stellungnahmen von UWG und CDU.

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