Holzminden

15.000 Besucher bei Modellbauausstellung in Holzminden

Aussteller zeigen 35.000 faszinierende Nachbauten. 75.000 Euro für die Kinderkrebshilfe eingenommen

Maßstabsgetreuer Nachbau des Zerstörers Lütjens: Die Organisatoren der Modellbauaustellung zugunsten der Kinderkrebshilfe Kommandeur Christian
Belke (links) und Oberstabsfeldwebel a.D. Helmuth Duntemann (r.) mit
Aussteller Ralf Brada, der zehn Jahre an dem Nachbau gearbeitet hat. | © Melanie Peter

28.09.2017 | 28.09.2017, 10:13
oßer Spaß: Die zweijährige Leonie freut sich über das historische 

Feuerwehrfahrzeug, das Michael Nöhre (RC Modellbauclub Göttingen) vom 

Kinderspielzeug zum ferngesteuerten Modell umbaute. - © Melanie Peter
oßer Spaß: Die zweijährige Leonie freut sich über das historische
Feuerwehrfahrzeug, das Michael Nöhre (RC Modellbauclub Göttingen) vom
Kinderspielzeug zum ferngesteuerten Modell umbaute. | © Melanie Peter

Holzminden. Eine gelungene Verknüpfung von Freizeitaktivität für die ganze Familie, Hobby und Engagement für den guten Zweck zeigte die 19. Modellbauausstellung in der Pionierkaserne in Holzminden. Der Initiator der Veranstaltung, Oberstabsfeldwebel a.D. Helmuth Duntemann, und der Kommandeur Christian Belke freuen sich, in diesem Jahr 75.000 Euro an die Stiftung Deutsche Kinderkrebshilfe übergeben zu können.

Auf dem Gelände der Pionierkaserne gab es für die Besucher viel zu entdecken. In zwei Hallen präsentierten 442 Modellbauer aus Deutschland und Europa 35.000 maßstabsgetreue und detailgenaue Nachbauten. Im Freigelände stellten das Panzerpionierbataillon 1 Holzminden, das ABC-Abwehrbataillon Höxter, das THW, Polizei, Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe ihre Fahrzeuge aus. Auch einige Museumsschätze waren unter den 124 Fahrzeugen auf dem Areal zu bestaunen.

Ganz fasziniert war die kleine Leonie von einem historischen Feuerwehrfahrzeug im Kleinformat und lachte vergnügt, als Modellbauer Michael Nöhre vom RC Modellbauclub Göttingen sie nassspritzte, die winzige Glocke bimmeln und die Leiter hoch und runter fahren ließ. Ursprünglich war das Modell ein Kinderspielzeug, was auf Fernbedienung umgebaut wurde.

Ein Schwergewicht unter den Modellen präsentierte Ralf Brada vom Modellbauverein Kassel. Der Nachbau des Zerstörers Lütjens wiegt 41,6 Kilogramm und ist 268,5 Zentimeter lang. Zehn Jahre, von 1986 bis 1996, hat Brada an dem Modell gebaut, jedes kleine Teil ist eigens angefertigt. Zu der Zeit war die Lütjens noch im aktiven Dienst und es kostete viel Mühe, an die Daten des Schiffes und die Genehmigung für den Nachbau zu kommen. „Die Lütjens hat mich schon immer fasziniert. Ich habe damals während der Bauphase auch immer in direktem Kontakt zu Besatzungsmitgliedern gestanden", so Brada, der im Moment aber keine Modelle baut, sondern sich dem „Projekt Familie" widmet.

Fotostrecke


20 Bilder
Holzminden: Modellbauausstellung in der Kaserne

Oberstabsfeldwebel a.D. Helmuth Duntemann und Kommandeur Christian Belke freuen sich, dass das Konzept so gut ankommt. Bereits neun Monate vorher beginnt Duntemann mit den Planungen, damit alles reibungslos läuft. „Ich finde es fantastisch, dass der Dunte-Virus immer mehr Menschen erreicht", äußerte sich Kommandeur Belke sehr zufrieden zum Verlauf der Veranstaltung, zu der rund 15.000 Besucher kamen. Beide seien sehr froh über das Engagement der vielen Aussteller und der Soldatinnen und Soldaten, die in ihrer Freizeit die Aktion unterstützten.

Seine Anerkennung sprach der Präsident der Deutschen Kinderkrebshilfe und ehemalige Fernsehjournalist Fritz Pleitgen den Organisatoren und der Stadt Holzminden aus, die sich in einer besonderen Weise engagiere. Es sei eine „Stadt der Solidarität mit der Kinderkrebshilfe", so Pleitgen bei der Eröffnungsfeier.