Junges Pärchen stirbt bei Gasaustritt in Höxter: Viele Spenden für den kleinen Ricardo

Höxter-Lüchtringen. Der dreijährige Ricardo hat seine Eltern verloren. Bei einem nächtlichen Gasaustritt in einem Wohnhaus sind im Höxteraner Ortsteil Lüchtringen am frühen Mittwochmorgen (7. Mai) zwei junge Menschen, seine Mutter (19) und sein Vater (23), ums Leben gekommen. Am Donnerstag, 15. Mai, haben Staatsanwaltschaft und die Polizei erste Erkenntnisse der Ermittlungen und zur Todesursache mitgeteilt. Was war passiert: Die Alarmierung am Mittwoch, 7. Mai, war der Polizei zufolge um 6.30 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Die Einsatzkräfte fanden dann vor Ort zwei Leichen. Bei den beiden Toten handelt es sich laut Angaben der Höxteraner Polizei um eine 19-jährige Frau und einen 23-jährigen Mann. Beide Erntehelfer aus Rumänien. Weitere Personen, die sich im Gebäude aufhielten, konnten in Sicherheit gebracht werden. Drei von ihnen seien leicht verletzt worden, heißt es von der Polizei. Insgesamt lebten zum Zeitpunkt des Unglücks in dem Gebäude 20 bis 25 Menschen - darunter auch Kinder - auf Zeit. Etwa zehn Erwachsene von ihnen waren vor etwa einer Woche nach Deutschland gekommen, um auf Erdbeerfeldern in der Region als Pflücker zu arbeiten. Sie mussten das Gebäude, das einem Rumänen gehört, verlassen und wurden jetzt anderweitig untergebracht. Lesen Sie auch: Reportage vom Unglücksort: Erntehelfer verlassen unter Tränen Haus in Höxter Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nach der Ursache Zu diesem Zeitpunkt stand die genaue Ursache für den Gasaustritt – es soll sich um Kohlenstoffmonoxid gehandelt haben – noch nicht fest. Die Feuerwehr habe vor Ort Kohlenstoffmonoxid in der Luft gemessen. Man wisse aber noch nicht, woher das Gas stammte, teilte die Polizei mit. &bdquo;Wir vermuten, dass es sich um einen technischen Defekt - womöglich von der Heizung - gehandelt hat“, sagte ein Polizeisprecher. Mehr zu dem Thema: Exklusiver Einblick: So sieht es in den Erntehelfer-Unterkünften in Höxter aus Noch am Einsatztag hatte ein Gutachter sowohl das Haus als auch das Gerät, das als Ursache vermutet wird, ein gasbetriebener Durchlauferhitzer, untersucht, wie Staatsanwalt Ralf Meyer im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“ berichtete. Das Gerät habe der Gutachter mitgenommen. Laut dem inzwischen vorliegenden vorläufigen Gutachten, gehen die Ermittler davon aus, dass der im Haus installierte Gasdurchlauferhitzer weder für den dortigen Betrieb zugelassen noch fachgerecht installiert worden war. Die Ermittlungsbehörden betonen, dass Gasdurchlauferhitzer eine hohe Gefahr darstellen, &bdquo;wenn sie nicht von Fachpersonal ordnungsgemäß angeschlossen werden“. Lesen Sie auch: So schützen Sie sich vor Kohlenmonoxid .responsive23-E0fZrDm79EKKpeQD-map-0507-luechtringen-gasaustritt { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-E0fZrDm79EKKpeQD-map-0507-luechtringen-gasaustritt { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-E0fZrDm79EKKpeQD-map-0507-luechtringen-gasaustritt { padding-top: 142.86%; } } Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung Die Staatsanwaltschaft Paderborn ist - wie in Fällen unklarer Todesursachen üblich - bei den Ermittlungen federführend. Der Tatverdacht der Behörden richtet sich derzeit insbesondere gegen den Hauseigentümer, einen 42-jährigen Mann aus Rumänien. Gegen ihn steht der Verdacht auf fahrlässige Tötung im Raum. Die polizeilichen Ermittlungen dauern weiter an. Die Leichen der beiden getöteten jungen Menschen sind inzwischen obduziert worden. Die Untersuchung durch die Rechtsmedizin konnte den Verdacht einer tödlichen Kohlenstoffmonoxidvergiftung inzwischen begründen, heißt es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft, von Donnerstag, 15. Mai. Laut Informationen der &bdquo;Neuen Westfälischen“ wurden die sterblichen Überreste des jungen Paares mittlerweile von einem Bestattungsunternehmen nach Rumänien überführt, wo auch die Bestattung stattfinden soll. Spendenaktion für den kleinen Ricardo aus Rumänien Derweil beschäftigt auch das Schicksal der Überlebenden. Der kleine Ricardo (3) hat seine Eltern verloren. &bdquo;Aktuell lebt er bei seiner Großmutter in Rumänien. Auch wenn Geld den Verlust niemals kompensieren kann, versuchen wir für Ricardo und die Hinterbliebenen Geld zu sammeln, um die erste Zeit etwas zu erleichtern“, schreibt Karin Wittrock in einer Mitteilung, die von Wittrock Obstplantagen, dem Pastoralverbund Corvey, der Stadt Höxter und dem Rotary-Club Höxter unterzeichnet ist. Derzeit werde ein Konzept erstellt, das festlegt, wie der junge Ricardo von dem Geld profitieren kann - er ist ja nicht volljährig. Am 22. Mai belief sich der Spendenstand auf 12.000 Euro. Spenden gehen an Rotary Deutschland Gemeindienst e.V., IBAN: DE80 3007 0010 0394 1200 00, Verwendungszweck: P0118792313. Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert. Zuletzt am Donnerstag, 22. Mai. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

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