Wirtschaft im Kreis Höxter geht es so schlecht wie nie

Brakel. Vor allem die Industrie im Kreis Höxter braucht jetzt starke Nerven. &bdquo;Wir sind bereits an einem Punkt angelangt, an dem es nur noch besser werden kann“, sagt IHK-Vollversammlungsmitglied Gerrit Becker, Geschäftsführer der Brakeler Becker KG mit europaweit 650 Mitarbeitenden, davon rund 300 am Firmensitz in Brakel. Doch in diesem Frühjahr geht es noch nicht aufwärts und das es im Herbst zu einer Konjunkturumkehr kommt, sei ebenfalls nicht zu erwarten. Dazu müssten sich zuvor bundesweit die Vorzeichen umkehren. Doch davon ist nichts in Sicht. Die Historie zeige auch, so wie die allgemeine Rezession den Kreis Höxter erst mit Verspätung erreicht, verlässt sie ihn auch wieder mit Verspätung. Die IHK hat jetzt beim Brakeler Formholzhersteller Fritz Becker seine Konjunkturumfrage für das Frühjahr 2025 vorgestellt. Sie verheißt nichts Gutes. &bdquo;Aufgrund der schlechten momentanen wirtschaftlichen Lage, verbunden mit einer ebenfalls verhaltenen Erwartung, sind die Aussichten der Höxteraner Wirtschaft für das Jahr 2025 stark getrübt“, sagte IHK-Geschäftsführer Jürgen Behlke. Weniger Aufträge für Industrie im Kreis Höxter Als weitere Belege führte Behlke weitere Auftragsrückgänge bei der Industrie, ein gedämpftes Geschäft im Handel, hohe Energiekosten und schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen an. Die allgemeine Geschäftslage der Industrie im Kreis Höxter ist auf einem historischen Tiefpunkt. Vor einem Jahr klagte mit 28 Prozent knapp ein Drittel der Unternehmen über eine Auslastung unter der 80-Prozent-Marke, inzwischen sind es mit 56 Prozent über die Hälfte. Konjunktur: Unternehmen im Kreis Höxter stehen vor großem Dilemma Deutschland steckt seit 2023 in einer Rezession. 2024 schrumpfte die Wirtschaft erneut, so dass es sich um die längste Rezession seit über 20 Jahren handelt. Nach einem höchst positiven Jahr 2022 hatten sich 2023 die wirtschaftlichen Erwartungen ins Negative gekehrt. Allerdings auf einem durchaus hohen Auslastungsniveau. Davon ist nichts mehr zu spüren. .responsive23-gXjav3HWtucIMBdg-bar-stacked-vertical-270325-konjunkturumfrage { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gXjav3HWtucIMBdg-bar-stacked-vertical-270325-konjunkturumfrage { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gXjav3HWtucIMBdg-bar-stacked-vertical-270325-konjunkturumfrage { padding-top: 142.86%; } } Durchhalteparolen bei der Wirtschaft Durchhalten, heißt die aktuelle Parole in der Industrie. 78 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, dass es noch schlechter wird, sondern dass es vorerst so bleibt, wie es ist. Vor einem Jahr waren das noch 20 Prozent weniger. Da glaubten aber auch 41 Prozent, dass es noch schlechter werden wird. Dieser Anteil ist auf 16 Prozent zurückgegangen. &bdquo;Das zeigt, dass die Hoffnung zunimmt, dass es demnächst wieder aufwärts geht“, sagt Unternehmer Becker. Auch er hofft das. &bdquo;Wir machen 15 Prozent unseres Umsatzes in Amerika, bislang sind wir noch nicht von Strafzöllen betroffen und auch wir müssen hoffen, dass es nicht so weit kommt“, erklärt Gerrit Becker. Dienstleistungssektor im Kreis Höxter ist positiver gestimmt Während die Stimmung im Handel ähnlich gedämpft ist wie in der Industrie, sieht der Dienstleistungssektor bereits Licht am Ende des Tunnels. Hier glauben bereits 21 Prozent an eine Verbesserung der Konjunktur. Nur noch 17 Prozent erwarten eine weitere Verschlechterung. Neue Zahlen: Arbeitsmarkt im Kreis Höxter rutscht immer stärker in die Krise Doch es hängt nicht alles am seidenen Faden der globalen Weltwirtschaft. Es gibt auch hausgemachte Probleme. &bdquo;Vor allem für die Industrie brauchen wir bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und einen Abbau der Bürokratie“, fordert IHK-Geschäftsführer von der neuen Bundesregierung. In den letzten zehn Jahren ist der Anteil des produzierenden Gewerbes im Kreis Höxter von 38 auf 32 Prozent zurückgegangen. Mehr Beschäftigte im Dienstleistungssektor Im gleichen Zeitraum ist der Dienstleistungssektor von 39 auf 44 Prozent gestiegen. Jürgen Behlke: &bdquo;Die Industrie ist der Wirtschaftsmotor, der alles antreibt und muss nachhaltig gestärkt werden.“ Dieser Motor ist im Kreis Höxter im zurückliegenden Jahr um 2,9 Prozent auf 14.680 Beschäftigte geschrumpft. Der Dienstleistungssektor ist trotz Rezession um 1,7 Prozent auf 19.838 versicherungspflichtig Beschäftigte gewachsen.

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